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Prähistorische Blätter — 7.1895

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Heft Nr. 4
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Naue, J: Ausgrabungen und Funde
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Litteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.32434#0084
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62

Littoratur.

7. Ein sehr ausgedehntes, bisher nicht systematisch ausgebeutetes
Grabfeld dieser Zeit liegt bei Zweedorf bei Boizenburg, von welchem leider
sehr worthvolle Fuude aus dom Lande (nach Hamburg) gegangen sind,
wiederholt aber auch Fundstücke durch das Grossherzogi. Amt in
Boizenburg unserer Sammlung zugeführt sind. Dieser Behörde verdanken
wir auch zwei schöne und höchst charakteristische Urnen, beide sehr ver-
schieden, die eine einfach, braun, hoch (23 cm), mit starker Ausbauchung,
hohem, sich zusammenziehendem Halse, zwei Henkeln, im Ganzen noch an
die Urnen der Bronzezeit erinnernd; die andere fein gegliedert, glänzend
schwarz, mehr breit wie hoch, (16 cm), mit spitzem Fusse, scharfer Aus-
bauchung mit scharfem Bauchrande, nach aussen gebogenem Halse, fein
verziert mit einem plastischen Bande unter dem Halse und Strichsystemen
oberhalb des Bauchrandes, letzteres ähnlich der Urne von Brahlstorf. Diese
Urnenform ist die erst unlängst gefundene typische Form der jüngeren la
Tene-Zeit. Einen weiteren Inhalt als grosse gebrannte Knochenstücke ent-
hielten sie beide nicht, wie überhaupt die Ausstattung der la Tene-Gräber
meist mit Metallsachen nur eine kümmerliche ist. (Schluss folgt.)

Bei Kanalisirungsarbeiten in der Villencolonie Exter bei Pasing wurden
im Juni 1. Js. einige Reihengräber entdeckt, von denen sich zwei in einer
Tiefe von ca. Im vorfanden. Die Richtung der Skelete ging von West
nach Ost. An Beigaben wurden gefunden: ein circa 80 cm langer eiserner
Sax mit langer Griffangel, zwei kleine Eisenmesser und einige Thon- und
Glasperlen. Gefässresto kamen nicht zum Vorschein. In einem der ca. 1 m
tief angelegten Gräber konnte ich bei meiner Anwesenheit am Ausgrabungs-
orte zu beiden Langseiten des eingeschnittenen Grabes Ueberreste von Holz
constatiron; möglicherweise war die betreifende Leiche in einem Sarge
bestattet worden. In einiger Entfernung von diesen Gräbern soll dann
eine Fibel gefunden worden sein; bis jetzt konnte ich dieselbe jedoch noch
nicht sehen. Dr. J. Naue.

Litteratur.
Anzeiger des germanischen Nationalmuseums. Nürnberg, 1895
Nr. 2, März und April. Enth. vorgeschichtliche Fundberichte S. 27—28.
Argo. Zeitschrift für krainische Landeskunde. Laibach, 1895, Nr. 2.
Enth. u. a.: „Das Eisen in Krain." Von A. Mülluer. (Fortsetzg)
Ht!6Ms, A. V. Primitive pictographs and a praephoenician
script from Crete and the Peloponnese. Reprinted i'rom tlie
Journal ofHellenicStudies, Vol: XIV. 1891. Mit vielen Textabbildungen
nnd einer Tafel in Farbendruck.
-FMa F'r. Uspjesi prekopavanja prehistolickih grobova na
Glasincu godine 1891. Mit vielen Textabbiidungen. Aus: „Glas-
nika zemaljzkog muzeja u Bdsni i Hercegovini" VI, 1891., 4. Saraje-
vo, 1891.
Derselbe. 0 nekim nasutim gradinama u Sjeverozapadno.j
bosni. Mit Textabbildungen. Aus: „Glasnika" etc. VI, 1891, 4. Sarajevo.
Derselbe. Jzvjestaj o iskopinama na Debalom Brdu kod
Savajeva godine 1891. Mit vielen Textabbildungen und 7 Tafeln.
Aus: „Glasnika" etc. VII, 1895, 1. Sarajevo, 1895.
FhrrerR. Mein Besuch in El — Achmim, Reisebriefe aus
Aegypten. Mit 33 Abbildungen u. XIII Tafeln. Strassburg i. E., 1895.
Fritz Schlesier.
Wir empfehlen dieses frisch und anschaulich geschriebene und vor-
trefflich ausgestattete Werkchen des Entdeckers von El—Achmim an-
 
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