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Prähistorische Blätter — 7.1895

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Heft Nr. 4
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Ziegler, Friedrich: Bericht über die Aufdeckung einiger Grabhügel der Bronzezeit bei Thalmässing (Mittelfranken)
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Ohlenschlager, Friedrich: Grabhügelfelder in der Pfalz
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https://doi.org/10.11588/diglit.32434#0076
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54

Grabhügelfelder in der Pfalz.

derselben angehört. Nach meinem Dafürhalten sind dem-
nach in diesem Grabe die sterblichen verbrannten Ueberreste
einer reichen Frau bestattet worden, welche am Ende der
älteren und dem Anfänge der jüngeren Bronzezeit, also in
jener Uebergangsperiode lebte, die neben manchem uns noch
Unbekanntem, die neue und gewiss alle Gemüther auf das
tiefste erschütternde Sitte der Leichenverbrennung einführte.
Dr. J. Naue.

Grabhügelfelder in der Pfalz.
Es ist eine verbreitete und wenig bezweifelte Ansicht,
dass in der Pfalz, namentlich in der stark bevölkerten
Rheinebene alle oder doch die meisten Ueberreste aus früherer
Zeit von der Oberfläche des Bodens verschwunden und durch
den ausgebreiteten Feldbau vernichtet seien, eine Annahme
die sicher in nicht wenigen Fällen dahin geführt hat, dass
noch recht stattliche Reste von Gräbern u. dgl. gänzlich
übersehen oder doch bisher nicht ihrer Bedeutung nach er-
kannt worden sind.
Lassen sich doch fast auf jeder grösseren Fusswanderung
bei einiger Aufmerksamkeit in Wäldern und auf Wiesen noch
manche Gegenstände wahrnehmen, die bis jetzt nicht be-
kannt gegeben wurden und deren Aufzeichnung den Forschern
willkommen ist.
So beobachtete ich im Forstwald nordwestlich von De Il-
feld S. W. XII. 31. noch 3 grosse fast 2 m hohe und 3
kleinere Grabhügel.
Im Schlosswald zwischen Herschberg und der Fauster-
mühle S. X. 29. sah ich eine Anzahl von Grabhügeln ein-
zelne wohl 2 m hoch. Nach Mittheilung des H. Salomon
Jean von Herschberg, der mich auf beide Gruppen aufmerksam
machte, sollen an dieser Stelle wohl an dreissig Grabhügel
sein, doch liegen dieselben in ziemlich dichtem Jungwald
und sind daher nicht leicht zu bemerken und zu zählen.
Nordwestlich von Lautskirchen (S. XI. 39) im Gens-
horn zum Theil im Wald des H. Peter Fuss zum Theil auf einer
östlich anstossenden Blosse liegen 17 Grabhügel aus Steinen
meist mit Moos überzogen etwa 1 m hoch und uneröffnet
in der Nähe einer Schanzlinie von etwa 2 m Höhe mit zurück-
gezogenen Flügeln, deren Stirnseite nach Norden gegen das
Kirkeler Thal gerichtet ist und die wohl dem Ende des
vorigen Jahrhunderts entstammt. Diese Hügelgruppe war
 
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