EINE NEUE ART DER NOMINALBILDUNG 191
E1NE NEUE ART DER NOMINALBILDUNG
von
WlLHELM SPIEGELBERG
Bekanntlich bildet man im AUêgyptischm von Substantiven und Pràpositionen
Adjectiva vermittelst der Endung i (spâter ï koptisch e)1 Eine neue Adjectivbildung,
welche bislang nicht beobachtet worden ist, will ich ira folgenden besprechen. Bereits
Erman ist in seiner ersten Arfoeit ùber die Nisbe* aufgefallen, dass neben , ruh
g die a sehr gut begiaubigten Formen flli) un"d ]) stehen, ohne
jedoch auf dièse Tbatsache wieder zuruckzukommen. Ich selbst suchte mir die letzteren
Formen durch Annahme eines mascul. plausibel zu machen3, indem ich abgesehen
von dem bislang noch râthselliaften negativen Adjectiv, hntiw und mîtîw las. Dièse
Lesung ist nun définitiv aufzugeben, demi fur steht dieselbe auf Grund folgender
Stelle jetzt ausser Zweifel. Zu AI I/432 :
r,.
twt ntr Shm î(n) ntr nû[w)t(î)k
« Du bist Gott Shm, es giebt keinen Gott welcher dir gleicht. »
bietet T 269 die Variante
twt ntr Shm [ï(n) ntr mî] ivtîk
Damit ist die Lesung mïwtî gesichert und gleichzeitig auch die Bildung dièses
Adjectivs erklàrt. Von ^ ( ist also ein Adjectiv durch Anhângung von wû gebildetE. An
der Hand dièses Ergebnisses môchte ich nun noch weitere w^zbildungen hierhersetzen.
Zunachst sei die sogenannte Prâposition :
- îmïtw a zwischen » erwàhnt, fur welche Erman nach den Pyramiden-
texten die Lesung imwtî angiebt, die indess nicht genau ist. Es ist m. W. bislang
noch nicht beobachtet worden, dass -
- iiberall, wo es sich in den Texten des A. R.
findet, îmî zu lèseri ist, wâhrend die Texte jener Epoche fur im das Silbenzeichen a
schreiben6. Danach glaube ich ist auch die Gruppe ( - ~^~|7 '^{^wti lesen zu mùssen.
Zunachst begnùge ich mich damit, dièse Form als eine ic^îbildung von Imî hinzustellen.
1. Erman, Grain., § 132 fî.
2. JE. Z., 81/52, Anm. 1.
3. Nacbtrâglich sehe ich, dass dièses aueh Ermans \l. c, § 137) Annahme ist.
4. Die Ergânzung ist sicher.
5. Es ist schlechterdings unmôglioh, dièses Adjectiv als aus ^ jg> + i entstanden zu erklaren.
6. Natûrlich schreibt man daneben auch phonetisch (
7. Dièse Schreibung findet sich z. B. P. 1/903. M. 1/474 : P. 11/1063, als varr. notiere icb ( -
P. 11/898, P. 1/253, und (|--%û w./580, P. 1/185.
E1NE NEUE ART DER NOMINALBILDUNG
von
WlLHELM SPIEGELBERG
Bekanntlich bildet man im AUêgyptischm von Substantiven und Pràpositionen
Adjectiva vermittelst der Endung i (spâter ï koptisch e)1 Eine neue Adjectivbildung,
welche bislang nicht beobachtet worden ist, will ich ira folgenden besprechen. Bereits
Erman ist in seiner ersten Arfoeit ùber die Nisbe* aufgefallen, dass neben , ruh
g die a sehr gut begiaubigten Formen flli) un"d ]) stehen, ohne
jedoch auf dièse Tbatsache wieder zuruckzukommen. Ich selbst suchte mir die letzteren
Formen durch Annahme eines mascul. plausibel zu machen3, indem ich abgesehen
von dem bislang noch râthselliaften negativen Adjectiv, hntiw und mîtîw las. Dièse
Lesung ist nun définitiv aufzugeben, demi fur steht dieselbe auf Grund folgender
Stelle jetzt ausser Zweifel. Zu AI I/432 :
r,.
twt ntr Shm î(n) ntr nû[w)t(î)k
« Du bist Gott Shm, es giebt keinen Gott welcher dir gleicht. »
bietet T 269 die Variante
twt ntr Shm [ï(n) ntr mî] ivtîk
Damit ist die Lesung mïwtî gesichert und gleichzeitig auch die Bildung dièses
Adjectivs erklàrt. Von ^ ( ist also ein Adjectiv durch Anhângung von wû gebildetE. An
der Hand dièses Ergebnisses môchte ich nun noch weitere w^zbildungen hierhersetzen.
Zunachst sei die sogenannte Prâposition :
- îmïtw a zwischen » erwàhnt, fur welche Erman nach den Pyramiden-
texten die Lesung imwtî angiebt, die indess nicht genau ist. Es ist m. W. bislang
noch nicht beobachtet worden, dass -
- iiberall, wo es sich in den Texten des A. R.
findet, îmî zu lèseri ist, wâhrend die Texte jener Epoche fur im das Silbenzeichen a
schreiben6. Danach glaube ich ist auch die Gruppe ( - ~^~|7 '^{^wti lesen zu mùssen.
Zunachst begnùge ich mich damit, dièse Form als eine ic^îbildung von Imî hinzustellen.
1. Erman, Grain., § 132 fî.
2. JE. Z., 81/52, Anm. 1.
3. Nacbtrâglich sehe ich, dass dièses aueh Ermans \l. c, § 137) Annahme ist.
4. Die Ergânzung ist sicher.
5. Es ist schlechterdings unmôglioh, dièses Adjectiv als aus ^ jg> + i entstanden zu erklaren.
6. Natûrlich schreibt man daneben auch phonetisch (
7. Dièse Schreibung findet sich z. B. P. 1/903. M. 1/474 : P. 11/1063, als varr. notiere icb ( -
P. 11/898, P. 1/253, und (|--%û w./580, P. 1/185.