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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 23.1901

DOI Heft:
Nr. 3-4
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Spiegelberg, Wilhelm: Koptische Miscellen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12426#0212

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202 KOPTISCHE MISCELLEN

Obergang des ë in a bewirkt hat1. Dass das in der That der Fall ist, zeigt uns nun
die àlteste Schreibung des Verbums in den Pyramidentexten (, ¥\ (P. 11,894,
P. I, 645), fj^j^ W,211, M. 1,286 ",k, Ursprùnglich war also das Verbum 3 ra-
dikalig ">k, der st. cstr. lautete 'elk, und wie oft vor ialk. Daraus ist mit Abfall
des ^^'a^ also geworden,

Also heisst ô,cô,k^THq wortlich « sie ging in sein Herz hinein », mit der Bedtg. « sie
gefîel ihm ».

Noch mochte ich davor warnen^, das in Budges Psalterausgabe, 146, 10 sich
fmdende cok h^ht hier heranzuziehen. Es ist gewiss twk H^ht zu verbessern.

VI. cko-xt, (( verstopfen ».

In der Apokalypse des Elias findet sich 7/1 (S. 45 der Ausgabe von Steindorjj)
ein Verbum gwxT, welches in dem Kommentar des Herausgebers als unbekannt
bezeichnet wird. Daraufhin mochte Steindorjf im Anschluss an Stern ^wxt in ^wm
verbessern, obwohl ihm die Verschiedenartigkeit der Konstruktion Bedenken ein-
flôsst. Dass die Emendation unstatthaft ist, zeigt indessen Zach. 7/11 (ed. Bouriant :
Bec. 19,12) :

ô,oy ô,tt^u)9s.t ïmo-yju.ee's.e ô,TAxccoTxie « und sie verstopften ihre Ohren, um nicht zu
hôren » (xaî tà aka aÛTôv lêapuvav^où (a-?) elu.axoueiv). Demnach ist die von Steindorjf zweifelnd
gegebene Ûbersetzung richtig. Die a. 0. vorgeschlagene Konjectur e>,pô.i' fur ô.pwi'
bleibt auch jetzt noch sehr ansprechend.

VII. ep^y TOT-.

Peyron* fûhrt in den Nachtràgen zu seinem Wôrterbuch die obige Wendung an
mit der durch griech. Ûbersetzungen verbûrgten Bedeutung « manum adhibere, pro-
pria manu conari aliquid facere ». Ich fttge eine weitere Stelle aus Bobinson : Apocr.,

S. 96, Z. 30, hinzu n^p^om Hn^^Ki eTipi ïï^TTOTq ncHoy niAen eceKOiroit m&eit

cô,necHT ïineq^A^T^ « der FUrst der Finsterniss, welcher es jederzeit unternimmt, aile
Wesen unter seine Fusse zu ziehen ».

Die bislang unbekannt gebliebene sahidische Form findet sich Sap., XIV, 17 :

ô.-5-TevJu.ie OTrgmtoii enectoc jûLnppo e7TTd.eio Xi-iioq -xeK^c evep ô.tootoy eKioptg, (( sie

bildeten eine schône Statue des Kônigs indem sie ihn ehrten, damit sie in der Lage

Wâren zu SChmeicheln » (èfjwpàvî) e'txova zo\> Tijjiwfjiévou (iasiXétoç l-TCCKTriaav, "va .....xoXaxeouxri.....).3

Was nun den Ursprung der boheirischen Form ep^TrroT- anlangt, so springen ohne

1. la diesem Zusammenhang ist es gewiss beachtenswert, das sowohl J\ wie "" ° ($h in altertùm-

lichen Schreibungen (fur letzteres Verbum beachte Prisse, 8/4, 7/1

llhrn : 7/4,

ed. Newberry, ist wohl Verquickung beider Schreibungen) einenj laut zum Ausdruck bringen, der in gewis-
sen Derivaten dieser Stâmme z. B. oeiK « Brot » und oeity (hiT^tgoeitij) zu Tage liegt. Das stimmt gut zu

Sethes (Verbum, I, § 35) Beobachtung, das der kurze Vocal e anscheinend nur da vor >^ in a ùbergegangen
ist, wo j einem I i' entspricht. Es verhàlt sich also zu oeiK. wie c*s. zu coi.

2. Grammatica linguae copticae, S. 171, fï.

3. Vielleicht gehôrt auch das merkwùrdige (verderbte?) eipe siô,nô,TOOT- der folgenden Stelle hierher.
Zoega 585, 18 heisst es von der Iungfrauenschaft : cs'enH e^co ceipe neort^TOOTC eTCoiS'e xxxxoz eivxoeic
« sie eilt und versucht (o. â.) sich and den Herrn anzuschliessen ».
 
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