KOPTISCHE MISCELLEN 203
weiteres die Elemente ep- (st. cstr. von ipi) und tôt- « Hand » in die Augen, und nur
die Erklârung des mittleren 0.7 bleibt zu finden. Ich glaube zwei Stellen des Papyrus
Abbott, 3/5 u. 6 bringen die Lôsung. Es genûgt die erstgenannte Stelle hierherzusetzen
(2
« die Diebe hatten ihre Hand
1 1 iû 1 S 1 <=• 1 1 1 1
!)
an sie (se. die Kônigsmumien) gelegt ». In diesem iwj tr-t sehe ich das Prototyp von
ô.tttoot, das stimmt auch der Bedtg. noch sehr gut, denn von « Hand anlegen » kommt
man ohne weiteres zu der Bedtg. « wagon, sich an etwas machen ».
In sahidischem p-vtoot muss eine anderen Ursprung haben. Wahrscheinlich liegt
in ôvtoot- die Verbindung """^ vor, ùber welche ich À. Z., 1900, S. 30, gesprochen
1 d l . _
habe. Im Besonderen ist dort ans der demotischen Litteratur ein Beispiel fur die
Wendung re tr-t angefûhrt, welches dort die Bedtg. « warnen » zu haben schien.
Indessen die ursprungiiche Bedtg. « Handflâche machen » lâsst auch die p^toot zu-
kommende Bedeutung « sich an etwas machen » zu.
Noch ein Wort Uber das Verbum >wj, dessen Spuren im Koptischen noch nicht
nachgewiesen worden sind. Sicher ist, dass das Verbum IIP inf. verloren gegangen
ist, denn man wird vergeblich nach einem *eio^e oder âhnl. Formen suchen.
Setïie hat darauf hingewiesen [Verbum, I, 370), dass eine Reihe von Verben III33
inf. durch Verlust des letzten schwachen Radikals in die Klasse der zweiradikaligen
Stâmme ubergegangen sind. So hat 'wj auch sein j eingebùsst und ist dann als ho im
Kopt. zu cooy geworden (wie fccoA). In der That enthàlt koptisches coo-y die Bedeutung
des altsegyptischen-j w « lang, weit » in oooth^ht « longanimis esse ». Die demotische
Orthographie ^ p — v* f (z- B. P. Insinger, 19/9 u. passim) zeigt, dass das
Demotische fur eine neue unetymologische Schreibung erfunden hat.
VIII. Zur Metathesis des-a \
Die genannte Erscheinung will ich an drei Beispielen erôrtern, deren erstes1 s^a^e
aus ^SjE^(^3) (also k^kho) ich bereits friiher besprochen habe.
Dieselbe Umstellung liegt in ft^dJie « prahlen » vor, dem Dérivât von 'b'b, das
Brugsch bereits in seinem Wôrterbuch richtig mit dem kopt. Verbum zusammen-
gestellt hat. Aus allen mir bekannten Beispielen ergiebt sich, dass C6C6 m (hâufig
defectiv C6C (6) geschrieben) « sich einer Sache ruhmen » heisst. Um einige neue Beispiele
herauszugreifen, so heisst es (Paheri, III) von einem Gespann__aj " ° j ^ "Z^n
[ \\*^~ « dessen sich der Fùrst aller Welt gegenuber rûhmt », oder
www // III n
'^anis, II, 2/78, vom Pharao « ein starker Stier, der jedes Land niederstosst -4M \
I fv a /ww^ iv c^V ^
x>V^ ^^"^v^lll i adessen Armesstàrke man rûhmt » L., D., III, 219 e,
û
Z. 3
man bis gur Hôhe des JE
imme
□
« ein Fiirst, dessen Namen
s rûhmt ». So ist auch der bekannte Schlusssatz, mit
welchem der Kônig die Wahrheit einer Erzàhlung versichert, ( 1_a J
( u. â. « es ist also keine Prahlerei ». Das ( welches gelegentlich (z. B.
Northampton Stèle, 37) fehlt, hângt grammatisch von b'b ab.
1, Spiegelberg : Rechoungen Setis.
weiteres die Elemente ep- (st. cstr. von ipi) und tôt- « Hand » in die Augen, und nur
die Erklârung des mittleren 0.7 bleibt zu finden. Ich glaube zwei Stellen des Papyrus
Abbott, 3/5 u. 6 bringen die Lôsung. Es genûgt die erstgenannte Stelle hierherzusetzen
(2
« die Diebe hatten ihre Hand
1 1 iû 1 S 1 <=• 1 1 1 1
!)
an sie (se. die Kônigsmumien) gelegt ». In diesem iwj tr-t sehe ich das Prototyp von
ô.tttoot, das stimmt auch der Bedtg. noch sehr gut, denn von « Hand anlegen » kommt
man ohne weiteres zu der Bedtg. « wagon, sich an etwas machen ».
In sahidischem p-vtoot muss eine anderen Ursprung haben. Wahrscheinlich liegt
in ôvtoot- die Verbindung """^ vor, ùber welche ich À. Z., 1900, S. 30, gesprochen
1 d l . _
habe. Im Besonderen ist dort ans der demotischen Litteratur ein Beispiel fur die
Wendung re tr-t angefûhrt, welches dort die Bedtg. « warnen » zu haben schien.
Indessen die ursprungiiche Bedtg. « Handflâche machen » lâsst auch die p^toot zu-
kommende Bedeutung « sich an etwas machen » zu.
Noch ein Wort Uber das Verbum >wj, dessen Spuren im Koptischen noch nicht
nachgewiesen worden sind. Sicher ist, dass das Verbum IIP inf. verloren gegangen
ist, denn man wird vergeblich nach einem *eio^e oder âhnl. Formen suchen.
Setïie hat darauf hingewiesen [Verbum, I, 370), dass eine Reihe von Verben III33
inf. durch Verlust des letzten schwachen Radikals in die Klasse der zweiradikaligen
Stâmme ubergegangen sind. So hat 'wj auch sein j eingebùsst und ist dann als ho im
Kopt. zu cooy geworden (wie fccoA). In der That enthàlt koptisches coo-y die Bedeutung
des altsegyptischen-j w « lang, weit » in oooth^ht « longanimis esse ». Die demotische
Orthographie ^ p — v* f (z- B. P. Insinger, 19/9 u. passim) zeigt, dass das
Demotische fur eine neue unetymologische Schreibung erfunden hat.
VIII. Zur Metathesis des-a \
Die genannte Erscheinung will ich an drei Beispielen erôrtern, deren erstes1 s^a^e
aus ^SjE^(^3) (also k^kho) ich bereits friiher besprochen habe.
Dieselbe Umstellung liegt in ft^dJie « prahlen » vor, dem Dérivât von 'b'b, das
Brugsch bereits in seinem Wôrterbuch richtig mit dem kopt. Verbum zusammen-
gestellt hat. Aus allen mir bekannten Beispielen ergiebt sich, dass C6C6 m (hâufig
defectiv C6C (6) geschrieben) « sich einer Sache ruhmen » heisst. Um einige neue Beispiele
herauszugreifen, so heisst es (Paheri, III) von einem Gespann__aj " ° j ^ "Z^n
[ \\*^~ « dessen sich der Fùrst aller Welt gegenuber rûhmt », oder
www // III n
'^anis, II, 2/78, vom Pharao « ein starker Stier, der jedes Land niederstosst -4M \
I fv a /ww^ iv c^V ^
x>V^ ^^"^v^lll i adessen Armesstàrke man rûhmt » L., D., III, 219 e,
û
Z. 3
man bis gur Hôhe des JE
imme
□
« ein Fiirst, dessen Namen
s rûhmt ». So ist auch der bekannte Schlusssatz, mit
welchem der Kônig die Wahrheit einer Erzàhlung versichert, ( 1_a J
( u. â. « es ist also keine Prahlerei ». Das ( welches gelegentlich (z. B.
Northampton Stèle, 37) fehlt, hângt grammatisch von b'b ab.
1, Spiegelberg : Rechoungen Setis.