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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 23.1901

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Nr. 3-4
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Spiegelberg, Wilhelm: Koptische Miscellen, [2]
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Spiegelberg, Wilhelm: Koptische Kreuzlegenden: ein neues Bruchstück der koptischen Volksliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12426#0216

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mahlen, verrciben o. à. bedeuten kann, folglich nichts mit tgjuj « bestimmen » zu
tliun hat.

Das hier vorliegende Verbum tcouj « zerreiben » ist altâg. ts\ (Sinuthe, 55), spâter
mit Verlust des (s, dessen Bedeutung vollkommen zu dem des kopt. Derivats
stimmt, so schon in der âltesten mir bekannten Stelle, wo es von dem Pharao heisst
o '%\ _ X n ^ ' « der die Scbeitel zerschmettert » oder gar in dem Beispiel1 :

III-

I r^vi Ife^J] 111 Kol l 1
« Die Dienerinnen mahlten Gerste zu Bier » (Brugsch : Wo., Suppl., 1341).

Ttotg « bestimmen » geht bekanntlich auf altes Us spâter gleiclifalls ts zurûck. Man

sieht also die beiden spâter gleich gewordenen Verba untersehieden sich ursprùnglich

durch die Stellung des v\ , der in beidenFâllen schon im N. R. verloren gegangen war.

KOPTISCHE KREUZLEGENDEN

EIN NEUES BRUCHSTÛCK DER KOPTISCHEN VOLKSLITTERATUR

von

Wilhelm SPIEGELBERG

Der Text, den ich im folgenden mitteile, befindet sich auf einem Papierblatt der
Papyrussammlung der Strassburger Bibliothek5. Das Blatt hat sich, stark gedunkelt und
sehr zerknittert, unter einer Menge von Papyrusfragmenten gefunden, welche im
Winter 1899 in Cairo angekauft worden sind. Ûber die Herkunft war nichts Sicheres
zu erfahren.

Das Blatt entstammt einem Bûche und ist nach einer gûtigen Mitteilung von
Criun3 mit grosser Wahrscheinlichkeit an den Anfang des llten Jahrhundert zu setzen.
In das 10-llte Jahrhundert gehôren ja die meisten datierbaren koptischen und ara-
bischen Papierblatter, die bisher bekannt geworden sind4.

Da die beigegebenen Lichtdrucke ein klares Bild von der âusseren Beschafïenheit
des Textes geben, so lasse ich diesen ohne weiteres im Typendruck folgen. Ûber die
Lesezeichen und sonstige rein palâographische Fragen sich zu âussern, muss ich denen
ùberlassen, die sich mit diesen Dingen nâher beschâftigt haben. Zu beachten ist,
dass Z 15 — Schluss der Rùckseite von anderer Hand herriihren, als der ùbrige Text,
und ûberdies mit einer anderen dunkleren Tinte geschrieben sind.

1. Vgl. dazu das Beispiel in der Orthographie der Ptolemâerzeit, Piehl: I. h. 11,104,

=\u i « er zerschmettert den Scheitel der Feinde », wozu Piehl a. O. Text S. 72, A. 7, Naoille : Mythe d'Horus,

II, 3, vergleicht.

2. 0,13 m. X 0,165 m.

3. Crum, vergleicht Hypernat, Album paléographique, X und IX, 2, besonders ersteres Stùck.

4. S. Ermari, Bruchstûcke hoptischer Volkslitteratur, S. 3.
 
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