R E C U E I L
DE TRAVAUX RELATIFS A LA PHILOLOGIE ET A L'ARCHÉOLOGIE
ÉGYPTIENNES ET ASSYRIENNES
1914 Fascicules III et IV
Contenu : 12) Hethitische Zahlzeichen. Ihr Wert, ihre Bedeutung, ihr Alter dargestellt und erlàutert, von
Richard Rusch. — 13) Les monuments égyptiens du Musée de Marseille, par G. Maspero. — 14) Re-
cherches sur la famille dont fit partie Montouemhat, par Georges I.egrain. — 15) Le protocole royal
des Thinites sur la Pierre de Palerme, par G. Maspero. — 16) Étude sur la stèle C 14 du Louvre,
par Henri Sottas. — 17) Der Kônigseid des demotischen Papyrus Berlin 3080, von Wilhelm Spie-
gelberg. — 18) Ein Denkstein aus Leontopolis, von Wilhelm Spiegklberg. — 19) The Gorringe Col-
lection of Egyptian antiquities, by Samuel a. B. Mercer. - 20) Nouvelles notes d'épigraphie et
d'archéologie assyriennes, par V. Scheil.— 21) Notes on the Story of Sinuhe, by Alan A. Gardiner.
— 22) Textes religieux, par Pierre Lacau. — 23) Essai sur l'Histoire du Génie rural en Phénicie et
dans les colonies phéniciennes, par Max Ringelmann.
HETHITISCHE ZAHLZEICHEN
Ihr Wert, ihre Bedeutung, ihr Alter dargestellt und erlàutert
von
Richard Rusch
Eine der merkwùrdigsten Schriftarten, die noch den Entzifïerung harrt, ist unter
dem Namen der hethitischen bekannt. Dieselbe weist Ûbergânge von einer ziemlich
archaischen Stufe der Bilderschrift bis zu sehr kursiven an aramàische und frûh-
griechische Schriftgattungen anklingende Formen auf. Evans1 in seiner Vorlesung
ùber die europàische Verbreitung einer priinitiven Bilderschrift zeigt, dass bereits
vor Einfûhrung des Alphabetes im alten Griechenland eine hochentwickelte Art
schriftlicher Mittheilung in Verwendung stand, welche von den bilderschriftlichen
Perioden des Ausganges der âlteren Steinzeit bis in die geschichtliche Gegenwart
hereinragt. Schon in der Renntierzeit2 erscheinen manche piktographische Figuren
derartig abgenutzt und abgeschlift'en, « dass sie nur als alphabetartig defîniert wer-
den konnen ». Die Verwendung von zwei Schriftsystemen und zwar linearen weist
Evans in seinen Scripta Minoa nach3.
Von vielleicht nicht zu unterschâtzender Bedeutung ist der Umstand, dass sâmmt-
liche bekannten Schriftsysteme bis zura Ausgange der âlteren Steinzeit zuruck-
fuhren. In Agypten ist die Schreibekunst bereits unter Nar-mer bekannt \, der Stein
von Palermo erzâhlt uns von verschwundenen Kônigsgeschlechtern5, im alten Kultur-
1. Evans J.-A., in Die europàische Verbreitung der Schriftmalerei, in Die Anthropologie und die Klas-
siker, Hoops, Heidelberg, 1910, S. 6.
2. Evans, l. c, S. 13.
3. Evans, Scripta Minoa, London, 1908. S. M., 110 fï.
4. Breastead, Geschichte Àgyptens, S. 25 fï.
5. Ibid., cf. Abb. 28.
kkcukii-, xxxvi. — troisième sér., t. iv. 15
DE TRAVAUX RELATIFS A LA PHILOLOGIE ET A L'ARCHÉOLOGIE
ÉGYPTIENNES ET ASSYRIENNES
1914 Fascicules III et IV
Contenu : 12) Hethitische Zahlzeichen. Ihr Wert, ihre Bedeutung, ihr Alter dargestellt und erlàutert, von
Richard Rusch. — 13) Les monuments égyptiens du Musée de Marseille, par G. Maspero. — 14) Re-
cherches sur la famille dont fit partie Montouemhat, par Georges I.egrain. — 15) Le protocole royal
des Thinites sur la Pierre de Palerme, par G. Maspero. — 16) Étude sur la stèle C 14 du Louvre,
par Henri Sottas. — 17) Der Kônigseid des demotischen Papyrus Berlin 3080, von Wilhelm Spie-
gelberg. — 18) Ein Denkstein aus Leontopolis, von Wilhelm Spiegklberg. — 19) The Gorringe Col-
lection of Egyptian antiquities, by Samuel a. B. Mercer. - 20) Nouvelles notes d'épigraphie et
d'archéologie assyriennes, par V. Scheil.— 21) Notes on the Story of Sinuhe, by Alan A. Gardiner.
— 22) Textes religieux, par Pierre Lacau. — 23) Essai sur l'Histoire du Génie rural en Phénicie et
dans les colonies phéniciennes, par Max Ringelmann.
HETHITISCHE ZAHLZEICHEN
Ihr Wert, ihre Bedeutung, ihr Alter dargestellt und erlàutert
von
Richard Rusch
Eine der merkwùrdigsten Schriftarten, die noch den Entzifïerung harrt, ist unter
dem Namen der hethitischen bekannt. Dieselbe weist Ûbergânge von einer ziemlich
archaischen Stufe der Bilderschrift bis zu sehr kursiven an aramàische und frûh-
griechische Schriftgattungen anklingende Formen auf. Evans1 in seiner Vorlesung
ùber die europàische Verbreitung einer priinitiven Bilderschrift zeigt, dass bereits
vor Einfûhrung des Alphabetes im alten Griechenland eine hochentwickelte Art
schriftlicher Mittheilung in Verwendung stand, welche von den bilderschriftlichen
Perioden des Ausganges der âlteren Steinzeit bis in die geschichtliche Gegenwart
hereinragt. Schon in der Renntierzeit2 erscheinen manche piktographische Figuren
derartig abgenutzt und abgeschlift'en, « dass sie nur als alphabetartig defîniert wer-
den konnen ». Die Verwendung von zwei Schriftsystemen und zwar linearen weist
Evans in seinen Scripta Minoa nach3.
Von vielleicht nicht zu unterschâtzender Bedeutung ist der Umstand, dass sâmmt-
liche bekannten Schriftsysteme bis zura Ausgange der âlteren Steinzeit zuruck-
fuhren. In Agypten ist die Schreibekunst bereits unter Nar-mer bekannt \, der Stein
von Palermo erzâhlt uns von verschwundenen Kônigsgeschlechtern5, im alten Kultur-
1. Evans J.-A., in Die europàische Verbreitung der Schriftmalerei, in Die Anthropologie und die Klas-
siker, Hoops, Heidelberg, 1910, S. 6.
2. Evans, l. c, S. 13.
3. Evans, Scripta Minoa, London, 1908. S. M., 110 fï.
4. Breastead, Geschichte Àgyptens, S. 25 fï.
5. Ibid., cf. Abb. 28.
kkcukii-, xxxvi. — troisième sér., t. iv. 15