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EIN DENKSTEIN AUS LEONTOPOLIS
(Tafel 55)1 : mtu=i tj=s n=k e pl bnr n liai Pr-l m' nhte e m' p=f'rj € tmj p—f
'rj tè p—f '/*/' « und ich will es dir geben ausserhalb des Altars des Pharao (oder der)
Schutz-Stâtte zu jedem beliebigen Ort, jedem beliebigen Dorf, jedem beliebigen
Grau, d. h. jedem Ort, etc., den du bestimmen wirst ». So glaube ich den Ausdruck
« Ort, etc., (und) das was zu ihm gehôrt » deuten zu sollen. Die Lesung von db' ist
besonders zweifelhaft. Ich wurde vor allem durch das Determinativ (s. Petu-
bastis Glossar, 490) darauf gefûhrt.
XVI. Die Ausdrûcke mi' und crf' beim Eide lassen sich schon in der alteren Lit-
teratur nachweisen, so in der Grenzstele des Echnaton (ed. Davies), Z. 13 :
/WVW\
\\ I YLÏ V a \\
ti==£®| (( Mein wahrer Eid, den mein Ilerz sprechen wird, von dera ich niemals
sagen will : er ist falsch ».
XVII. Das Suffix der 1. Person Singularis in \o—i ist hier wie in Z. 20 durch
einen Strich abgekûrzt, der mir aber hinter ~ 0 ®~ bedentungslos zu sein scheint.
/wwv\
\o — i tn « ich bin gat (schon) » steht wohl in dem optativischen Sinne der an dieser
Stelle entsprechenden griechischen Wendung (siehe unter XVII) e5 fjiot e'V, « es môge
mir gut gehen ! »
XVIII. Der Schluss des Eides'2 entspricht dem Sinne nach Pap, Eleph., XXIII :
e['jJopy.où[vTcJ ;j.£;jl jjl[o]t [e]ù e'.'ï), ècpiopxoùvT'. os svoyov eTvai x^t aasêsiai toù opxo'j3. Ganz àhnlich
schliesst der Eid Pap. Eleph. 5, Z. 20 fï. : 'w=i 'r pl 'nh n 'nfj (n) mV-t tu — i lin tl
hs-t (?) n Pr-l 'u-)=i 'r=f n (?) 'd tu—i fin pl V (?)4 « wenn ich den Eid als einen
wahren Eid leiste, so bin ich in der Gunst des Pharao, wenn ich ihn (aber) als falsch
leiste, bin ich in der Strafe (des Eides des Pharao) ». l\ wie in unserer Stelle sicher
und vermutlich auch in Pap. Eleph. 5 steht, hat wahrscheinlich die Bedeutung
« Strafe», die auch Pap. Ins., 11/16, sehr nahe liegt : hr 'n=f pl P n pl slbl 'w mn
nhte-t m-sl = f « er bringt die Strafe ûber den Frevler, olme dass hinter ihm Schutz
steht ». Ob das Wort mit kopt. A*. « calumnia » zusammenhàngt, ist recht fraglich.
EIN DENKSTEIN AUS LEONTOPOLIS
von
WlLHELM SPIEGELBERG
Die hier auf Tafel VIII abgebildete Stèle (30,5 X 37,7 cm) besteht aus weissem
Kalkstein und befindet sich heute iA dem Pelizaeus-Museum zu Hildesheim, dessen
1. Auf dièse Stelle vvies mich Partsch freundlichst hin.
2. Der Pàehtereid Wilcken, Chrest., Nr. 327, schliesst : E-jopy.o-jvri fjijx y.oi su eïr), èçtopxo.OvTt 8[s xa èvav~i']a.
3. Ahnlich nach einer frdl. Mitteilung von Partsch in einem noch unverôfïentlichten Papyrusfragment
{Nr. 22) der Universitâtsbibliothek zu Freiburg i. Br. : â]<xo[jisvo-j; Tfjç àucoîia; t[o-j opxou.
4. So ist wohl statt rm zu lesen.
EIN DENKSTEIN AUS LEONTOPOLIS
(Tafel 55)1 : mtu=i tj=s n=k e pl bnr n liai Pr-l m' nhte e m' p=f'rj € tmj p—f
'rj tè p—f '/*/' « und ich will es dir geben ausserhalb des Altars des Pharao (oder der)
Schutz-Stâtte zu jedem beliebigen Ort, jedem beliebigen Dorf, jedem beliebigen
Grau, d. h. jedem Ort, etc., den du bestimmen wirst ». So glaube ich den Ausdruck
« Ort, etc., (und) das was zu ihm gehôrt » deuten zu sollen. Die Lesung von db' ist
besonders zweifelhaft. Ich wurde vor allem durch das Determinativ (s. Petu-
bastis Glossar, 490) darauf gefûhrt.
XVI. Die Ausdrûcke mi' und crf' beim Eide lassen sich schon in der alteren Lit-
teratur nachweisen, so in der Grenzstele des Echnaton (ed. Davies), Z. 13 :
/WVW\
\\ I YLÏ V a \\
ti==£®| (( Mein wahrer Eid, den mein Ilerz sprechen wird, von dera ich niemals
sagen will : er ist falsch ».
XVII. Das Suffix der 1. Person Singularis in \o—i ist hier wie in Z. 20 durch
einen Strich abgekûrzt, der mir aber hinter ~ 0 ®~ bedentungslos zu sein scheint.
/wwv\
\o — i tn « ich bin gat (schon) » steht wohl in dem optativischen Sinne der an dieser
Stelle entsprechenden griechischen Wendung (siehe unter XVII) e5 fjiot e'V, « es môge
mir gut gehen ! »
XVIII. Der Schluss des Eides'2 entspricht dem Sinne nach Pap, Eleph., XXIII :
e['jJopy.où[vTcJ ;j.£;jl jjl[o]t [e]ù e'.'ï), ècpiopxoùvT'. os svoyov eTvai x^t aasêsiai toù opxo'j3. Ganz àhnlich
schliesst der Eid Pap. Eleph. 5, Z. 20 fï. : 'w=i 'r pl 'nh n 'nfj (n) mV-t tu — i lin tl
hs-t (?) n Pr-l 'u-)=i 'r=f n (?) 'd tu—i fin pl V (?)4 « wenn ich den Eid als einen
wahren Eid leiste, so bin ich in der Gunst des Pharao, wenn ich ihn (aber) als falsch
leiste, bin ich in der Strafe (des Eides des Pharao) ». l\ wie in unserer Stelle sicher
und vermutlich auch in Pap. Eleph. 5 steht, hat wahrscheinlich die Bedeutung
« Strafe», die auch Pap. Ins., 11/16, sehr nahe liegt : hr 'n=f pl P n pl slbl 'w mn
nhte-t m-sl = f « er bringt die Strafe ûber den Frevler, olme dass hinter ihm Schutz
steht ». Ob das Wort mit kopt. A*. « calumnia » zusammenhàngt, ist recht fraglich.
EIN DENKSTEIN AUS LEONTOPOLIS
von
WlLHELM SPIEGELBERG
Die hier auf Tafel VIII abgebildete Stèle (30,5 X 37,7 cm) besteht aus weissem
Kalkstein und befindet sich heute iA dem Pelizaeus-Museum zu Hildesheim, dessen
1. Auf dièse Stelle vvies mich Partsch freundlichst hin.
2. Der Pàehtereid Wilcken, Chrest., Nr. 327, schliesst : E-jopy.o-jvri fjijx y.oi su eïr), èçtopxo.OvTt 8[s xa èvav~i']a.
3. Ahnlich nach einer frdl. Mitteilung von Partsch in einem noch unverôfïentlichten Papyrusfragment
{Nr. 22) der Universitâtsbibliothek zu Freiburg i. Br. : â]<xo[jisvo-j; Tfjç àucoîia; t[o-j opxou.
4. So ist wohl statt rm zu lesen.