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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 36.1914

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Nr. 3-4
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Spiegelberg, Wilhelm: Ein Denkstein aus Leontopolis
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https://doi.org/10.11588/diglit.12743#0201

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E1N DENKSTEIN AUS LEONTOPOLIS

Verwaltung mir die Verôfïentlichung des Stùckes in freundlichster Weise gestattet
hat. Der Fundort ist unbekannt, ergiebt sich indessen mit Sicherheit aus den Dar-
stellungcn und Inschriften, die hier kurz besprochen werden sollen.

Unter der als ^ ^ ^ | « der von Edfu, der grosse Gott o bezeichneten Sonnen-
scheibe mit den tief herabhangenden Schlangen — sie sind durch die Kronen als die
Gôttinnen von Ober- und Unteràgypten Nechbet und Buto bezeichnet — befîndet sich
die Hauptdarstellung.

Ein Lowe, auf dem Kopfe den Sonnendiskus, steht auf einem Sockel, dahinter
schreitet ein Gott mit der Atef-Krone auf dem Lowenhaupt und dem ^ Symbol und
dem Scepter j in den Hànden. Vor beiden opfert ein Konig tiber einem recht klein
geratenen Opfertische.

Leider sind aile Inschriften so zerstôrt, dass sie kaum lesbar und nur von den

Darstellungen aus ein wenig zu entziffern sind. Der Gott ist, wie sich aus anderen

Darstellungen1 ergiebt, Ml-ksi .Mwcn?2 der lôwenkôpfige Gott von Leontopolis (heut.

Tell Mokdam), das von Naville [und neuerdings von Ahmed-Bey Kamal3 erforscht

worden ist. Dieser Gott heisst auf einem aus Tell Mokdam stammenden Sarkophag

(Brugsch, Dict. géogr., 1021, 1026). ^ f)^37^© ml-hal c> phtj nb . . . . « Miysis.

gross an Kraft, Herr von ». Sehen wir uns daraufhin die Inschriften an, so ist

_g*^ o-=>_

ùber dem lôwenkôpfigen Gotte leicht _J^_<^ "f}^37 zu er^ennen^ dagegen steht

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hinter sicher nicht die Gruppe v-y~ . Ich glaube ^ N-M zu sehen.

Ûber dem Lôwen scheint zu stehen

1111 o o

AAAAAA ?

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Der Name der Stadt, in welcher Miysis verehrt wurde, ist also ein anderer als
. Vielleicht dass der anscheinend verderbte Ortsname mit o v\

frnw-V identisch ist, das einmal auf einem ebenfalls aus Tell Mokdam stammenden
Sarkophag {Dict. géogr., 578, 1026) erwâhnt und bereits von Naville (Ahnas, S. 27)
mit Leontopolis identifiziert worden ist. So wùrde also der Lôwengott als « Miysis,
gross an Kraft, Herr von Leontopolis (?) » bezeichnet sein.

Der Gott ist hier doppelt dargestellt, einmal als Gott und dann unter dem Bilde
seines heiligen Tieres, das schon aus einer Reihe von Stelen bekannt war. Er erscheint

1. Siehe namentlich Edgar, Annales du Service, XI (1911), S. 167. In Lanzone, Dizion. mitol., Tafel 34,
Nr. 3, ist der Kopfschmuck etwas anders.

2. Spiegblberg, Demot. Studien, I, Seite 3* ff. zu Nr. 19. Die dort gegebenen Ausfùhrungen bedûrfen
freilich heute vielfach der Erweiterung und Berichtigung.

3. Recueil, XXVIII (1906), S. 22 ff.

4. Schon Brugsch hat (Dict. géogr., 1027) bei diesem Stadtnamen (&'s-£(?) ?//■£(?)) an Leontopolis ge-
dacht.

5. o-=> fehlt anscheinend.

6. Ob [\A/| snwt = ® D%\ ^ steht ?

AAAAAA SI
 
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