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Repertorium für Kunstwissenschaft — 1.1875

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Schmidt, Wilhelm: Die niederländische Malerfamilie der Porcellis
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https://doi.org/10.11588/diglit.61801#0082

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Die niederländische Malerfamilie der Porcellis.

Ueber die Künstler des Namens Porcellis herrscht noch eine arge
Verwirrung. Zum ersten werden die Namen derselben nichts weniger
als übereinstimmend geschrieben, und wir finden die Varianten: Por-
cellis, Parcellis, Parcelis, Parcelles, Percelles, Percelis, Perseiles u. A.,
was uns bei der Gewohnheit der Alten, sich um keine konstante Recht-
schreibung zu bekümmern, nicht auffallen darf. Hielten ja noch nicht
einmal viele Besitzer der Namen selbst eine solche ein. Von jenen
Varianten verdienen nur drei, Porcellis, Percelles und Perseiles, eine
nähere Berücksichtigung. Die besten Ansprüche hat jedenfalls Porcellis.
So wird der Künstler im Trauregister und in Ampzing’s Beschreibung ■
von Haarlem genannt; entscheidender aber ist, dass er sich selbst auf
dem reizenden Seebildchen der Schleissheimer Galerie in voller Bezeich-
nung Joannes Porcellis schrieb. W. Bode wollte allerdings Parcellis
lesen (Zeitschr. für bildende Kunst VII. S. 176), doch ist das »o« nicht
zu verkennen und weicht in der Form von dem »a« in loannes ab,
während es mit dem »o« darin ganz übereinstimmt (vgl. darüber meine
Bemerkung in der Zeitschr. f. b. K., VIII., Kunstchronik, Spalte 29).
Nicht ganz so deutlich ist bei dieser Bezeichnung das »i« in dem Namen.
Ferner liest man auf zwei Marinebildern in der Darmstädter Galerie
und bei Graf Schönborn in Wien die Buchstaben I. Por., die nach
meiner Ueberzeugung nichts als eine Abkürzung des Namens unseres •
Meisters sind. Die Schreibart Percelles steht auf dem Titelblatt einer
nach ihm gestochenen Folge von Seestücken. Eine Serie von Radi-
rungen vom Meister selbst zeigt auf dem Titelblatt den Namen »Per-
seiles«. Doch hat der Künstler sicherlich nicht die Aufschrift auf dem
erstem Titelblatt selbst eingestochen, und schwerlich auch die auf dem
letztem, welches mir überhaupt auch in dem bildlichen Theil nicht als
eine Arbeit des Meisters vorkommt. Vermuthlich liess der Verleger
 
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