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Repertorium für Kunstwissenschaft — 1.1875

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Scheins, Martin: Die kirchlichen Schätze des ehemaligen Klosters Heilsbronn bei Nürnberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.61801#0098

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Die kirchlichen Schätze des ehemaligen Klosters Heils-
bronn bei Nürnberg.
Das bayrische Reichsarchiv in München bewahrt acht stattliche
Folianten in Papier, welche die Rechnungen des ehemaligen Gister-
zienserklosters Heilsbronn aus den Jahren 1334 bis 1544 enthalten.
Jeder Klosterbruder, welchem ein Amt übertragen war, musste jährlich
ein Mal (der Bursarius aber zwei Mal) über dasselbe Rechnung ablegen,
d. h. er musste seine Einnahmen und Ausgaben im Einzelnen nach-
weisen, zwischen beiden die Bilanz ziehen und in gewissen Fällen auch
das Inventar der ihm anvertrauten Gegenstände, Getreide- und Vieh-
vorräthe und Darleihen angeben. Dass diese libri computationum (so
wurden sie zu Klosterszeiten genannt) für die Geschichte des Klosters
und seiner Besitzungen von der grössten Wichtigkeit sind, ist ohne
Weiteres selbstverständlich. Ebenso ist es klar, dass aus diesen detail-
lirten Angaben sich manche für die Gulturgeschichte jener Zeit interes-
sante Zusammenstellungen anfertigen liessen.
Aber auch für die Geschichte der kirchlichen Kunst sind die Heils-
bronner Rechnungsbücher nicht ohne Bedeutung. Diese gründet sich
auf die Rechnungen des custos d. h. desjenigen Mönches, dem die
Anschaffung und Aufbewahrung sämmtlicher zum Gottesdienste nöthigen
Gegenstände oblag. Seine Einnahmen bezog dieses Amt aus gewissen
Grundstücken, aus dem Inhalte des Opferkastens und den Gebühren
für Exequien. Diese letztere Einnahmequelle war nicht so unbedeutend,
da das Kloster nicht nur für die Burggrafen von Nürnberg und späteren
Markgrafen von Brandenburg, sondern auch für die meisten um-
wohnenden Ritterfamilien die traditionelle Begräbnissstätte war. Die
Ausgaben des custos beziehen sich auf die Anschaffung von Gegen-
 
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