Schönherr: Andrä Ulmer, Uhrmacher zu Innsbruck.
407
1598 August 7.
Herzog Maximilian an Sprinzenstein.
.... Uns ist dein underthenigist schreiben wol und zue recht gelifert
worden, daraus wir verstanden, weichermassen der durchleuchtigst fürst unser
freuntlicher lieber vetter her Mathias ertzhertzog zue Österreich etc. uns freunt
vetterlich ersucchen lassen das wir deroselben zue vorhabenden iren gepeuen
etliche persones so von stuccho muschelwerch und dergleichen Sachen arbaiten
künden auf ein zeitlang hinunter schicken sollen. Nun sind wir zwar nit
ungenaigt, I. L. nit allain in diseni, sonder noch mererm allen freunt vetter-
lichen willen und mögliche wilferigkait zuerzaigen, wir könden dir aber gnc-
digst nit pergen, das und sovil erstlich den Antoni maler anbelangt, da ist
derselbe also beschaffen, das er selbsten wenig oder schier gar nichts mer
arbait sonder schaffet allain an und sihet allenthalben zue, also das er ver-
muethlich dergleichen rais nit leicht auf sich nemmen würdet. Zue deme so
brauchen wir ine der zeit in unsern selbst aignen Sachen davon wir ine je
nit entlassen künden so balden er aber damit fertig, wellen wir ime gar gern
gnedigst erlaubnus geben. Der Rauch und Ruepprecht, wie auch die andern
maurer so mit gips und dem tünchen umbgehen könden sein nit in unserm
dienst sonder burgersleut alhie und arbaiten für sich selbsten, wir wellen aber
nit underlässen deswegen mit inen handlung zu pflegen, ob sie auf ein zeit
hinunter raisen mechten. Was dan die muschel, tufstain und andere seltzame
gewechs, so wir in dem clainen gärttl alhie gebraucht anbelangt, da haben
wir der zeit nit allain gar nichts überiges sonder es ist [maisten] thail [zuvor
I. L. zuegeschickt, der uberrest zu aus] pesserung der grotta in dem bemelten
clainen gärttl verbrauchet worden, also das allain noch etliche gar wenige und
nur Sachen [die man teglich zum ausbesser bedarf] verbanden. Welcst uns
demnach bei wolermelts ertzhertzogen L. das wir irem begern und unserm
selbst verlangen nach nit wilfaren kinden, entschuldigen . so wir dir hin-
widerumb antwortlich anfüegen wellen . . . Datum München den 7. Augusti
a. 98.
Staats-Archiv München a. 30/12 f. 37 Goncept-Copie.
(Aus dem k. Staats-Archiv in München. Abschrift mir von Dr. Stieve zur Ver-
öffentlichung gütigst überlassen. Dr. Messmer.)
Anmerkung. Die [] gesetzten Stellen sind eigenhändige Verbesserungen des
Herzogs.
Andrä Yllmer,
Uhrmacher zu Innsbruck. Urkundlich 1558—1585.
Andrä Yllmer, vielleicht der berühmteste deutsche Uhrmacher seiner
Zeit, übte seine Kunst urkundlich von 1558 bis 1585 in Innsbruck aus, wo
407
1598 August 7.
Herzog Maximilian an Sprinzenstein.
.... Uns ist dein underthenigist schreiben wol und zue recht gelifert
worden, daraus wir verstanden, weichermassen der durchleuchtigst fürst unser
freuntlicher lieber vetter her Mathias ertzhertzog zue Österreich etc. uns freunt
vetterlich ersucchen lassen das wir deroselben zue vorhabenden iren gepeuen
etliche persones so von stuccho muschelwerch und dergleichen Sachen arbaiten
künden auf ein zeitlang hinunter schicken sollen. Nun sind wir zwar nit
ungenaigt, I. L. nit allain in diseni, sonder noch mererm allen freunt vetter-
lichen willen und mögliche wilferigkait zuerzaigen, wir könden dir aber gnc-
digst nit pergen, das und sovil erstlich den Antoni maler anbelangt, da ist
derselbe also beschaffen, das er selbsten wenig oder schier gar nichts mer
arbait sonder schaffet allain an und sihet allenthalben zue, also das er ver-
muethlich dergleichen rais nit leicht auf sich nemmen würdet. Zue deme so
brauchen wir ine der zeit in unsern selbst aignen Sachen davon wir ine je
nit entlassen künden so balden er aber damit fertig, wellen wir ime gar gern
gnedigst erlaubnus geben. Der Rauch und Ruepprecht, wie auch die andern
maurer so mit gips und dem tünchen umbgehen könden sein nit in unserm
dienst sonder burgersleut alhie und arbaiten für sich selbsten, wir wellen aber
nit underlässen deswegen mit inen handlung zu pflegen, ob sie auf ein zeit
hinunter raisen mechten. Was dan die muschel, tufstain und andere seltzame
gewechs, so wir in dem clainen gärttl alhie gebraucht anbelangt, da haben
wir der zeit nit allain gar nichts überiges sonder es ist [maisten] thail [zuvor
I. L. zuegeschickt, der uberrest zu aus] pesserung der grotta in dem bemelten
clainen gärttl verbrauchet worden, also das allain noch etliche gar wenige und
nur Sachen [die man teglich zum ausbesser bedarf] verbanden. Welcst uns
demnach bei wolermelts ertzhertzogen L. das wir irem begern und unserm
selbst verlangen nach nit wilfaren kinden, entschuldigen . so wir dir hin-
widerumb antwortlich anfüegen wellen . . . Datum München den 7. Augusti
a. 98.
Staats-Archiv München a. 30/12 f. 37 Goncept-Copie.
(Aus dem k. Staats-Archiv in München. Abschrift mir von Dr. Stieve zur Ver-
öffentlichung gütigst überlassen. Dr. Messmer.)
Anmerkung. Die [] gesetzten Stellen sind eigenhändige Verbesserungen des
Herzogs.
Andrä Yllmer,
Uhrmacher zu Innsbruck. Urkundlich 1558—1585.
Andrä Yllmer, vielleicht der berühmteste deutsche Uhrmacher seiner
Zeit, übte seine Kunst urkundlich von 1558 bis 1585 in Innsbruck aus, wo