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Repertorium für Kunstwissenschaft — 1.1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.61801#0366

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352

Notizen.

mit schwarzer Farbe auf das obere schmale Gesims der schon erwähnten
Pfeiler des Treppengeländers FECIT D. GOVI. MAGNV. LEVI — LUCJE GAP. V.
So war aus dem »Gastmahl bei Simon« das »Gaslmahl bei Levi« geworden;
von der Magdalena .konnte hier keine Rede mehr sein und der Hund war
gerettet. Die Inquisitoren gaben sich zufrieden, aber der jetzige Beschauer
wird, wenn er von diesem Vorgang keine Kenntniss hat, durch die gegen-
wärtige Bezeichnung des Bildes irre, da er wohl einen reichen Pharisäer
(Simon), aber keinen Zöllner (Levi) erblickt.
Venedig. Theodor Elze.
In einem Briefe an M. A. Siret, den Director des Journal des beaux-
arts, zeigt Herr P. Genard an, dass seine Forschungen über die Geburt des
P. P. Rubens die Behauptungen Du Mortier’s, der für die Geburt Rubens’ zu
Antwerpen eintritt, bestätigen. Die Ansichten der Herren Backhuizen-Van den
Brinck, der den Künstler zu Siegen, und Ennen, der ihn zu Göln das Licht
der Welt erblicken lässt, haben somit wieder einen Stoss erlitten und wir
sehen der Veröffentlichung der Documente in den Schriften der Academie royale
de Belgique, die Herr Genard in Aussicht stellt, freudig entgegen. 2.
Die Sammlung der Malerbildnisse in der Galerie der Uffizien in Florenz
wurde Mitte Juli um das Selbstportrait Friedrich Preller’s vermehrt. Der
Kunstkritiker der »Nazione« benutzt dies (24. Juli), um einen kurzen Abriss
des Lebens und Schaffens dieses Künstlers zu geben. Die Beurtheilung ist
eine im Ganzen sehr günstige. Bezüglich des Selbstporträts meint er, es trage
die Vorzüge aber auch die Schwächen dieses Meisters an sich; streng und
correct in der Zeichnung, mangelt Wahrheit der Farbe und Kraft und Richtig-
keit des Helldunkels. — Wir hoffen, bald Gelegenheit zu finden, ein auf
Augenschein beruhendes Urtheil abgeben zu können. J.
(Monumenta Germaniae historica.) In der in Berlin vom 7. bis
11. April 1875 stattgehabten ersten Versammlung der neuen Generaldirection der
Monumenta Germaniae wurde u. A. beschlossen, dass bei der Abtheilung
»Antiquitates« eine Sammlung von Nekrologien, Handschriftenkatalogen, Ver-
zeichnissen von Kirchenschätzen, Inschriften etc. Aufnahme finden soll.
(Künstler-Autographe.) Bei der Versteigerung der Bibliothek, Auto-
graphen- und Kupferstichsammlung des verstorbenen John Young, Esqu. zu
London, kamen auch folgende Autographe unter den Hammer: Ein Schreiben
Rembrandt’ s bezüglich einer Geldsumme, welche ihm der Grosspensionär nicht
gewähren wollte (400 ff.); ein Brief des Rubens, hauptsächlich über politische
Angelegenheiten (230 fl.). In wessen Besitz befinden sich gegenwärtig diese
Autographe ?
Nachtrag. Als ich den Aufsatz über die Darmstädter Gemäldegalerie
geschrieben, war mir unbekannt, dass einige Monate vorher eine zweite Auf-
lage des Hofmann’schen Kataloges erschienen war. In der letztem hat Herr
Hofmann bereits einige von mir berührte Punkte richtig gestellt; in der Haupt-
sache jedoch gelten meine Bemerkungen auch für diese Auflage, um so mehr,
als die Nummern dieselben geblieben sind. Wilhelm Schmidt.
 
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