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Repertorium für Kunstwissenschaft — 20.1897

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Nehring, Alfred: Hirsfogel's Beziehungen zu Herberstain's Werken
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https://doi.org/10.11588/diglit.68267#0133

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Hirsfogel’s Beziehungen zu Herberstain’s Werken.
Von Prof. Dr. A. Nehring in Berlin.
Mit 3 Abbildungen.
Der einst hochberühmte österreichische Diplomat Freiherr Sigmund
von Herberstain, welcher den grössten Theil seines Mannesalters auf Ge-
sandtschaftsreisen zubrachte, hat in den letzten beiden Jahrzehnten seines
rastlosen Lebens1) eine Anzahl von Werken publicirt, welche wegen der
darin eingefügten Illustrationen auch für den Kunsthistoriker von In-
teresse sind. Diese Illustrationen bestehen theils in Kupferstichen, theils
in Holzschnitten.
Das bekannteste Werk Herberstain’s ist dasjenige über Russland;
dasselbe stützt sieh im Wesentlichen auf die Beobachtungen und Er-
kundigungen, welche er auf seinen beiden grossen Gesandtschafts -
reisen nach Moskau 1517 und 1526 gesammelt hat, und ist von ihm so-
wohl in lateinischer, als auch in deutscher Sprache veröffentlicht worden.
Die lateinische Ausgabe führt den Titel: Rerum Moseoviticarum Com-
mentarii; sie ist zuerst im Jahre 1549 zu Wien erschienen, doch sind
Exemplare dieser Ausgabe sehr selten, so dass selbst Fr. Adelung,
der begeisterte Biograph Herberstain’s, keines derselben zu Gesicht be-
kommen hat.2)
Grade diese erste Ausgabe der Herberstain’schen Commentarii ist
aber von besonderem Interesse; namentlich gilt dieses von einigen
Exemplaren derselben, welche in verschiedenen Bibliotheken Wien’s auf-
bewahrt werden. Da ich seit Sommer 1896 mit Studien über die in
Herberstain’s Werken vorkommenden Abbildungen beschäftigt bin, war es
mir von grossem Werthe, dasjenige Exemplar vergleichen zu können,
welches die k. k. Familien-Fidei-Commiss-Bibliothek in Wien be-
sitzt. Dasselbe wurde auf meine Bitte an die hiesige Kgl. Bibliothek ge-
schickt, wo ich es in dem Lesesaale benutzen konnte.

‘) Herberstain wurde am 23. August 1486 zu Wippach in Krain geboren.
Seit 1514 lebte er in Wien, sofern er nicht auf Reisen war. Er starb in Wien
am 28. März 1566, also fast 80 Jahre alt.
2) Siehe Fr. Adelung, Siegmund Freiherr von Herberstein, St. Peters-
burg 1818, S. 317 ff.
 
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