Der Aufenthalt des Malers Sebald Beham während
der Jahre 1525—1535.
Von Dr. Alfred Bauch.
Die Specialschriften von Rosenberg und Seibt über den Nürnberger
und späteren Frankfurter Maler Sebald Beham haben viel Neues zur Lebens-
geschichte des Künstlers gebracht.1) Sie enthalten aber noch manche der
Aufklärung bedürftige Punkte. Vor Allem besteht zwischen Rosenberg und
Seibt eine grosse Meinungsverschiedenheit über Beham’s Aufenthalt während
der Jahre 1525 bis 1534.
Rosenberg setzt das Verhör der „drei gottlosen Maler“ Georg Pentz
und der beiden Brüder Sebald und Barthel Beham, das zu ihrer Verbannung
aus Nürnberg führte', „nach dem Monat Januar“ 1525. Im Jahre 1528,
bis zu welchem ihm sichere Nachrichten über den Verbleib Sebald Beham’s
fehlen, lässt er ihn wieder in Nürnberg sein, nachdem ihm wahrscheinlich
der Aufenthalt in der Stadt wieder zugestanden worden war; 1530 gilt
ihm die Anwesenheit Beham’s in München als gewiss, und 1531 vermuthet
er ihn wieder in Nürnberg. Für 1532 und 1533 fehlt ihm jede Andeutung
über den Verbleib des Malers. Für 1534 nimmt er einen Aufenthalt des-
selben in Mainz an, und noch im selben Jahre 1534 trifft er den Künstler
in Frankfurt am Main, wo dieser sich eine neue Heimstätte gründete, in
der er bis zu seinem Tode (1550) verblieb.
Seibt nimmt mit Sicherheit an, dass dem Maler, nachdem er Ende
Januar oder Anfang Februar 1525 aus Nürnberg ausgewiesen worden war,
die Rückkehr nach Nürnberg noch vor 1528 wieder erlaubt wurde. Ein
Aufenthalt des Malers 1528 in Nürnberg gilt ihm als erwiesen. Wie Seibt
weiterhin angiebt, wurde Sebald Beham im Jahre 1529 zum zweiten Male
aus Nürnberg ausgewiesen, und, nachdem er hierauf ein Wanderleben
geführt, liess er sich 1531 dauernd in Frankfurt am Main nieder.
Im Folgenden wird der Nachweis erbracht werden, dass Sebald
’) Adolf Rosenberg, Sebald und Barthel Behain, zwei Maler der deutschen
Renaissance. Leipzig 1875. — G. K. Seibt, Hans Sebald Behain, Maler und Kupfer-
stecher (geboren 1500 zu Nürnberg, gestorben 1550 zu Frankfurt am Main) und
seine Zeit. Frankfurt am Main 1882.
der Jahre 1525—1535.
Von Dr. Alfred Bauch.
Die Specialschriften von Rosenberg und Seibt über den Nürnberger
und späteren Frankfurter Maler Sebald Beham haben viel Neues zur Lebens-
geschichte des Künstlers gebracht.1) Sie enthalten aber noch manche der
Aufklärung bedürftige Punkte. Vor Allem besteht zwischen Rosenberg und
Seibt eine grosse Meinungsverschiedenheit über Beham’s Aufenthalt während
der Jahre 1525 bis 1534.
Rosenberg setzt das Verhör der „drei gottlosen Maler“ Georg Pentz
und der beiden Brüder Sebald und Barthel Beham, das zu ihrer Verbannung
aus Nürnberg führte', „nach dem Monat Januar“ 1525. Im Jahre 1528,
bis zu welchem ihm sichere Nachrichten über den Verbleib Sebald Beham’s
fehlen, lässt er ihn wieder in Nürnberg sein, nachdem ihm wahrscheinlich
der Aufenthalt in der Stadt wieder zugestanden worden war; 1530 gilt
ihm die Anwesenheit Beham’s in München als gewiss, und 1531 vermuthet
er ihn wieder in Nürnberg. Für 1532 und 1533 fehlt ihm jede Andeutung
über den Verbleib des Malers. Für 1534 nimmt er einen Aufenthalt des-
selben in Mainz an, und noch im selben Jahre 1534 trifft er den Künstler
in Frankfurt am Main, wo dieser sich eine neue Heimstätte gründete, in
der er bis zu seinem Tode (1550) verblieb.
Seibt nimmt mit Sicherheit an, dass dem Maler, nachdem er Ende
Januar oder Anfang Februar 1525 aus Nürnberg ausgewiesen worden war,
die Rückkehr nach Nürnberg noch vor 1528 wieder erlaubt wurde. Ein
Aufenthalt des Malers 1528 in Nürnberg gilt ihm als erwiesen. Wie Seibt
weiterhin angiebt, wurde Sebald Beham im Jahre 1529 zum zweiten Male
aus Nürnberg ausgewiesen, und, nachdem er hierauf ein Wanderleben
geführt, liess er sich 1531 dauernd in Frankfurt am Main nieder.
Im Folgenden wird der Nachweis erbracht werden, dass Sebald
’) Adolf Rosenberg, Sebald und Barthel Behain, zwei Maler der deutschen
Renaissance. Leipzig 1875. — G. K. Seibt, Hans Sebald Behain, Maler und Kupfer-
stecher (geboren 1500 zu Nürnberg, gestorben 1550 zu Frankfurt am Main) und
seine Zeit. Frankfurt am Main 1882.