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Repertorium für Kunstwissenschaft — 20.1897

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Hirsch, Fritz: Hans Morinck
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https://doi.org/10.11588/diglit.68267#0269

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Hans Morinck.
Von Fritz Hirsch.
„Wie reich ist diese Erde an kleinen, guten
vollkommenen Dingen, an Wohlgerathenem!“
Eriedr. Nietzsche.
Im Jahre 1878 kamen in der grossh. Alterthumssammlung in Karls-
ruhe zwei Steinreliefs zur Aufstellung und eine Schrifttafel dabei, die
besagt: „Verfertiget von Hans Morinck Bürger und Bildhauer zu Konstanz.
1580.“ Durch Erwähnung und Abbildung dieser beiden Werke bei Kraus1)
wurde der Künstler zum ersten Male einem grösseren Publikum bekannt.
Demjenigen aber, dem das Schicksal die Wiege an den Bodensee gestellt
hat, dem ist Hans Morinck ein guter alter Bekannter, ein Freund, von dem
man Wohlthaten empfängt, ohne ihn zu kennen; und wer ihn kennen
lernen möchte, der wird vergebens die Litteratur durchsuchen.
Die Bücher über allgemeine Kunstgeschichte und über Plastik kennen
nicht einmal seinen Namen, die Lokallitteratur von Konstanz nicht viel
mehr als diesen. Das Meiste bringt der um die Geschichte von Konstanz
hochverdiente Marmor. Kraus erwähnt die Werke, ohne näher auf sie ein-
zugehen. In der älteren Litteratur findet sich da und dort zerstreut eine
Notiz. Fickler2) z. B. erwähnt ein Werk, das später nicht mehr als
Morinck’sche Arbeit und von Kraus als „gute Baroekarbeit“ bezeichnet ist.
Karl Zell3) citirt zwei wichtige archivalische Notizen, die aber wieder voll-
ständig in Vergessenheit gerathen sind. Bergmann4) beschreibt bereits im
Jahre 1825 ein Werk Moring’s (siel). Bei Bucelin5) findet sich der Name nicht,
während er mit der ihm eigenen Uebertreibung den Konstanzer Maler
Memberger als Zeuxis und Storer als Apelles seiner Zeit preist. Wahr-
scheinlich meint er Morinck pag. 6, wo er vom Benediktinerkloster Peters-
') Kunstdenkmäler Baden’s Bd. I. Freiburg 1887.
3) Führer durch die Stadt Konstanz. 1864 pag. 65. Vgl. auch „Denkmale
deutscher Baukunst des Mittelalters am Oberrhein: Erste Lieferung. 1825 pag. 3.
3) Die Kirche der Benediktiner-Abtei Petershausen bei Konstanz im II. Bd.
des Freiburger Diöc.-Arch. 1866.
4) Sammlung der vorzüglichsten Merkwürdigkeiten des Grossherzogt. Baden
Bd. I. Const. 1825.
5) Constantia Rhenana 1667.
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