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Repertorium für Kunstwissenschaft — 20.1897

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Bauch, Alfred: Der Aufenthalt des Malers Sebald Beham während der Jahre 1525-1535
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https://doi.org/10.11588/diglit.68267#0217

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Der Aufenthalt des Malers Sebald Beliam.

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den austretenden Bürgern die etwa noch unbezahlte Losung, d. h. die etwa
noch rückständige directe Steuer von Capital und Einkommen, sowie die
Nachsteuer, eine nach dem gesammten Vermögensstande des Ausscheiden-
den bemessene nachträgliche Abgabe, erhoben wurden, fand er sich noch
am selben Tage ein, hatte aber nichts zu erlegen,35) ein Beweis, dass er
es in Nürnberg mit aller seiner Kunst zu keinem Vermögen gebracht hatte.
Von Nürnberg wandte er sich nach Frankfurt am Main, wo ihm ein
besserer Verdienst winkte. Hier hatte er schon früher Verbindungen an-
geknüpft: bereits im Jahre 1533 waren dort bei Christian Egenolff seine
Holzschnitte zum Alten Testament unter dem Titel erschienen: „Biblisch
Historien, figürlich fürgebildet durch den wolberümpten Sebald Beham von
Nürnberg. [^B.“36)
Christian Egenolff, der erste ständige Buchdrucker Frankfurts, der
aber zugleich auch Verlagsbuchhändler war, wusste die tüchtigsten Illustra-
toren für seine buchhändlerischen Unternehmungen zu gewinnen.37) Auch
Sebald Beham wurde, als er sich in Frankfurt ansässig gemacht hatte,
noch vielfach von ihm beschäftigt. Es hat daher die Vermuthung Rosen-
berg’s, Sebald Beham habe auf Egenolff’s Veranlassung seinen Wohnsitz
Nürnberg mit Frankfurt vertauscht, sehr viel für sich.
35) Bürgerbuch von 1534—1681 (M. S. 238) Fol. 190b: Sebald Beham,
maler, resignavit, dedit litteram et o sabbato vigilia Jacobi (24. Juli) 1535.
36) Ph. F. Gwinner, Kunst und Künstler in Frankfurt am Main, Frank-
furt a. M. 1862, S. 63.
37) H. Grotefendt, Christian Egenolff, der erste ständige Buchdrucker
zu Frankfurt am Main. Frankfurt a. M. 1881. Seiht S. 42 und Rosenberg
S. 40 und 41.

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