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Towarzystwo Naukowe <Lublin> [Editor]
Roczniki Humanistyczne: Historia Sztuki = History of art = Histoire de l'art — 52.2004

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Komunikaty
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Birkholz, Zenon: Das Schloss der Familie Zebrzydowski in Więcbork
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https://doi.org/10.11588/diglit.37084#0481

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KOMUNIKATY

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Ahnliche Bauten erschienen auch in Deutschland23, Tschechen24, in Schle-
sien25. Das weist eher auf die Anregungen hin, die aus Frankreich and aus West-
europa gekommen sind. Ais ein Beispiel des franzosischen Bauwerkes, das dem Typ
des Kastells in Więcbork ahnlich ist, kann das gotisch- Renaissanceschloss Martain-
vi 1 le in Normandien aus dem Ende des 15. Jh. dienen, dessen Grundriss des Erdge-
schosses eine Entwicklungsrichtung der kleinen representativen und gleichzeitig
Wehranlagen in Frankreich widerspiegelte26.
Ein Beispiel der franzosischen Einfliisse in Polen stel 11 ein schon in der Mitte
des 16. Jh. archaisches cirx in Gołuchów aus etwa 1560 dar, das dem Woiwoden in
Brześć Kujawski, Rafał Leszczyński, gehórte. Durch seinen geschlossenen und massi-
ven Vierturmbau ging es auf die franzosischen manoirs aus dem 15. Jh. zurlick27.
Diese Bauten wurden manchmal in ein Schloss mit einem Hof umgestaltet. Eine
solche Entwicklung weist soeben das Schloss in Baranów Sandomierski auf, das in
seiner 2. Bauphase im 16. Jh. - von demselben Rafał Leszczyński nach 1568 und
sicher vor 1583 umgebaut - ein Renaissancekastell war und voraussichtlich vier
rundę Erker-Tiirmer hatte. Es wurde in den Jahren 1591-1606 in eine Bauanlage
verwandelt, die eine Vorhangmauer mit Eckbasteien schloss28. Die Zeitrahmen der
Entstehung der Schlósser in Gołuchów und Baranów kónnten auch eine Zesur auf
dem Gebiet des damaligen polnischen Staates bestimmen, die sich auf die Erschei-
nung der dreiteiligen Innenraumanordnung mit einem Durchgangsflur, der im Gebau-
de ąueriiber lauft, bezieh.t . Etwas spater, voraussichtlich in den 80er Jahren des
16. Jh., entstand ein schon mehr erweiterter und langerer in seinem Grundriss Her-
renhof in Mińsk Mazowiecki, der bestimmt vier Ecktlirmer hatte30. Eine ahnliche
Ein-und Zweitraktenanordnung des Innenraumes, aber mit anderen Proportionen, mit

23 Zamek Vohenstrauss, vergl. M. Brykowska, op. cit., S. 60, Abb. 2; Schlósschen
Frankenberg bei Uffenheiin in Frankonien aus etwa 1526, vergl. T. Biller, G. U. GroBmann.
Burg, Schloss. Der Adelssitz. im cleutschprachigen Raum. Regensburg 2002 S. 160.
Z. B. Schlósser: Divci Hrad, Boskovstejn, Herrenhaus in Louóovice, vergl. Hradii,
zamku turzi Eeske Republiky, Praha 2002, s. 53 (Abb.), 19 (Abb.), 178 (Abb.).
25 E. R ó ż y c k a - R o z p ę cl o w s k a, Późnorenesansowe dwory na Śląsku. Z ba-
dań nad architekturą świecką XVI-XVII w., [w:] Sztuka około roku 1600, red. T. Hrankowska,
Warszawa 1974, s. 254-255.
1 U. A 1 b r e c h t. Der Adelssittz im Mittelalter. Studien zurri Verhdltnis von Architek-
tur und Lebensform in Nord- und Westeuropa, Mlinchen-Berlin 1985, s. 205.
~7 J a k i m o w i c z, dz. cyt., s. 108.
28 A. F i s c h i n g e r, Santi Gucci architekt i rzeźbiarz królewski XVI wieku, „Bibliote-
ka Wawelska”, Kraków 1969, s. 77, Abb. 100.
29 Uber die Popularitat solcher Innenraumordnung in Polen im 16. und 17. Jh. schrieb
A. Miłobędzki, Krótka nauka budownicza dworów, pałaców, zamków podług nieba i obyczaju
polskiego, Berbeitet von A. Miłobędzki, Wrocław 1957 S. 41, 71. J. Teodorowicz-Czerepińska,
nach A. Miłobędzki, unterschied dreiteiligę Herrenhófe mit dem asymetrisch (archaistisch)
i symetrich zur Querachse des Gebaudes angebrachten Flur, sie fligte die Differenzierung der
Trakte seitens des Flures hinzu, vergl. J. Teodorowicz-Czerepińska. Budowle Tylmana z. Game-
ren w Rzemieniu i Przecławiu, „Biuletyn Historii Sztuki”, 25(1963), nr 4, s. 260.
30 G r z y b k o w s k i, S i u d e r, dz. cyt., s. 266-272.
 
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