im geringsten Maße Nachsicht gewährt wird bei „Geiz, wel-
cher ist Abgötterei" (Kolossei1 III, 5), was kein zufälliger
Ausdruck ist, sondern ernergisch bei Epheser V, 5 wieder-
holt wird, „dass kein Geiziger (welcher ist ein Götzen-
diener) Erbe hat an dem Reiche Christi und Gottes"; und eben-
sowenig bei jener Gottesverleugnung, der Abgötterei in einer
ihrer feinsten Formen, die so oft auf den Besitz jenes Reich-
tums folgt, um dessen Abwendung Agur so ernstlich betete,
„Armut und Reichtum gib mir nicht, ich möchte sonst, wo ich
zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist der Herr?"
Denn wer von uns ist in diesem Sinne kein Götzendiener?
Wer von uns hat das Recht, aus der Fülle jener besseren
Erkenntnis heraus, die ihn trotz alledem nicht gänzlich von
dem Dienste dieser Welt trennt, verächtlich von irgend-
welchen seiner Brüder zu reden, weil sie in schuldloser
Unkenntnis sich daran gewöhnt haben, ihre Knie vor einer
Statue zu beugen? Wer von uns kann sagen, dass nicht
ein geistiger Gottesdienst in ihrem scheinbaren Götzen-
dienst bestehen mag, oder dass nicht ein geistiger Götzen-
dienst in unserem scheinbaren Gottesdienst besteht?
Es ist in der Tat ganz unmöglich für einen Menschen, die
Gefühle zu beurteilen, mit denen ein anderer sich vor einem
Bilde niederbeugt. Von der reinen Ehrfurcht, mit der Sir
Thomas Browne schrieb, „Ich kann meinen Hut beim Anblick
eines Kreuzes entbehren, aber nicht einen Gedanken an
meinen Erlöser", bis zu dem schlimmsten Aberglauben des
unwissendsten römischen Katholiken, gibt es eine endlose
Reihenfolge der spitzfindigsten Übergänge; und der Punkt,
wo die einfache Verehrung des Bildes und die Anwendung
desselben, um die Auffassung lebhafter und das Gefühl wär-
mer zu machen, sich in bestimmte Abgötterei verwandelt,
indem dem Bilde selbst Macht verliehen wird, ist so schwer
festzustellen, dass wir nicht vorsichtig genug sein können bei
der Behauptung, dass ein solcher Wechsel tatsächlich im
Falle irgend einer Persönlichkeit stattgefunden habe. Selbst
wo er bestimmt und sicher ist, werden wir häufiger finden,
dass er eher aus einer Schwerfälligkeit des Geistes hervor-
gegangen ist, als aus wirklicher Abwendung des Herzens
cher ist Abgötterei" (Kolossei1 III, 5), was kein zufälliger
Ausdruck ist, sondern ernergisch bei Epheser V, 5 wieder-
holt wird, „dass kein Geiziger (welcher ist ein Götzen-
diener) Erbe hat an dem Reiche Christi und Gottes"; und eben-
sowenig bei jener Gottesverleugnung, der Abgötterei in einer
ihrer feinsten Formen, die so oft auf den Besitz jenes Reich-
tums folgt, um dessen Abwendung Agur so ernstlich betete,
„Armut und Reichtum gib mir nicht, ich möchte sonst, wo ich
zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist der Herr?"
Denn wer von uns ist in diesem Sinne kein Götzendiener?
Wer von uns hat das Recht, aus der Fülle jener besseren
Erkenntnis heraus, die ihn trotz alledem nicht gänzlich von
dem Dienste dieser Welt trennt, verächtlich von irgend-
welchen seiner Brüder zu reden, weil sie in schuldloser
Unkenntnis sich daran gewöhnt haben, ihre Knie vor einer
Statue zu beugen? Wer von uns kann sagen, dass nicht
ein geistiger Gottesdienst in ihrem scheinbaren Götzen-
dienst bestehen mag, oder dass nicht ein geistiger Götzen-
dienst in unserem scheinbaren Gottesdienst besteht?
Es ist in der Tat ganz unmöglich für einen Menschen, die
Gefühle zu beurteilen, mit denen ein anderer sich vor einem
Bilde niederbeugt. Von der reinen Ehrfurcht, mit der Sir
Thomas Browne schrieb, „Ich kann meinen Hut beim Anblick
eines Kreuzes entbehren, aber nicht einen Gedanken an
meinen Erlöser", bis zu dem schlimmsten Aberglauben des
unwissendsten römischen Katholiken, gibt es eine endlose
Reihenfolge der spitzfindigsten Übergänge; und der Punkt,
wo die einfache Verehrung des Bildes und die Anwendung
desselben, um die Auffassung lebhafter und das Gefühl wär-
mer zu machen, sich in bestimmte Abgötterei verwandelt,
indem dem Bilde selbst Macht verliehen wird, ist so schwer
festzustellen, dass wir nicht vorsichtig genug sein können bei
der Behauptung, dass ein solcher Wechsel tatsächlich im
Falle irgend einer Persönlichkeit stattgefunden habe. Selbst
wo er bestimmt und sicher ist, werden wir häufiger finden,
dass er eher aus einer Schwerfälligkeit des Geistes hervor-
gegangen ist, als aus wirklicher Abwendung des Herzens