antworten ihre Gestaltungsgesetze selbst, aber der Lehrer
muß durch Verbreitung richtiger Erkenntnisse eine
gesunde Arbeitsbasis schaffen. Das dekorative Material
und die kunstgewerbliche Technik weisen dem Papier-
schnitte naturgemäß dekorative, ornamentale, rhyth-
mische Gebiete zu. Durch Material und Technik bedingt,
wird der Mosaikschnitt stets den Gharakter des Flächen-
dekors zu tragen haben, die Faltschnitte aber ergeben
außerdem durch ihren Symmetriezwang ornamentale
Gebilde und die Vervielfältigungsschnitte endlich er-
möglichen die mannigfaltigsten rhythmischen Gestal-
tungen. Diese inneren Notwendigkeiten weisen uns mit
Sicherheit auf jene Gebiete, welche die eigentliche
Domäne des Papierschnittes bilden. Diesen Gesetzen
folgen denn auch die wundervollen Papierschnitte der
Volkskunst. Anders der durch Vorbilder beeinflußte
Stadtmensch, dem die Fähigkeit, in einem Material
denken zu können, abhanden gekommen ist, dem die
handwerkliche Disziplinierung fehlt; er hat die Formen
des Werkzeuges zu schätzen verlernt und will sie durch
die der Natur ersetzen. Statt der dem Material eigenen
Sprache zu folgen, sucht er die eines anderen, ihm
wertvoller erscheinenden nachzuahmen, um so seine
eigene Arbeit zu einem Surrogate herabzusetzen. Des-
halb wird ein guter Lehrer darauf bedacht sein, daß
der Schüler stets die Grenzen seines Materials berück-
sichtige und dort, wo er die Wirkung der Malerei
anstrebt, tatsächlich Farbe und Pinsel nehme, wodurch
er seine Absichten viel besser und sicherer erreicht
als mit Buntpapier. Überhaupt muß der Schüler der
I 22
muß durch Verbreitung richtiger Erkenntnisse eine
gesunde Arbeitsbasis schaffen. Das dekorative Material
und die kunstgewerbliche Technik weisen dem Papier-
schnitte naturgemäß dekorative, ornamentale, rhyth-
mische Gebiete zu. Durch Material und Technik bedingt,
wird der Mosaikschnitt stets den Gharakter des Flächen-
dekors zu tragen haben, die Faltschnitte aber ergeben
außerdem durch ihren Symmetriezwang ornamentale
Gebilde und die Vervielfältigungsschnitte endlich er-
möglichen die mannigfaltigsten rhythmischen Gestal-
tungen. Diese inneren Notwendigkeiten weisen uns mit
Sicherheit auf jene Gebiete, welche die eigentliche
Domäne des Papierschnittes bilden. Diesen Gesetzen
folgen denn auch die wundervollen Papierschnitte der
Volkskunst. Anders der durch Vorbilder beeinflußte
Stadtmensch, dem die Fähigkeit, in einem Material
denken zu können, abhanden gekommen ist, dem die
handwerkliche Disziplinierung fehlt; er hat die Formen
des Werkzeuges zu schätzen verlernt und will sie durch
die der Natur ersetzen. Statt der dem Material eigenen
Sprache zu folgen, sucht er die eines anderen, ihm
wertvoller erscheinenden nachzuahmen, um so seine
eigene Arbeit zu einem Surrogate herabzusetzen. Des-
halb wird ein guter Lehrer darauf bedacht sein, daß
der Schüler stets die Grenzen seines Materials berück-
sichtige und dort, wo er die Wirkung der Malerei
anstrebt, tatsächlich Farbe und Pinsel nehme, wodurch
er seine Absichten viel besser und sicherer erreicht
als mit Buntpapier. Überhaupt muß der Schüler der
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