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Seidlitz, Woldemar
Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit (Buch 1 - 3): 1464 - 1625 — Dresden, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.43932#0153
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FÜNFTER ABSCHNITT • HEINRICH


9. Das Torgauer Schloß. Nach Dilich

lösen, da die Türken ihn zurückzuhalten suchten. Als er am 19 Oktober nach
Venedig zurückgekehrt war, gab es Auseinandersetzungen mit dem Eigentümer
der Galere, der 80 Dukaten für den Mann forderte während Heinrich nur 70
geben wollte. Bezeichnend für den Geist in dem diese Reise ausgeführt wurde
war der Ausspruch eines Begleiters, daß Schlemmen dabei die beste Andacht und
Ablaß gewesen. 1506 machte der Herzog auch eine Wallfahrt nach Santiago in
Spanien.
Ein frühes Zeugnis für Heinrichs Anschluß an die Reformation könnte man
in der Inschrift einer der drei 1528/29 von Peter Dell in flachem Relief geschnitzten
Tafeln mit Szenen aus der Leidensgeschichte Christi im Grünen Gewölbe sehen,
die ausdrücklich dem Herzog gewidmet sind. Seine Tochter Emilie heiratete be-
reits 1533 den evangelischen Markgrafen Georg von Brandenburg=Baireut/ auf
der evangelischen Seite stand vor allem seine Gemahlin Katarina, die schon im
Juli 1536 den lutherischen Prediger Schenk nach Freiberg zog,- zu Micheli des
gleichen Jahres erklärte Heinrich selbst sich für die Reformation, nachdem er sich
des Schutzes des Kurfürsten gegen seinen Bruder versichert hatte, und trat im
Februar des folgenden Jahres dem Schmalkaldischen Bund bei, dem er bald darauf
auch seinen Sohn Moritz zuführte, der drei Jahre am Hofe Georgs in Dresden
geweilt hatte, nun aber von dort zurückberufen wurde, um an den Hof Johann
Friedrichs geschickt zu werden. Gleichzeitig führte der Herzog in seinem Länd-

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