Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste (11.1920)

Blenden
Schleudern in Messer
Lebendige Glieder zerhacken
Und Sehnen
Und Liebe
Feuer weht Grimm
Und Klaren
Und Samen
Nie
Leer sinken in Auge
Hohl
Totenschrei
Tief öffnet mich
Wabert das Blut
Strom Guss Sturz
Rollen die Männer
Schrill schreit das Schwert
Brüllt das säugende Weib
Wild reitet der Schenkelkrampf
Der Nachtmond hebt das Horn
Knaben ächzen im Bett
Mädchen träumen nackt
Blind surrt der Pfeil in Stern
Aus Mondhorn schüttet Nacht
Hände Flammen
Erde öffnet Menschenmund
Tod haucht Horn
Tod heult Horn
Los ist der Hund
Zähne umzacken den Mond
Hoch trauert der milde Blick
Mensch wunde beschattet das Licht
Wachsen die Haare ins Herz
Schmutzen die Hände ins Herz
Ringt der Wurm die Erde
Tief züngt Schnitter Pfeil
Mondsichel mäht
Müden Fallen
Singen Fallen
Fällt der Bruder Brüder
Brüstet die gefallne Schwester Brüste
- Kein Mensch kein Mensch
Sterben für die Menschen
Sterben für die Erde
Morden für die Sterne
Dämmern Sterne
Opferschlachten
Kränze Bahren
Blumen überblühen Himmel
Mensch
Muttermord
Weltmord
Gottmord

Totentanz
Du Du Du Du
Alle Kinder sterben
Alle Kinder sterben
Alle Kinder sterben
Müssen Müssen
Müssen Müssen
Alle Kinder sterben
Alle Kinder sterben
Du Du Du Du
Totenklage
Krieger
Mörder ,
Vater
Rett&r
Rächer
Sieger
Toter
Liebster
Liebster
Herr
Herr
Liebe
Töte
Siege
Räche
Rette
Traum Traum Traum Traum
Uns Uns Uns Uns
Toten weinen
Am Meerstrand schläft der Mensch
Am Meerstrand schläft der Gott
Augen fressen die Raben
Die Welle wirft den Stern
Flüstern
Traum lächeln die Toten
Gott tropft aus der Wunde
Die kleine Flamme sonnt die Welt
Die Blume bricht der Knabe
Leiche bettet Mädchen
Sand
Tauchen
Wogt die Leuchte Mitternacht
Stein liegt auf Mann
Funkelnde Hüfte segelt ins Meer
Atmen Schooss Schooss Atmen
Dunkel
Tränen regnen
Stillen
Beugen
Stillen
Totenkuss

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