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Wagner, Ernst; Haug, Ferdinand [Hrsg.]
Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden (Band 1): Das Badische Oberland — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27819#0009
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VORREDE

en Inhalt der vorliegenden Schrift bildet eine beschreibende Statistik
aller Fundstätten mit ihren Fundstücken im Großherzogtum Baden
aus urgeschichtlicher, römischer und alamannisch - fränkischer Zeit,
alphabetisch der politischen Einteilung entsprechend geordnet, nach
dem Stand der Kenntnisse von 1908. Ihr Standpunkt ist der des
Lokalforschers, der sich darauf beschränkt, mit tunlichster Sicherheit und Genauig-
keit festgestelltes Material zu bieten, dessen weitere Verwertung er der archäo-
logischen und philologisch-historischen Wissenschaft überläßt. Sie erscheint als
ein Urkundenwerk, ungefähr so, wie es die Darstellung der vaterländischen
Geschichte als Grundlage braucht, nur mit dem Unterschied, daß im vorliegenden
Falle die Urkunden der Frühzeit so lange nur Beschreibungen von stummen Gegen-
ständen, von Grabarbeiten und den dabei zutage getretenen Fundstücken sind,
bis mit der römischen Periode auch das geschriebene Wort der Inschriften
zusammen mit den Darstellungen ausgebildeterer Kunst sich geltend zu machen
beginnt.

Dementsprechend erschien als das Wichtigste zuverlässige Genauigkeit in
der Mitteilung der Fundumstände und in der Beschreibung der Fundstücke mit
ihren oft subtilen charakteristischen Eigentümlichkeiten. Wo auf ältere oder
wenig bestimmte Nachrichten zurückgegriffen werden mußte, blieb nur übrig,
sich mit diesen zu bescheiden ; bei manchem andern früher Gefundenen konnte,
wenn schon ausreichende Darstellung desselben durch Wort und Bild in der
leichter erreichbaren Literatur vorhanden war, auf diese verwiesen werden.
Dagegen hat ziemlich vieles bisher noch nicht Publizierte und nicht Abgebildete
eingehendere Schilderung erfahren. In den meisten Fällen glaubte ich das Ver-
ständnis am besten durch einfache, aber genaue Zeichnungen der Gegenstände
mit Angabe ihrer Maße teils im Text, teils auf einigen besonderen Tafeln fördern
zu können. In ihrer Gesamtheit sollen diese Abbildungen zugleich eine zur Ver-
gleichung einladende Übersicht über alle im Lande vorkommenden Flauptformen
bieten und immer, soviel möglich, vereinigen, was zusammen gefunden wurde
und demnach derselben Zeitperiode angehört. Zu geographischer Übersicht
mögen dann noch die beiden beigefügten Karten dienen, die nicht für sich zu
nehmen sind, vielmehr nur im Text ihre eingehendere Erklärung finden.
 
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