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Wagner, Ernst; Haug, Ferdinand [Hrsg.]
Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden (Band 1): Das Badische Oberland — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27819#0069
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AMT PFULLENDORF.

81. BURGWEILER.

R. Im Gewann „Kreuzberg“, unmittelbar südlich vom Bahnhof, wurden 1899 die
Fundamente einer römischen ländlichen Villa aufgedeckt. Die Breite des Hauses
betrug 9 m, die Tiefe 15,50 m. Das große hintere Rechteck war durch eine Längsmauer
in zwei ungefähr gleich große Teile geteilt. Außer Resten von farbigem Verputz kamen
mehrere ca. 67 cm hohe runde Hypokaustensäulchen aus Sandstein zum Vorschein. (W. Z.
K.B1. XX. 1901, S. 132.)

Die „Burg“ (östlich vom Ort) ist eine von einem Graben umgebene mittelalter-
liche Tiefburg.

82. DICHTENHAUSEN, Gemeinde Burgweiler.

Ha. Nach Notizen von M. Hiibschle in Pfullendorf von 1850 seien damals dort zwei
Grabhügel von ungewöhnlicher Größe und Höhe gewesen; nach Aussage der ältesten
Leute deren früher 18. Eine halbe Stunde von dieser Stelle seien die gleichen Hügel
gefunden worden, in denen der Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen habe nachgraben
lassen. Im Mus. Sigmaringen findet sich von dort ein Eisendolch der Hallstattzeit
(s. Lindenschmit, Sigm. S. 211 und Taf. XVI. Da indessen bei ihm der Fund als aus
einem „Grabhügel bei Pfullendorf, unweit Klosterwald", bezeichnet ist, so dürfte letzterer
eher auf hohenzollernschem Gebiet gelegen haben).

83. HEILIGENBERG.

St.? Br. Bei Anlage eines neuen Wegs an der linksseitigen Wegböschung zwischen
Karlsplatz und Pavillon haben sich 1880 in dunkler Kulturschicht Tierknochen und
roh verzierte Tonscherben (analog denen der steinzeitlichen Tongefäße der Bodensee-
pfahlbauten) gefunden (jetzt im R.G.Mus. Konstanz). Einige rohe Gußklumpen von
Bronze von dort im Mus. Don. (s. v. Tröltsch, Die Pfahlbauten des Bodenseegebiets S. 34
und 150). Auch ein Bronzeschwert mit andern Bronzestücken wird (ca. 1897) aus
der Gegend von Heiligenberg genannt. A. K. 1898.

RW. Etwa dreiviertel Stunden nördlich von Heiligenberg befindet sich unter dem Namen
„Schwedenschanze“ ein mit Wald bewachsener Hügel, an dem noch Terrassenringe
erkennbar sind; vielleicht ein Ringwall, wohl derselbe wie der näher bei Rickertsreute
über dem Tobel angeführte.

84. LINZ.

Ha.? Im „Fondswald“ soll sich nach mündlicher Nachricht ein Grabhügel befinden.

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