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Wagner, Ernst; Haug, Ferdinand [Hrsg.]
Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden (Band 1): Das Badische Oberland — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27819#0144
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AMT SÄCKINGEN.

215. BERGALINGEN.

Der Wehr gang bei Bergalingen, südlich vom Ort, aus einer Trockenmauer von
2,5 m H. und 2 m Dicke bestehend, läßt sich in Überresten noch heute 34 km weit ver-
folgen. Er bildete nach E. Ltithi (Der Aufmarsch der Alamannen, in der Zeitschrift
„Pionier“ vom 28. Februar 1902, S. 6) eine schützende Befestigung der Alamannen gegen
römischen Angriff, ist aber ohne Zweifel mittelalterlich (s. Näher, Burgenkunde
S. 32, 46).

216. BRENNET.

R. Aus einem Bericht des Amtregistrators Vetter von Säckingen vom Mai 1862 (A. K.)
ist zu entnehmen, daß in den 1840 er Jahren auf dem „Kirchbühl“ südlich von
Brennet beim Graben „römische Fundamentmauern und Leistenziegel mit
Legionszeichen,*) außerdem mehrere keltische Gräber" gefunden worden
seien. Weiter nördlich längs des rechten Rheinufers gegen Niederschwörstadt hin seien
an mehreren Stellen römische Fundamente und Ziegelstücke bloßgelegt worden,
dabei habe man auf dem Welschrain eine römische Goldmünze gefunden, die nach
Basel kam („wie überhaupt alles, was in der Gegend gefunden wurde"). Eine Münze des
Constantius II. siehe Bissinger I, 70. Beschlägstücke aus Eisen, mit römischen
Ziegeln von C. F. Mayer 1886 zusammen gefunden, in der Gr. S. Khe. (Römische Mauern,
Ziegel und Münzen auch am linken Schweizer Rheinufer bei Wallbach und Mumpf.)
Al.? Zwischen Badisch-Wallbach und Brennet seien in den Wiesen weitere Gräber
mit Bronzegegenständen aufgedeckt worden, aus denen H. Schreiber (T.B. IV. 1844,

S. 265 f.) noch den „oberen Teil einer Haarnadel mit großem Kopf“ fand, während
sich sonst noch uneröffnete „Tumuli“ in der Nähe befanden. Es kann sich um Grab-
hügel, vielleicht eher um alamannische Reihengräber oder um beides handeln. Auch
durch den Eisenbahnbau sei oberhalb Brennet gegen Wallbach hin ein Grab auf-
gefunden worden.

217. NIEDERDOSSENBACH.

Al. Auf einem Acker des Stabhalters Burkart stieß man 1859 auf Gräber, welche
auf dem Boden geplattet und jeweils mit einer kantig abgehauenen Platte gedeckt gewesen
seien. In einem derselben sei ein Eisenmesser gefunden worden, ein anderes sei
ein Kindergrab gewesen. Weitere Gräber werden vermutet (alamannische Reihen-
gräber?). Bericht des Gr. Bezirksamts Säckingen vom 19. Juli 1861, A. K. J. Vetter
1862 nennt solche Gräber auf der höchsten Stelle des Ossenbergs zwischen Nieder-
dossenbach und Oberschwörstadt.

*) Ob Legionsstempel, und von welcher Legion, wird nicht gesagt. Die Fundstücke seien
nicht mehr vorhanden.
 
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