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Wagner, Ernst; Haug, Ferdinand [Hrsg.]
Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden (Band 1): Das Badische Oberland — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27819#0183
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AMT MULLHEIM.

285. AUGGEN.

St. Uber paläolithische Spuren s. Schumacher, N. Heidelb. J. II, i, S. 98.

R. Beim Abreißen eines alten Hauses am Bergabhang und Anlegung eines Gewächs-
hauses 1894 stieß man 0,50 m unter dem Fundament des Hauses auf ein älteres
Fundament aus kleinen Steinen, dabei auf Stücke von Leistenziegeln. Da auch
eine Kupfermünze des Domitian gefunden wurde, dürfte es sich um römische
B aur e ste gehandelt haben. (A. K. Mitteilung von Pfarrer Zandt in Auggen Dezember 1894.)

286. BADENWEILER.

St. Schneidenbruchstück eines Steinbeils aus Nephrit und weißes durchbohrtes
Steinbeil, L. 11 cm, gefunden bei Badenweiler, im Mus. Freiburg.

Feuersteinklinge, noch 5,3 cm lang, 2,3 cm breit, vom mittleren Fußweg
nach Oberweiler beim Hilda-Krankenheim (1904).

IIW. Ringwälle in der Gegend des Blauen.

1. Auf dem Stockberg, östlich vom Blauen, teils im Domänenwald, teils im
Gemeindewald Schweighof. Auf dem steil abfallenden Porphyrkegel ist der Gipfel in
Form des hinteren Teils einer Schuhsohle (L. 35 m, Br. 16 m) mit einer höchsten Stelle
am Rand der nördlichen Langseite der Sohle, die sich als eine kreisrunde Bauanlage
kennzeichnet, eingeebnet und war ursprünglich mit einer Mauer von aufeinander
geschichteten Findlingsteinen ohne Mörtel (ca. 1 m dick) umgeben. Rings um das
Ganze zieht sich ein Graben, der von der Höhe aus noch bis 5,80 m tief festgestellt
werden kann, und dieser ist wieder von einem ca. 2 m breiten, 1,60 m hohen Erdwall
eingefaßt. Gefunden wurden unter den zusammengefallenen Steinen Schlacken, rohe
Tongefäßscherben und Eisennägel. Vgl. den Wall bei Zarten, A. Freiburg.
(Fr.B. 1881 ; K.D.M. Baden V. 1901, S. 66 und 98; Bonner Jahrb. LXXIV, S. 12.)

2. Auf dem Burgberg, 2 km östlich von Badenweiler, südwestlich von Schweighof,
„Altes Schloß" genannt, mit westlichem Abhang gegen den Vogelbach, ein ähnlicher
Ring wall. Die oberste Fläche in länglichem, von N. nach S. gerichtetem Oval,
L. 155 m, Br. durchschnittlich 60 m. Sie ist mit den aus Granitsteinen bestehenden
Trümmern einer Umwallung umgeben, um die sich ein 16 m breiter Graben (auf
48 m Länge noch sichtbar) zieht, der von einem zweiten, auf der Südwestseite noch
erhaltenen Wall umschlossen wird (A. K. und Näher, Burgenkunde S. 51 f.).
 
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