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Wagner, Ernst; Haug, Ferdinand [Hrsg.]
Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden (Band 1): Das Badische Oberland — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27819#0257
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237

AMT LAHR.

397. DINGUNGEN.

R. Das „Mauerfeld" mit dem Mauerweg, südlich von der Schutterbrücke, westlich
von der Landstraße nach Freiburg, nordöstlich von der Schütter begrenzt, deckt eine
größere römische Niederlassung, über die Amtmann Stein in der „Geschichte
und Beschreibung der Stadt Lahr 1827“ folgendes mitteilt: „Auf dem Mauerfeld und den
auf der andern Seite der Landstraße liegenden Äckern fanden sich viele römische
Tonscherben, teils von Terra sigillata, teils von gemeinem Ton, entweder auf beiden
Seiten rötlich mit schwarzem Kern in der Mitte oder ganz schwarz mit erdfarbigem oder
noch schwärzerem Kern, letztere Stücke gewöhnlich sehr dick und stark, zuweilen mit
engen Kreislinien umzogen und aus einem mit weißem Sand und gestoßenen Ziegeln

gemischten Stoff gefertigt. Unter dem Boden, der an manchen Stellen beträchtlich auf-
gefüllt ist, befinden sich Mauertrümmer zerstreut. Große rohe Sandsteine sind ohne
erkennbaren Mörtel zu einzelnen Pfeilern zusammengestellt; um sie herum lagen viele
und große Stücke schwarzen Tongeschirrs und römische Ziegel.“ (Fundstücke, besonders
Terra sigillata, in der St. S. Lahr.) Schumacher schnitt dort anläßlich der Limes-Unter-
suchungen die Mauern eines ohne Zweifel römischen Hauses mit vorliegendem
Straßenkörper an.

„Bei Erbauung der Schutterbrücke 1820 fand man auf der Seite des Mauer-
feldes in beträchtlicher Tiefe viele römische Münzen von Nerva, Trajan, Hadrian,
Antoninus, Commodus, Faustina und bei solchen viele noch gut erhaltene Beile in Form
der Celtbeile, Werkzeuge, Schaufeln, Steigbügel, Hufeisen etc." Von diesem Fund von
1820 besitzt die Gr. S. Khe aus 5,50 m Tiefe einen römischen Gefäßgriff von Bronze
in grotesker Zusammensetzung verschiedener Tierfiguren (Fig. 155) und zwölf römische
 
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