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Wagner, Ernst; Haug, Ferdinand [Hrsg.]
Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden (Band 1): Das Badische Oberland — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27819#0234
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AMT FREIBURG.

349. AU.

Al. „Im Horn neben dem Stigacker im Schönberger Tal stieß der damalige Vogt auf
ein Grab, das aus aufrecht stehenden Platten gebaut und mit einer Platte flach gedeckt
war. Außer Gebein fand sich darin nichts vor“. (Schreiber, H.Gr., S. 38.) Der ala-
manniscbe Charakter des Grabs wird nicht zu bezweifeln sein.

350. BENZHAUSEN, Gemeinde Hochdorf.

St. Steinbeil, gefunden Mai 1842, im Mus. Freiburg (Verzeichnis von Schreiber).

351. BUCHHEIM.

Grabhügel (s. Wagner, H. u. U. 1885, S. 24 ff).

Ha. Auf dem ebenen Wiesengelände, unmittelbar südlich von Buchheim, zwischen da
und Hugstetten zwei große Grabhügel, vielleicht noch zwei oder mehrere solche
in der Nähe. Dieselben wurden von mir im April und November 1884 untersucht.

Im ersten Hügel (Dm. 46 m, H. 1,20 m) gegen SW. hin große, bis 1 m hohe
St ein Setzung von größeren und kleineren hergeführten Steinen; an ihrem südlichen
Ende noch Reste unverbrannter menschlicher S chenkelknochen in 80 cm T.,
mitten unter den Steinen; westlich von diesen leider bis zur Unkenntlichkeit zerstörte
Fundstücke, mit Buckelreihen verziertes Bronzeblech von einem Gefäß, ein Bronze-
stängchen (Toilettegegenstand?) mit Resten eines zierlichen Beingriffs, Bronzeringchen
mit Eisenbändchen an runde Stücke Bein befestigt, nicht zu deutende Eisenstücke. Am
nordwestlichen Ende zwei bauchige verzierte Tongefäße von der Form Fig. 123 c
(H. 10,5 cm, W. 16 cm), mit zierlichem Mäandermuster um die Schulter (abgebildet a. a. O.,
Tafel III, 8), in einem derselben eine kleine, sehr dünnwandige graphitschwarze halb-
kugelige Schale. Außerdem viele Reste von vermodertem Holz und Tierknochen
(Unterkieferstück mit drei Zähnen vom Hund). Der schon vielfach bearbeitete und
abgeflachte Hügel barg somit eine Einzelbestattung der späteren Hallstattzeit.

Der zweite große Hügel (Dm. 120 m, H. fast 4 m) das sog. „Blirgle“, von
dem nach Lage der Dinge nur die Mitte untersucht werden konnte, ergab in seinen
oberen Schichten zerstreut einzelne rohe, höchstens mit gereihten Fingereindrücken verzierte
Tonscherben, Aschen- und Kohlenreste. Etwa 4 m westlich von der Mitte stieß man
auf eine ca. 40 cm tiefe, 1—2 m breite Lage unbehauener Tafeln von rotem Sandstein,
wie er eine halbe Stunde entfernt noch jetzt gebrochen wird, die sich, einem gepflasterten
Weg ähnlich, bis zu 1,50 m T. hinabsenkte, um hier auf eine große Steinsetzung von
 
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