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Wagner, Ernst; Haug, Ferdinand [Hrsg.]
Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden (Band 1): Das Badische Oberland — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27819#0092
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AMT ÜBERLINGEN.

104. AKENBACH-HÖFE, Gemeinde Homberg.

Br. D. Im Juli 1821 entdeckte man etwa 50 Schritt vom Bauernhaus entfernt, mitten auf
dem Feld, hart neben einem großen Stein in ca. 30 cm T. „einen bauchigen Topf, auf
dem zuoberst ein großer gegossener Brocken Metall, unter diesem ein Spieß gleichsam
zur Bedeckung, unter demselben die übrigen Metallstücke eingebeugt anzutreffen waren“
(Bericht an Dr. Rehmann in Donaueschingen, Juli 1821).

Es waren 70—80 Stück meist beschädigte, auch absichtlich verbogene Gegenstände
der älteren Bronzezeit, Gußbrocken von Bronze, Speerspitzen, ein Schwertklingenfragment,
Dolche, Knopfsicheln, Bruchstücke von Randäxten, Vogelgestalten, eine Rollennadel und
Bronzedrahtstücke, verzierte Blechstreifen und scheibenförmige Anhänger; ein, wie man
annehmen darf, von fahrenden Händlern niedergelegter Bronzedepotfund.

Der größere Teil der Fundstücke befindet sich, von Dr. Rehmann gesammelt, im
Mus. Don., drei Bronzesicheln in der St. S. Freiburg i. Br., das übrige ist zerstreut
(s. K. Bis sing er, Der Bronzefund von Akenbach, Beil. 2 Progr. des Progymnasiums
Donaueschingen 1893; K. Schumacher im Anthrop. Korr.Bl. X. 1903, S. 94; W. Z.
K.B1. XII. 1893, N. 108).

105. ANDELSHOFEN.

BW. Im Gewann „Bürgle“ soll im Mittelalter eine Burg gestanden haben (Fr.B. 1881).
Richtiger dürfte die von Ullersberger in Uberlingen herrührende Annahme eines Ring-
walls aus vorgeschichtlicher Zeit sein (Bericht von Pfarrer Böll in Uberlingen vom
10. Februar 1883, A. K.).

106. BAMBERGEN.

Höhlen. Bei dem Spitalweier, südöstlich von Bambergen, an dessen südöstlichem Ufer,
malerisch im Wald versteckt, Höhlen, sog. Heiden loche r. Nicht untersucht. (A. K.)

B. Auf dem nordwestlich von Bambergen gelegenen Gewann „Auf den Mauern“
entdeckte und untersuchte Ullersberger von Uberlingen im November 1881 Trümmer
einer römischen Niederlassung. Auf den Äckern waren von jeher eine Menge
Ziegel, Scherben etc. bei Feldarbeiten zutage gefördert worden, in heißen Sommern
trugen einzelne Striche des sonst üppigen Geländes magere Feldfrüchte. Ullersberger
legte einen Teil des Mauerwerks bloß, zunächst zwei rechteckige „kellerartige“ Gemächer
mit 62 cm dickem Mauerwerk, die Böden mit Mörtelguß ausgelegt, das eine mit 3,45 m
auf 5,10 m Ausdehnung, das andere, kleinere, 40 cm höher liegende, mit dem ersten durch
einen 75 cm breiten Eingang verbundene mit 1,32 m auf 2,73 m. Der Wand verputz zeigte
 
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