Zusa mmenfass u ng
Steigender Bedarf an Versorgungsgütern für die griechischen Eliten und städti-
schen Bevölkerungen; eine kostenintensive Kriegskultur; bessere Kommunika-
tionsbedingungen in den wirtschaftlich leistungsfähigen Gebieten der Großrei-
che; Städtegründungen und die damit verbundene Stimulierung des regionalen
und in einigen Fällen interregionalen Handels; eine größere Zentralisierung und
damit effizientere Gestaltung des Steuer- und Abgabensystems, insbesondere in
Ägypten; die Öffnung des östlichen Wirtschaftsraumes für die Griechen durch
griechisches Recht und griechische Zahlungsmittel, und schließlich eine auf
Zahlungsfähigkeit und Euergetismus ausgerichtete Selbstdarstellung der Könige
und Eliten — all das macht es wahrscheinlich, daß es in den ersten Generationen
hellenistischer Herrschaft bis etwa 200 v Chr. zu einem Wachstum innerhalb
der griechischen Wirtschaft kam. Diese Leistungssteigerung war jedoch aufs
engste mit Machtstrukturen verkoppelt und hing von einem guten Funktionieren
der monarchischen Verwaltungsapparate im Landesinneren ab. Es ist dagegen
unwahrscheinlich, daß das gesamtwirtschaftliche Wachstum auf tiefgreifenden
Veränderungen im produktiven Bereich beruhte und damit wohl auch kaum
einen Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens der Bevölkerung insgesamt repräsen-
tiert.98 Erst nach der vollständigen Übernahme der hellenistischen Monarchien
durch Rom konnte das Leistungsniveau der ersten 150 Jahre hellenistischer
Herrschaft wiederbelebt und noch ausgebaut werden.
WIRTSCHAFTLICHES WACHSTUM UND INSTITUTIONELLER WANDEL
201
Steigender Bedarf an Versorgungsgütern für die griechischen Eliten und städti-
schen Bevölkerungen; eine kostenintensive Kriegskultur; bessere Kommunika-
tionsbedingungen in den wirtschaftlich leistungsfähigen Gebieten der Großrei-
che; Städtegründungen und die damit verbundene Stimulierung des regionalen
und in einigen Fällen interregionalen Handels; eine größere Zentralisierung und
damit effizientere Gestaltung des Steuer- und Abgabensystems, insbesondere in
Ägypten; die Öffnung des östlichen Wirtschaftsraumes für die Griechen durch
griechisches Recht und griechische Zahlungsmittel, und schließlich eine auf
Zahlungsfähigkeit und Euergetismus ausgerichtete Selbstdarstellung der Könige
und Eliten — all das macht es wahrscheinlich, daß es in den ersten Generationen
hellenistischer Herrschaft bis etwa 200 v Chr. zu einem Wachstum innerhalb
der griechischen Wirtschaft kam. Diese Leistungssteigerung war jedoch aufs
engste mit Machtstrukturen verkoppelt und hing von einem guten Funktionieren
der monarchischen Verwaltungsapparate im Landesinneren ab. Es ist dagegen
unwahrscheinlich, daß das gesamtwirtschaftliche Wachstum auf tiefgreifenden
Veränderungen im produktiven Bereich beruhte und damit wohl auch kaum
einen Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens der Bevölkerung insgesamt repräsen-
tiert.98 Erst nach der vollständigen Übernahme der hellenistischen Monarchien
durch Rom konnte das Leistungsniveau der ersten 150 Jahre hellenistischer
Herrschaft wiederbelebt und noch ausgebaut werden.
WIRTSCHAFTLICHES WACHSTUM UND INSTITUTIONELLER WANDEL
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