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Weber, Gregor [Hrsg.]
Kulturgeschichte des Hellenismus: von Alexander dem Großen bis Kleopatra — Stuttgart: Klett-Cotta, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.45206#0331
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wohl auch überlegenes Lebensgefühl im Sinne der alten Wertbegriffe dignitas/
Würde, mmestas/Erhabenheit, gravztas/Bedeutung und auctoritas/Ansehen, wie
es für die römische Oberschicht des 2. und i.Jh.s generell charakteristisch ge-
wesen ist.
Spätestens um die Mitte des i.Jh.s war der kulturgeschichtliche Prozeß der
Hellenisierung Roms vollends ausgereift. Längst pflegten die Werkstätten des
Kunsthandwerks, die bildenden Künstler und Architekten wie auch die Mitglie-
der der intellektuellen literarischen Zirkel im Auftrag wohlhabender Nobiles und
zu Reichtum gelangter Emporkömmlinge, der homines novi, eigenständige Krea-
tionen in Rom selbst zu erfinden. Ob es um die Konzeption neuer statuarischer
Typen, exzeptioneller Gefäß- und Gerätformen, architektonischen Schmucks
oder urbanistisch relevanter Baukomplexe ging — immer waren die römischen
Entwürfe souverän aus einer griechisch-hellenistischen Tradition entwickelt, in
ihrem Ergebnis und ihrer Wirkung aber hellenistischer als hellenistisch< gewor-
den. Auf dieser Grundlage ist die kaiserzeitliche Kunst und Kultur Roms in allen
ihren ästhetischen, sozialen und regionalen Facetten entstanden.

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DIE HELLENISIERUNG ROMS
 
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