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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 15.1915/​1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.57056#0137

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gemeinen Deutschen Kunstgenoffenschaft wurde naturgemäß
durch den Kriegsausbruch stark in seiner Tätigkeit beein-
trächtigt. von der Veranstaltung weiterer Ausstellungen
wußte für das Erste abgesehen werden. Die bereits an-
gebahnten Ausstellungen wurden abgesagt. Dementsprechend
wurde zunächst versucht, und zwar mit befriedigendem Er-
folge, das Verlagsunternehmen auszubauen. Selbstver-
ständlich mußte hierbei auf die Stimmung der Zeit stark
Rücksicht genommen werden. Nunmehr aber hat die
Künstlergilde auch ihre Ausstellungstätigkeit wieder be-
gonnen. Sie hat vom 20. Oktober bis tS. November d. I.
mit dem Kunstverein für die Lausitz in der Stadthalle zu
Görlitz eine Ausstellung veranstaltet. Der größere Teil
der ausgestellten Kunstwerke stand in mehr oder weniger
engen Beziehungen zum Kriege. Erfreulicherweise war
das Resultat ein außerordentlich gutes. Die Ausstellung
wurde seitens des Görlitzer Publikums mit großem Inter-
effe ausgenommen und sehr zahlreich besucht. Gemäß den
Zielen der Künstlergilde waren die Schüler und Schülerinnen
der höheren Lehranstalten, aber auch zahlreiche Feldgraue
und verwundete eingeladen. Auch der materielle Erfolg
war ein nicht zu unterschätzender. Für eine erhebliche
Gesamtsumme wurden nicht weniger als 32 Kunstwerke
verkauft. Für die Gedenkhalle der Nieder-Lausitz stiftete
ein patriotischer Bürger der Stadt Görlitz das von Pro-
fessor Hugo Vogel nach dem Leben gemalte Hindenburg-
bildnis. Die Stadt kaufte für die Gedenkhalle das Bild von
Professor Georg Koch „Die Befreier von Grtelsburg" und
das Bild von L. L. Schirm „Das Dorf Autry im Argonner-
wald nach dem Sturm". Weitere Ausstellungen seitens
der Künstlergilde sind angebahnt. — Aus der Berliner
Sezession ist die „Landschaft mit Mühlen" von Lesser
Tlry verkauft worden. Ebenso hat der gleiche Künstler
den Karton zu seinem in der Sezession ausgestellten Mo-
numentalgemälde „Die Sündflut" nach Stuttgart verkauft.
Breslau. Die Galerie Arthur Lichtenberg-Schle-
sischer Kunstverein im Schlesischen Museum der bilden-
den Künste brachte folgende Neuaufnahmen, von: Prof.
Walther Illner-Darmstadt eine Kollektion von 2H Porträts,
Earl R. Haeser-Dresden (2); Wilh. Müller-Schoenefeld-
Lharlottenburg (0; Emmi Pick-Breslau (st3 Bilder aus
Schreiberhau, Johanna Pistorius - Brieg, t5 Bilder aus
Lichtbildstudien, Georg Wichmann-Kiesewald, H Landschaften
vom Riesengebirge, Adalbert Wex-München (3). Die Graphik
ist durch eine umfangreiche Zahl von Radierungen des
Vereins für Original-Radierung L. v. München vertreten.
Lhemnitz. (Kunsthüttte.) Die Weihnachts-Ausstellung,
die am 28. November eröffnet wurde, enthält Plastiken,
Gelgemälde, Aquarelle und Originalgraphiken folgender
Künstler: Artur Ahnert, Elisabeth Ahnert, Rich. Albitz,
Marg. von Baczko, Siegfried Berndt, Prof. Ludwig Bol-
giano, L. Buchwald-Zinnwald, Prof. M. Lonz, Prof.
Ludwig Dasio, Thekla Diedrich-Wrede, Ernst Rich. Dietze,
Wolfgang H. Döring, Paul Ehrenberg, Otto Engelhardt-
Kyffhäuser, Rose Friedrich, Herta Frölich, Rudolf Gönner,
Rich. Grimm-Sachsenberg, Richard Gutschmidt, Alfred Hänsch,
Hans Hartig, August Heitmüller, Wilhelm Hempfing,
Richard Hofmann, Prof. Walter Klemm, Hanna Klose-
Greger, Paul Kretzschmar, Wilhelm Krieger, Franz Kunz,
Alfred Kunze, Erich Kux, Max Landschreiber, Paul Leuteritz,
August Lüdecke-Lleve, Siegfried Mackowsky, Hermann Maier,
B. P. Mehnert, Anna Marie Müller, Ludwig Muhrmanu,
Prof. Felix Pfeifer, Anna Plate, Heinrich Püts, Ltha
Richter, Rudolf Sieck, B. Sxyers, Martha Schlameus,
Gustav Schaffer, Leopold Schönchen, Martha Schräg, Rosa
Schüffner, Albin Staqura, Erwin Starker, Wilhelm Thiel-
mann, Willy Tiedjen, Harald Tillberg, Otto Ubbelohde,
Prof. Hans Unger, Johann Vierthaler, Prof. Hans von
Volkmann, Earl Leopold Voß, Walter wanntig, Leni
Zimmermann - Heitmüller. Außerdem stellen Prof. Peter
Halm-München und Jakob Weinheimer-Langebrück eine
größere Anzahl von Originalradierungen aus.

Darmstadt. Einige kleine Proben eines noch nicht sehr
bekannten, deutsch fühlenden und denkenden Künstlers
p. Würth, Veitshöchheim, sind in der Hof-Buch- und
Kunsthandlung von Johs. waitz, hier, Llisabethenstr. tH/
zu sehen und werden wohl auch hier, wie anderwärts,
einen stillen, aber um so stetigeren Liebhaber finden. Der
Künstler, der Autodidakt ist, geht still seinen eigenen weg,
zu eigener Befriedigung, ohne nach äußerem Ruhm und
Erfolg zu streben. — In dem Schaufenster der Kunst-
handlung Müller L- Rühle, Llisabethenstraße, ist zurzeit
eine Kollektion kleiner Aquarelle ausgestellt von
Friedrich Trost in Nürnberg, der in den 60er Jahren
in unserer Stadt lebte. Die Ausstellung dürfte gerade in
Darmstadt besonderem Interesse begegnen, führt uns doch
der Künstler in seinen Bildern Motive unserer engeren
Heimat, besonders aus Darmstadt und Umgegend, vor Augen.
Dresden. Im Sächsischen Kun st verein findet eine
Ausstellung von Werken Adolf Schinnerers statt, die nicht
nur den Graphiker, sondern auch den Maler umfassend
berücksichtigt. — Der „Dresdner Künstlerbund" er-
öffnete am 2H. Nov. seine Weihnachtsmesse im Neuen
Sendig-Hotel. Die Ausstellung umfaßt ca. 90 Gelgemälde,
25 Aquarelle, 50 graphische Arbeiten, Architektur, mehrere
Plastiken und Kunstgewerbe, vertreten sind Künstler,
von denen H im Felde stehen. Nähere Auskünfte erteilt
der Vorsitzende des Bundes Otto F. W.Sebaldt, Dresden,
Bernhardstr. ffS, I.
Frankfurt. (Kunstverein.) Die „Verkaufs-Ausstellung
Frankfurter Künstler" im Kunstverein, Junghofstraße 8,
dauerte noch bis einschließlich Sonntag, 28. November.
Das Interesse des Publikums an der Veranstaltung war
ein befriedigendes und namentlich dank der lebhaften Be-
teiligung des Kunstvereins selbst konnte ein erhebliches
Verkaufsergebnis erreicht werden; es wurden durch diese
Ausstellung rund tH OOO Mark unserer Frankfurter Künstler-
schaft zugeführt. Die Dezember-Ausstellung des Kunst-
vereins, die am 2. Dezember eröffnet wird, wird nament-
lich durch die Kollektion des vor drei Jahren verstorbenen
Philipp Heiner, der dem Leibi-Kreis angehörte und haupt-
sächlich in den ts?oer Jahren hervorragende Werke schuf,
Interesse finden.
Gießen. Im Oberhessischen Kunstverein wurden noch
Werke folgender Künstler ausgestellt: Ernst Eimer-Darm-
stadt, Prof. Max Fritz Lübben, Vr. Daniel Greiner-Jugen-
heim, Heinrich Haberl-München, Ilse Krause-Wittgenstein-
Dresden und T. G. Mohr-Frankfurt a. M. weiter verkauft
wurden noch 2 Aquarelle, 1; farbige Zeichnung und 6 Ra-
dierungen. Diese Ausstellung schließt am sA. Dezember.
Köln. (Kunstverein.) Heinrich Haberl hat eine Kollek-
tion von t 2 Arbeiten im Kölner Kunstverein zur Ausstellung
gebracht.
Mainz. Daß die Mainzer Malerei, die Plastik, Radier-,
Architektur- und kirchliche Kunst, sowie das sonstige Mainzer
Kunstgewerbe neben der hier in hoher Blüte stehenden
und eifrig gepflegten Frau Musika einen hohen Rang ein-
nimmt, dafür legt die von dem Mainzer Nationalen Frauen-
dienst arrangierte Ausstellung von Objekten der ge-
schilderten Art beredtes Zeugnis ab. Herr Geh. Kommer-
zienrat Or. Bumberger hat für die nicht sehr umfangreiche,
aber desto geschmack- und stilvoller zusammengesetzte Aus-
stellung die Parterreräume seines auf dem Gutenbergs-
xlatze gelegenen Hauses freundlichst zur Verfügung gestellt
und dem Zwecke der Veranstaltung entsprechend künstlerisch
Herrichten lassen. Im Beisein von Vertretern aller Be-
hörden und vieler Kunstfreunde wurde die Ausstellung, die
in der Hauptsache Mainzer Malerinnen, Malern und Archi-
tekten auf dem Gebiete der Landschafismalerei, Stillebens
und Porträts, der Radierungen, Kreide- und Architektur-
zeichnungen und der kirchlichen Darstellungskunst, sowie
anderen Kunstbestissenen durch Stickereien, feine Ziselie-
rungen und andere reizende Objekte regen Kunststeißes
 
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