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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 15.1915/​1916

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Die Werkstatt der Runfi.

XV, Heft 32.


Königlichen Staatsminister, hohen Staats- und Stadtbeamten,
Professoren der Königlichen Kunstakademie und der Tech-
nischen Hochschule und von Künstlern und Kunstfreunden
die Gedächtnisausstellung für Oskar Zwintscher eröffnet.
Der wiener Hofburgschauspieler Prof. Ferdinand Gregori
hielt eine feierliche Ansprache, die einen tiefen Eindruck
auf alle Anwesenden machte. Die Ausstellung, die zum
ersten und letzten Male einen umfassenden Ueberblick über
das Schaffen dieses eigenartigen und bedeutenden Künstlers
bietet, bildet eine Ueberraschung für die Kunstwelt, da
Mskar Zwintscher infolge seines in sich gekehrten Wesens
nur selten und vereinzelt Werke seiner Hand sehen ließ.
In seinem Nachlasse fanden sich hervorragende Werke.
Diese wurden mit den bereits in Galerie- und Privatbesitz
befindlichen Gemälden zu einer Ausstellung vereinigt, die
einen ungeahnten Reichtum an Schönheit und Größe birgt.
Außer den Gemälden enthält die Ausstellung Aquarelle
und zahlreiche Handzeichnungen. Der schön ausgestattete
Katalog mit einer Einleitung von Willy Pastor und mit
Abbildungen von ;6 charakteristischen Werken (Preis 80 Pf.)
hat durch seine sorgfältige Ausarbeitung mit Angabe der
Lntstehungsjahre und Maße dokumentarischen wert. —
Außerdem find im Kunstverein jetzt zu sehen Sammlungen
der beiden Dresdner Maler Johannes Walter Kurau und
Fritz Stotz, des Münchner Malers Prof. Walter Heffchen
und Einzelwerke von Theodor von Stiernberg, Wiesbaden;
Moritz Melzer, Berlin; Siegfried Laboschin, Breslau; Hein-
rich Tüpke u. Helene Tüpke-Grande, Breslau; Gertrud
Wolff, Reichenbach/Schles.; Ludwig Baehr, Buchholz b.
Dresden; Wilhelm Llaus f, und von Dresdner Künstlern:
Herbert Fischer, Georg Hänel, Max Helas, Maria Hoefer,
Georg Kind, Elsbeth Kreßner, Bernhard Kretzschmar,
Ernst Müller-Gräfe, Rudolf Gtto, Rudolf Trenter, Rudolf
Zink, Gertrud von pfuel, Ltha Richter, Ludwig Godenschweg,
Ise plehn. — Der DresdnerKünstlerbund eröffnete am
22. April seine 2. Frühjahrsausstellung in den unteren
Räumen der Galerie Ernst Arnold, in Gegenwart Seiner
König!. Hoheit des Prinzen Johann Georg, Herzog zu
Sachsen. Vertreten sind sechszehn Künstler und Künstlerin-
nen mit rund ;oo Arbeiten der Malerei, Plastik, Graphik
und Architektur. Die Ausstellung dauert drei Wochen um
von hier aus in den Obertechnischen Kunstverein nach
Gießen und andere süddeutsche Kunstvereine zu gehen.
Anmeldungen zur Mitgliedschaft nimmt die Geschäftsstelle:
Dresden, Bernhardstraße tis entgegen.
Leipzig. (Galerie Del Vecchio.) Die soeben eröffnete
April/Mai-Ausstellung bringt eine Sammlung von Land-
schaften von Prof. Richard Kaiser, München. Ferner hat
Milly Marbe-Fries, Würzburg, eine größere Kollektion
ihrer Werke zur Ausstellung gebracht. Das graphische
Kabinett bringt Radierungen von Max Josef Fliegerbauer,
Paul Aust, Rob. F. K. Scholz, Ferd. Michl und Josef Uhl.
Von dem letzteren sind einige neue Arbeiten, welche erst
während des Krieges entstanden sind, zur Ausstellung ge-
bracht. Die Ausstellung ist täglich geöffnet von 9—7 Uhr,
Sonntags von tl—2 Uhr.
Mannheim. (Mannheimer Kunstverein.) In der
Ausstellung Münchener Künstlerinnen sind folgende Namen
vertreten: Maria Lasxar Filser, Ellen Tornquist, Emilie
v. Hallavanya, Hildegard Dockal, Uta von weech, Anna
Bernstein, Emmy Angermann, Llare Neuhaus, Antonie
Ritzerow, Elfriede Kohndamm-Laffter, Llothilde Bauer,
Else Immelmann. In der Ausstellung Frauenkunstverband-
Stuttgart sind folgende Namen vertreten: Gertrud Alber,
Luise Deicher, Llara Fauser, Agnes Grünenwald, A. Gute-
kunst, Elisabeth Hahn, Adelheid Baader-Heimseeth, Lina
Jäger, Emma Joos, Ida Kerkovius, Maria Krauskopf,
Marie Lautenschlager, Eugenie Maier, Emma Nachtigal,
Llara Neuburger, S. pomxtow, P. v. Wächter, Helene
Wagner. Neu ausgestellt: ein Bildnis von Joh. Kribitzsch-
Mannheim. —
München. (GedächtnisausstellungfürAlbertweis-
gerb er.) In diesen Tagen, da der Geburtstag Albert

Weisgerbers sich wieder jährte, wurde in München eine
Ausstellung eröffnet, die dartut, wie viel Deutschland an
diesem Künstler verloren hat. Der größte Teil des Lebens-
werkes Weisgerbers ist in den schmucklosen Sälen der zum
Ausstellungshause umgewandelten „Künstlichen Eisbahn"
zusammengetragen worden, aus Privatbesitz, aus Galerien,
aus Museen, aus dem Nachlaß. Die Entwicklung der
künstlerischen Persönlichkeit dieses genialen Malers wird
hier, in der verständnisvollen Anordnung der „Neuen
Münchner Sezession" deutlich, wir sehen den Weg des
Stuck-Schülers zum Expressionismus, und es ist besonders
reizvoll zu erkennen, wie immer und immer wieder die
gleichen Motive in dem Künstler um Ausdruck ringen.
Hier sind das Martyrium des heiligen Sebastian, das Je-
remias-Motiv vor allem zu nennen, wir sehen den weg,
den Weisgerber im Porträt ging, von den Zeiten, da er
den Dichter Scharf und den Komponisten Sachs mit jener
nervösen, psychologischen Feinkunst malte, die man lange
Zeit „sezessionistisch" nannte, bis in die letzten Jahre, die
dem Künstler dem Expressionismus ganz nahe gebracht
haben, bis zu dem einfach gehaltenen, flächenhaft Farbe
gegen Farbe stellenden Bildnisse des Or. Haas. Die bru-
tale Kraft) die der expressionistischen Darstellungsart oft
innewohnt, läßt das „Vorstadtbild" aus seiner letzten Zeit
zu überwältigender Wirkung kommen. Aus früheren Jah-
ren sind wundervolle Landschaften zu sehen, lichtdurchflutete
Baumidylle, und es ist für diesen Künstler eigentümlich,
daß diese Landschaftsbilder durch das Mondäne, das den
in sie hinein komponierten Figuren anhaftet, zumeist gran -
dios ironisch wirken. Den Illustrator Weisgerber hat die
Gedächtnis-Ausstellung vernächlässigt. Das Kunsthaus F.
I. Brackl hat darum, diesem Mangel abzuhelfen, eine Aus-
stellung von ^26 „Iugend"-Vriginalen des Künstlers ver-
anstaltet. — (Kun st verein München.) Neu ausgestellt
vom 29. April—l2. Mai: H. Stockmann, Sammelaus-
stellung von Landschaften; außerdem eine Kollektion ge-
zeichneter Studienblätter und Gouachen, sowie t5 Original-
Zeichnungen für die „Fliegenden Blätter" und die Original-
zeichnungen zu Or. Trautmanns „Kulturbilder aus Alt-
München"; Otto Gampert, Kollektionen von Landschaften;
Ottilie Kayser, Königsberg, Sammelausstellung von figür-
lichen Gemälden, Innenraumbildern und Landschaften,
Otto Fedder, ;5 Gemälde, Koll, w. Kreling, 7 Gemälde,
Max Bucherer, Kriegsbilder-Ausstellung vom östlichen Kriegs-
schauplatz. Ferner Einzelbilder von folgenden Künstlern:
Mathilde Freiin von Bodenhausen, I. van Bracke!, Fritz
van den Daele, A. Doposcheg-Schwabenau, Bruno Flashar,
Gustav Jaser, I. E. Knobloch, Gtto Lindemann, Erwin
Lobe, Richard Mahn, Michel-Brandt, Walburga Minjon,
Hermann petzet, Fritz Raupp, Erich Riefstahl, Gisa von
Santa, Eugenie von Schacky, Julius Schräg, Adalbert wex,
Rolf Winkler.
Weimar. Großherzogliches Museum für Kunst und
Kunstgewerbe am Karlsxlatz in Weimar. Neuausgestellt:
Oelgemälde von Prof. Friedrich Albert Schmidt, Weimar.
Graphische Arbeiten von Prof. Georg Lührig, Prof. Richard
Müller und Prof. Otto Fischer, Dresden. Farbige Holz-
schnitte aus Aegypten. Katharine Weißenborn, Weimar.
Koptische nubische Stickereien, Gräberfunde und Kunstge-
werbe aus Aegypten.
Wien. Ausstellung des Oesterreichischen Künstlerbundes
in Wawras Kunstsalon, Lothringerstraße (bis Ende
Mai). — Ausstellung des Wirtschaftsverbandes bildender
Künstler in der Zedlitzgaffe, Zedlitzhalle (bis Ende Mai). —
Ausstellung der Kunstsammlung des Invalidenfonds, Z. Bez.,
paracelsusgaffe 9. — Ausstellung der Genossenschaft bil-
dender Künstlerinnen Oesterreichs, l- Bez., Maysedergaffe 2
(Dauer: April). — Ausstellung von Kriegsbildern: Galerie
Arnot, t- Bezirk, Kärntnerring t5. — Ausstellung Uriel
Birnbaum im Kunstsalon Heller am Bauernmarkt. —
Graphische Kollektivausstellung des Prof. L. Michalek im
Kunstsalon Halm 6c Goldmann. — Frühjahrsausstellung
 
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