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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 15.1915/​1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.57056#0429

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XV, heft 32.

Die Werkstatt der Kunst.

H25

des Gesterreichischen Kunstvereines, t- Bez., Deutschmeister-
platz 2. —
— vnä SlLtiliscke KunNpflsgs —

Berlin. Prof. Hugo Vogel hat soeben im großen Hör-
saal der Berliner Lharits das größte Wandgemälde
vollendet, das Berlin bisher überhaupt besitzt, „Prome-
theus bringt den Menschen das Feuer", ein Riesenwerk
von 8 in höhe und t9 in Breite. Das Monumentalge-
mälde ist direkt auf die wand gemalt und soll erst nach
dem Kriege dem Publikum zugänglich gemacht werden.
Ls verdankt seine Entstehung einer Stiftung von Freunden
und ehemaligen Patienten der Lharits.
Lharlottenburg. Das letzte Werk von Ernst Lübbert,
dem im Osten gefallenen hervorragenden jungen Berliner
Maler und Graphiker, ist kürzlich von der Stadt Lhar-
lottenburg angekauft worden. Es stellt einen Posten in
Polen am Ostersonntag dar und ist im Felde geschaffen.
Lübbert, von dem sechs Werke jetzt auf der Kriegsaus-
stellung der Berliner Akademie gezeigt werden, hatte in
den letzten Jahren in Lharlottenburg gewohnt.
Siegburg. Die Ausführung des vom Siegkreis gestifteten
Kriegerdenkmals, das in einer umfangreichen Brunnen-
anlage auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz in Siegburg be-
stehen soll, war s. Z. dem Prof. F. Loubillier in Düffel-
dorf übertragen worden. Der Künstler hat jetzt das
Modell der Hauptgruppe in Ton fertiggestellt, das nun-
mehr von dem Denkmalsausschuß abgenommen worden
ist. Ls besteht in einer Darstellung eines Drachenkamxfes.

Kus Galerien uncl Museen

Dresden. Im König!. Münzkabinett in Dresden
sind, einem uns von dort zugehenden Bericht zufolge,
jetzt mehrere neue Schauschränke aufgestellt worden. Darin
sind zu den schon vorher ausgestellten Münzen und Me-
daillen die wichtigsten Neuerwerbungen seit t9O8 zu sehen,
ferner deutsche Medaillen auf den gegenwärtigen Krieg
und eine Auswahl von Notgeldscheinen deutscher Ge-
meinden und sächsischer Gefangenenlager.

Kus Kkaäemien uncl Kunstschulen

Berlin. (Freilichtstudien der Künstlerinnen.) In
der Zeichen- und Malschule des Vereins der Künstlerinnen
zu Berlin beginnt am t- Mai das Freilichtstudium der
Landschaftsklaffe unter Leitung des Malers Karl Wandel,
und zwar in Kladow bei Potsdam, wohin ein eigener
Dampfer von Wannsee aus die Schülerinnen bringt.
Königsberg. Für den Posten des Direktors der König-
lichen Kunstakademie in Königsberg, den bisher der
nach Berlin übergefiedelte Maler Prof. Ör. Ludwig Dett-
mann innegehabt hat, soll dem vernehmen nach der
Düsseldorfer Maler Alfred Graf zu Brühl in Aussicht ge-
nommen worden sein. Der am 25. April in psörten in
der Niederlausitz geborene Maler hat hauptsächlich Jagd-
bilder geschaffen, von denen sich einige prächtige Stücke
in den städtischen Galerien von Düffeldorf und Krefeld
befinden.

Kus Künstler- unci Runstvereinen

Berlin. (Ehrenmitglieder des Vereins der plakat-
freunde.) Prof. Or. Gustav Pazaurek, der in dem von
ihm geleiteten Stuttgarter Landesgewerbemuseum die
größte öffentliche plakatsammlung Deutschlands geschaffen
hat, Prof. Emil Vrlik und Paul Scheurich, die beiden
hervorragenden Graphiken, ferner Emil Gumprecht in
Berlin und Gerhard Lang in München als Begründer
und fachlicher Leiter der mit dem Plakatdruck beschäftig.

ten Kunstanstalt, sind soeben vom Verein der plakatfreunde
zu Ehrenmitgliedern ernannt worden. — Zur diesjährigen
Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler
e. v., der V. Juryfreien Kunstschau, welche vom 27. Mai
bis 27. Juni in den Räumen des Ausstellungshauses
am Kurfürstendamm 208/9 stattfindet, muß die Anmel-
dung bis zum 6. Mai erfolgen. In der ordentlichen
Generalversammlung der Vereinigung wurde zum t- Vor-
sitzenden Herr Georg Tappert, als weitere Vorstandsmit-
glieder die Herren Wilhelm Gesterle, Gottlob Mors, Frl.
Jenny Schneninski, und die Herren Wilhelm Gallhof,
Richard Lolin und Franz Schumann gewählt.
Men. (pensionsfondsderKünftlergenossenschaft.)
Der Pensionsfonds der Genossenschaft der bildenden Künst-
ler Wiens hielt am April unter dem Vorsitz des Ob-
mannes Truchseß Fritz Dobner von Dodenau seine ^9.
ordentliche Generalversammlung ab, die zahlreich besucht
war. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden, in welcher
er der vielen im Felde stehenden Kollegen mit herzlichen
Worten gedachte, wurde in die Tagesordnung eingegangen.
Der Referent des Ausschusses kaiserl. Rat Emil Regen
resümierte zunächst die wichtigsten Ergebnisse der Bilanz
des abgelaufenen Jahres, in welchen der Fonds eine
durchaus befriedigende Entwicklung genommen hat, hob
die Beteiligung des Fonds an den drei ersten Kriegsan-
leihen hervor und appellierte an alle in Betracht kommen-
den Faktoren dahin zu wirken, daß die Segnungen des
Institutes jedem neu eintretenden Mitglieds der Genoffen-
schaft zuteil werden. Nach eingehender Debatte genehmigte
die Generalversammlung den Rechenschaftsbericht und die
Rechnungsabschlüsse, erteilte dem pensionsausschuffe auf
Antrag der Revisoren die Entlastung und sprach allen
Förderern der Fondsinteressen den wärmsten Dank aus. In
den Ausschuß wurden die drei zum Ausscheiden bestimmten
Mitglieder Truchseß Fritz Dobner von Dobenau, Bildhauer
Hans Dietrich und Maler Gustav heßl wiedergewählt.
Mit einem Dankesvotum für den verdienstvollen Obmann
des Ausschusses schloß die Generalversammlung. Der
Pensionsfonds hat sich an der Zeichnung der vierten
Kriegsanleihe mit einem Betrage von 50 000 K, an allen
bisherigen Kriegsanleihen mit insgesamt töoooo K be-
teiligt.

- yersönlicdes

Berlin. Prof. Bruno Schmitz ff. Der Geheime Bau-
rat Prof. Or. inA. Ii. c. Bruno Schmitz ist am 27. April
in seiner Wohnung in Lharlottenburg, Sophienstraße tl,
am Herzschlag gestorben. Prof. Schmitz, der am 2t- No-
vember ^858 in Düffeldorf geboren war, studierte auf der
dortigen Kunstakademie. Er beteiligte sich an zahlreichen
Wettbewerben. Er erbaute das Landesmuseum in Linz,
die Tonhalle in Zürich, die Kaiserdenkmäler auf dem Kyff-
Häuser, an der Porta Westfalica, bei Koblenz und in Halle
und zahlreiche andere. Sein Hauptwerk war das Völker-
schlachtdenkmal in Leipzig. ^886 siedelte er ganz nach
Berlin über. t896 wurde er zum Professor, t9os zum
Ehrendoktor der Technischen Hochschule in Dresden ernannt.
Er war Mitglied der Berliner und der Dresdener Akademie
und außerdem reich geehrt durch Große goldene Medaillen.
Lin solches Leben, gleichsam von der Arbeit weg, im Tod
zusammenfallen zu sehen, bleibt immer schmerzlich. — Zum
70. Geburtstage von Alfred Kuhn. Prof. Oswald
Kuhn, der Berliner Architekt und hervorragende Lehrer
an der Akademischen Hochschule für die bildenden Künste,
vollendete am Sonnabend, den 22. April, sein siebzigstes
Lebensjahr. Kuhn ist Dresdener von Geburt und hat
dort auf der Hochschule und auf der von Stuttgart
seine Ausbildung erhalten. In Wien wurde er Meister-
schüler von Karl Tietz, in Berlin von Kyllmann und
Heyden. Im Taubertal in Wien und in Berlin entfaltete
er in den siebziger Jahren eine lebhafte Bautätigkeit, ar-
 
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