Kleinkunst
85
Kleinkunst
Terrakotten
145. Votivkopf
mit roth er Farbe bemaletwie sich auch an einem männlichen Kopfe von Erde zeiget
Ehemals Rom, Sammlung W, derzeitiger Standort nicht nachgewiesen. - Terrakotta, rote Be-
malung.
Köpfe wie der von W. beschriebene wurden massenweise in ganz Mittelitalien produziert. Sie
wurden vom 5. bis ins 1. Jh. v. Chr. meist in Serien aus Matritzen geformt. Da sie überwie-
gend in Heiligtümern gefunden wurden, wo sie oft in Depots vergraben waren, handelte es
sich zweifellos um beliebte Weihgeschenke. Auffälligerweise stammen die meisten Votivköpfe
aus Heiligtümern weiblicher Gottheiten. Ob sie den Weihenden oder eine Gottheit darstellen
sollten, läßt sich nicht sicher entscheiden, doch ist ersteres wahrscheinlicher, da die wenigsten
durch Attribute als Götter gekennzeichnet sind. Während männliche Köpfe in der Regel rot
eingefärbt waren, überzog man die weiblichen mit einer helleren Farbe.
Bei W.: GK1 S. 11 (GK Text S. 20); GK2 S. 20 (GK Text S. 19).
Lit.: Zum Typus vgl. Stephan Steingräber, Zum Phänomen der etruskisch-italischen Votivköpfe, in: RM 87, 1980 S.
215-253 Taf. 69-80 bes. 232 (zur roten Bemalung männlicher Köpfe).
146. Votivbüsten mit rundem Ohrschmuck
ein paar Brustbilder von gebrannter Erde mit... Ohrgehängen
Ehemals Tivoli, Sammlung Conte Fede, derzeitiger Standort nicht nachgewiesen.
Spätes 4. Jh. v. Chr.
Bei W.: GK1 S. 209 (GK Text S. 406); GK2 S. 430 (GK Text S. 407).
Lit.: Zum Typus vgl. Patrizio Pensabene, Cippi, Busti, Ritratti. Nota in margine a: Martin F. Kilmer, The shoulder
bust in Sicily and south and central Italy, Göteborg 1977, in: ArchCl 29, 1977 S. 425-435 Taf. 121,1; Mathias Rene
Hofter, Untersuchungen zu Stil und Chronologie der mittelitalischen Terrakotta-Votivköpfe, Bonn 1985 S. 50, 176
Nr. 68
Aschenurnen (nach dargestellten Mythen)
147. Adrastos und Amphiaraos, Relief einer Aschenurne
Figur auf zwo hetrurischen Begräbnißurnen, die ... einen König vorzustellen
scheinet
Chiusi, Museo Archeologico Inv. 215. - Alabaster; H. 0,67 m; B. 1,10 m.
2.-1. Jh. v. Chr. Die bei Dempster wiedergegebene Zackenkrone des aus der
Erde aufsteigenden Adrastos ist eine Zutat des Illustrators (vgl. dazu Kat.-
Nr. 153).
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Kleinkunst
Terrakotten
145. Votivkopf
mit roth er Farbe bemaletwie sich auch an einem männlichen Kopfe von Erde zeiget
Ehemals Rom, Sammlung W, derzeitiger Standort nicht nachgewiesen. - Terrakotta, rote Be-
malung.
Köpfe wie der von W. beschriebene wurden massenweise in ganz Mittelitalien produziert. Sie
wurden vom 5. bis ins 1. Jh. v. Chr. meist in Serien aus Matritzen geformt. Da sie überwie-
gend in Heiligtümern gefunden wurden, wo sie oft in Depots vergraben waren, handelte es
sich zweifellos um beliebte Weihgeschenke. Auffälligerweise stammen die meisten Votivköpfe
aus Heiligtümern weiblicher Gottheiten. Ob sie den Weihenden oder eine Gottheit darstellen
sollten, läßt sich nicht sicher entscheiden, doch ist ersteres wahrscheinlicher, da die wenigsten
durch Attribute als Götter gekennzeichnet sind. Während männliche Köpfe in der Regel rot
eingefärbt waren, überzog man die weiblichen mit einer helleren Farbe.
Bei W.: GK1 S. 11 (GK Text S. 20); GK2 S. 20 (GK Text S. 19).
Lit.: Zum Typus vgl. Stephan Steingräber, Zum Phänomen der etruskisch-italischen Votivköpfe, in: RM 87, 1980 S.
215-253 Taf. 69-80 bes. 232 (zur roten Bemalung männlicher Köpfe).
146. Votivbüsten mit rundem Ohrschmuck
ein paar Brustbilder von gebrannter Erde mit... Ohrgehängen
Ehemals Tivoli, Sammlung Conte Fede, derzeitiger Standort nicht nachgewiesen.
Spätes 4. Jh. v. Chr.
Bei W.: GK1 S. 209 (GK Text S. 406); GK2 S. 430 (GK Text S. 407).
Lit.: Zum Typus vgl. Patrizio Pensabene, Cippi, Busti, Ritratti. Nota in margine a: Martin F. Kilmer, The shoulder
bust in Sicily and south and central Italy, Göteborg 1977, in: ArchCl 29, 1977 S. 425-435 Taf. 121,1; Mathias Rene
Hofter, Untersuchungen zu Stil und Chronologie der mittelitalischen Terrakotta-Votivköpfe, Bonn 1985 S. 50, 176
Nr. 68
Aschenurnen (nach dargestellten Mythen)
147. Adrastos und Amphiaraos, Relief einer Aschenurne
Figur auf zwo hetrurischen Begräbnißurnen, die ... einen König vorzustellen
scheinet
Chiusi, Museo Archeologico Inv. 215. - Alabaster; H. 0,67 m; B. 1,10 m.
2.-1. Jh. v. Chr. Die bei Dempster wiedergegebene Zackenkrone des aus der
Erde aufsteigenden Adrastos ist eine Zutat des Illustrators (vgl. dazu Kat.-
Nr. 153).