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Zeitschrift für christliche Kunst — 18.1905

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Braun, Joseph: Ein Reliquiar des XII. Jahrh. in der ehemaligen Jesuitenkirche zu Molsheim im Elsaß
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https://doi.org/10.11588/diglit.4575#0081

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133

1905. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 5.

134

Figuren in langer faltenreicher Gewandung, in
"er Rechten den Griffel, der am oberen Ende
einen Tförmigen Abschluß hat, in der
Linken die Tafel. Den Kopf bedeckt
kurzes Haar; oben auf dem Scheitel
gewahrt man eine Tonsur. Man hat
°ei den Figuren an die vier Evan-
gelisten gedacht, allein wohl mit Un-
recht, da diese auf dem Reliquiar
schon durch ihre Symbole vertreten
Slr"l Außerdem spricht auch die
Tonsur gegen eine solche Vermutung.
Aus demselben Grund kann man in

servation des monuments historiques d'Alsace"
Ie stfr. 11, 135ff., von Didron in „Annales
archeologiques" XIX, 18 und F. X.
Kraus in „Kunst und Altertum in
Unter-Elsaß" S. 154. Eine photo-
graphische Aufnahme ist von ihm
meines Wissens bisher nicht gemacht,
jedenfalls aber noch nicht veröffent-
licht worden. Ich benutzte deshalb
eine Anwesenheit zu Molsheim, die
dem Studium der dortigen Jesuiten-
kirche gewidmet war, um von dem
Reliquiar eine Aufnahme anzufertigen.

ihnen auch nicht wohl die vier großen Pro-
pheten sehen und so scheint es am richtigsten,
die Figuren als die Kirchenlehrer zu deuten.
Für diese Auffassung spricht auch der Umstand,
daß die Füße bei ihnen bekleidet sind.

Das Reliquiar ist schon verschiedenemale
besprochen worden, so namentlich von Abbe"
Straub im „Bulletin de la Socie'te pour la con-

Ich wurde dazu umsomehr veranlaßt, als es in
seiner Art nicht alleinsteht, sondern ein Gegen-
stück, um nicht zu sagen, eine Replik im Dom zu
Xanten hat, ein Umstand, der weder F. X. Kraus,
noch dem Herausgeber der „Kunstdenkmäler
der Rheinprovinz" bekannt gewesen zu sein
scheint, da weder jener des Xantener, noch dieser
des Molsheimer Kastens Erwähnung tut.
 
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