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Zeitschrift für christliche Kunst — 18.1905

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Bücherschau
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191

1905 . — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 6.

192

Bücherschau.

Tours et les Chäteaux de Touraine par Paul
Vitry, Attache am Musee du Louvre. Ouvrage
orne de 107 gravures. Librairie Renouard, 6 Rue
de Tournon Paris 1905.
Die vorstehende Buchhandlung läßt Les Villes
d'Art celebres der Kulturländer von berufenen
Kunstschriftstellern an der Hand guter Abbildungen
in würdig ausgestatteten Bänden beschreiben, von
denen bereits 17 vorliegen. — Tours und seine
Provinz ist soeben in einem 180 Seiten umfassenden
Hefte erschienen, das wegen seiner geschickten Illu-
strierung und geistvollen Beschreibung, die vornehm-
lich der Stadt selbst zu gute kommt, die Aufmerk-
samkeit in besonderem Maße verdient. Im I. Kapitel
behandelt es kurz die Anfänge: das Altertum und
frühe Mittelalter (Basilika des hl. Martinus, Miniaturen);
im II. Kapitel die Kunst des XII., XIII. u. XIV Jahrh.,
die sich hauptsächlich an der Kathedrale entfaltet und
um sie gruppiert. — Das III. Kapitel enthält die
Glanzzeit des XV.—XVII. Jahrh., die sich beson-
ders in den Miniaturen von Fouquet, in der Skulptur,
in der Westseite der Kathedrale und in einigen andern
Kirchen, sowie in zahlreichen Schlössern und Häusern
glänzend bekundet. — Die klassische Epoche des
XVII. —XVIII. Jahrh. (IV. Kapitel) hat in manchen
öffentlichen und privaten Gebäuden, deren Ausstattung
mit Gemälden, Figuren, Möbeln, ihre Spuren zurück-
gelassen ; und daß auch die neueste Zeit nicht un-
produktiv war, beweist das V. Kapitel. — Mit den
großen Schlössern der Provinz, denen die letzten
Jahrhunderte des Mittelalters ihren gewaltigen Stempel
aufgeprägt haben, namentlich Leches, Chinon, Lau-
geais, Usse, Amboise, Azay-le-Rideau, Chenonceaux,
Villandry beschäftigt sich das letzte Kapitel des vor-
züglichen Führers. Schnütgen.

dem Verfasser doch, die verschiedenen Bauperioden
mit einiger Sicherheit festzustellen, weitere Prüfungen
ermöglichend durch die guten photographischen Auf-
nahmen, zu denen die Grundrisse mit zahlreichen
Schnitten, Ansichten und Einzelheiten als schätzens-
werte Hilfsmittel hinzukommen. p.

Kunstdenkmäler der Schweiz. Neue Folge
IV. Das Schloß Valeria in Sitten. Viktor
Pasche in Genf 1904.
In die reich illustrierte (22 Textabbildungen, 9
Foliotafeln) Behandlung der merkwürdigen Bergfeste
haben sich Viktor van Berchem und Th van Muyden
geteilt, von denen der erstere den historischen
Überblick bietet über das Bistum Sitten, die
Bischofstadt und das Domkapitel, der letztere das
Schloß beschreibt, und zwar die Bauten innerhalb
der Ringmauer, sodann diese selber von ihren ver-
schiedenen Seiten. — Die verschiedenen Tore inner-
halb der Ringmauer markieren die Zugänge zu den
drei durch ihre Bestimmung wie Anordnung ver-
schiedenen Gebäudegruppen, von denen die erste den
Laien und niederen Geistlichen als Wohnung, die
zweite der Garnison, die dritte den Chorherren, die
den unmittelbaren Zugang zur Kirche auf dem höch-
sten Punkte des Hügels hatten. — Obwohl die Unter-
suchung der zum Teil bis ins XII. Jahrh. zurück-
reichenden Umfassungsmauer und der mit ihr ver-
bundenen Wohngebäude viele Schwierigkeiten bereitet
wegen der mancherlei Veränderungen, so gelingt es

Die Glocken des Neustädter Kreises. Ein
Beitrag zur Glockenkunde. Von Oberpfarrer P.
Liebeskind. Mit 89 Abbildungen im Texte.
Fischer, Jena 1905. (Preis 2,70 Mk.)
Diese in jeder Hinsicht musterhafte Arbeit geht
von der Dringlichkeit aus, die im Verschwinden be-
griffenen alten Glocken zu beschreiben, und leistet
ihren Teil durch deren Inventarisierung im heimischen
thüringischen Bezirk, der recht dankbar ist. In ihm
haben sich in 50 Orten noch 94 Glocken erhalten,
von denen 65 durch Jahreszahl und Inschrift, 22
durch sonstige Anzeichen ihren mittelalterlichen
Ursprung (XIV.—XVI. Jahrh.) bekunden. Die vier
durch Namen vertretenen Glockengießer sind Markus
Rosenberg in Schleiz (1497— 1545), Heinrich Ciegeler
in Erfurt (1499—1516), Andreas Heiner (1484—1492),
Heinricus Filius Fiderici (Anf. XIV. Jahrh.); zu ihnen
kommen noch 7 durch Hausmarken, Gieiierzeichen
usw. festzustellende Meister (1471—1495). — In dieser
Reihenfolge beschreibt der Verfasser auf das ein-
gehendste die einzelnen Glocken, zumeist unter
faksimilierter Beifügung der Inschriften, Bilder usw.
Durch diese ungemein sorgfältigen Angaben gelingt
ihm eine Charakteristik der einzelnen Meister, zugleich
ein sehr ergiebiger Nachweis der als Glockenschmuck
verwandten symbolischen, ikonographischen usw. Zei-
chen. So liefert er hinsichtlich der vielseitigen, den
Glockenguß betreffenden Einflüsse einen auch kultur-
geschichtlich wichtigen Beitrag, zugleich eine vortreff-
liche Anleitung, in welcher Weise diese Studie zu be-
treiben, das bei denselben gewonnene Material zu-
sammenzustellen und zu behandeln ist. E.

Museum Pitti in Florenz (Gemälde). Photo-
graphie-Veilag Wehrli, A. G. in Kilchberg bei
Zürich.
Nach Art seiner Souvenir-Albums, Edition illu-
strato will dieser Verlag auch Albums der italie-
nischen Museen Edition illustrato herausgeben,
die von deren bedeutendsten Gemälden und Skulp-
turen Reproduktionen bringen sollen. — Das I. Heft
in Kleinfolio, das von Gemälden des Museum Pitti
auf 20 Blättern, nach Photographien von Alinari, 40
tadellose Abbildungen, mit Unterschriften in 4
Sprachen, enthält, liegt zu dem äußerst mäßigen
Preise von 5 Fr. vor. — Bei denselben hätte wenig-
stens ein altdeutsches Gemälde berücksichtigt werden
sollen. — Die anderen florentinischen Sammlungen,
wie die von Rom, Mailand, Venedig, Neapel sollen
bald folgen. G.
 
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