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Zeitschrift für christliche Kunst — 30.1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.4334#0024

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Nr. 1

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

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gung darstellend, zugleich für das kirchliche
Kunstschaffen in Siena das belebende Ele-
ment. Die Rolle, die sie in ihrer Geburts-
stadt spielte (in der ihr zur Kirche eingerich-
tetes Elternhaus noch immer große Aufmerk-
samkeit und Verehrung genießt) und weit dar-
über hinaus bei Päpsten, Kardinälen, Fürsten,
durch ihre Briefe, die tiefsinnigen Ergüsse
ihrer Mystik, die s:e namentlich in ihrem
„Dialog" niedergelegt hat, werden hier ein-
gehend erörtert, ohne daß ihre wunderbaren
Zustände, für die es auch an künstlerischen
Darstellungen nicht fehlte, allzu sehr in den
Vordergrund gezogen werden. Die Ein-
schaltbilder sind zugleich hervorragende Do-
kumente sienesischen Kunstschaffens. S.
Kunstgewerbliche Altertümer
und Kuriositäten. Führer für
Sammler und Liebhaber von Gegenständen
der Kleinkunst, von Antiquitäten, sowie von
Kuriositäten. Begründet von G r a e ß e
fortgeführt von Jaennicke. V. Auflage
samt Zeittafel und Register bearbeitet von
Franz Feldheim. Rieh. Carl Schmidt
& Co. in Berlin W. 62. Elegant geb. 9 Mark.
Wie begehrt ein solches Unterweisungsbuch
für Sammler ist, namentlich von Kleinpla-
stiken in Marmor, Alabaster, Holz, Elfenbein,
Wachs, Perlmutter; von Gemmen, Medaillen,
Niellen, Emails, Dosen, Uhren, Eisen-,
Kupfer-, Zinn- usw. Arbeiten beweist schon
der Umstand, daß dieses (ursprünglich dilet-
tantische) Büchlein alle fünf bis sechs Jahre
eine neue Auflage erlebt, die mit der jetzt
ungemein flüssigen Forschung fortschreitet.
Deswegen gewinnt dasselbe ständig an Viel-
seitigkeit und Zuverlässigkeit. Auf 25 Kapitel
verteilen sich die verschiedenen Gruppen von
Sammelobjekten, und denselben entsprechen
die 38 Markentafeln des Anhanges mit ihrer
riesigen Menge korrekt wiedergegebener
Zeichen, an die unmittelbar das Register
sich anschließt zur Erleichterung der Orien-
tierung. S.

Friedhofkunst, herausgegeben von
der Rheinischen Bauberatungsstelle zu
Düsseldorf. — Ernst Wasmuth, A.G. in
Berlin 1916. Kart. 12 M.
Das aus der Wanderausstellung der Rhei-
nischen Bauberatung hervorgegangene, von
dieser eingeführte Kleinfolioheft bietet auf
61 Tafeln 160 Abbildungen, welche 9 Grup-
pen zu illustrieren haben und zu diesen auf
13 Seiten die vom Geh. Baurat Heimann ge-
lieferten Gesichtspunkte und Erklärungen
geben, unter folgenden Titeln: Alte und

neue Friedhofsanlagen, Das alte und neue
Friedhofsportal, Die Friedhofskapellen, Das
Hochkreuz und die Stationen, Das einfache
Grabmal in alten und neuen Beispielen,
Reichere Grabmäler, Ehrenfriedhöfe, Grab-
steine für gefallene Krieger, Kriegergedenk-
zeichen. — Die hierfür aufgestellten Grund-
sätze und Anweisungen sind gesund und klar,
wie hinsichtlich der Anordnung, so der Aus-
führung. — Alte und neue Vorbilder werden
geboten, die aus der Nähe, wie aus entlegenen
Stätten hervorgeholt sind, in reicher Auswahl,
auch ganz einfache aus ländlichen Bezirken,
die zum Teil unserer Zeitschrift, Band XXV,
entlehnt sind: Kreuze und Tafeln, Bildstöcke
und Epitaphien in Stein, Holz, Eisen. —
Dieselben gehen vornehmlich bis ins XVII.
und XVIII. Jahrh. zurück, aber nicht bis in
das Mittelalter, aus dem d'e spätgotischen
Hochkreuze aus Frauwüllesheim, Brauweiler,
Morken usw., die kleinen Grabkreuze mit
den nasenbesetzten Zwickeln in Longerich,
Paffrath usw. hätten herangezogen werden
sollen. — Von besonderer Wichtigkeit ist die
Einfassung und Einteilung der Friedhöfe, die
dessen 'andschaftlicher Lage angepaßt, daher
einem Fachmann anvertraut werden sollten,
wie auch die Entwürfe einem Künstler über-
tragen werden müssen, selbst wenn ein tüch-
tiger ansässiger Handwerker: Steinmetz,
Schreiner, Schmied, die Ausführung besorgt.
Damit d.e einzelnen Formen und Techniken
eigenartig und einheitlich zusammenwirken,
bedarf es einer gewissen Aufsicht und Di-
rektive, für die auch der Pfarrer seinen Kon-
sultor haben muß, mit Nutzen auch zu Rate
zieht die im Anhang des Heftes
von Klotzbach gebotene: „Anlage und
Pflege der Friedhöfe und die Herausgabe
von Friedhofsänderungen", nebst den ,,Vor-
s c h r i f t e n für die Anfertigung und Auf-
stellung von Grabdenkmälern sowie Grabein-
fassungen und Grabeinfriedungen auf den
städtischen Friedhöfen" in Essen —auch in
Duisburg. — Also mancherlei schätzens-
werte Anweisungen in Bild und Wort! S.

Paul Fischer, Ländliches Bau-
wesen. Bauzeitungs-Verlag Karl Schuler
in Stuttgart 1916. 4M.
Einem tüchtigen, praktischen Architekten
und gewandten Zeichner, der, aus einer
Gutsbesitzersfamilie hervorgegangen, für den
landwirtschaftlichen Betrieb mit Vorliebe
seine Bauten entwirft, ist dieses reich illu-
strierte, ungemein lehrreiche, dazu sehr
wohlfeile Buch zu danken. Dasselbe zerfällt
 
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