Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 30.1917

DOI Artikel:
Schnütgen, Alexander; Worms, Peter J.: Die Herstellung alter bemalter Figuren durch Abschaben
DOI Artikel:
Mündelein, Franz: Die Restauration der Nikolai-Pfarrkirche in Erfurt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4334#0042

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
32

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 2/3

die Köpfe mit ihrer emailartigen Karnation umfassen muß, der dreifache Preis
nicht vergebens verlangt wird.

Auf diesem Umwege haben jetzt in den öffentlichen wie in den privaten
Museen die im letzten Jahrzehnt gewaltig gewachsenen Figurenräume einen ganz
anderen Charakter gewonnen; wo früher die farblosen braun gewichsten Exem-
plare vorherrschten, ist jetzt mehr oder weniger die farbige Wirkung in den Vorder-
grund getreten mit dem alles überstrahlenden Glanzgold, dem Lieblingston des
farbenreichen frühen wie späten Mittelalters, das der Sammler immer mehr be-
vorzugt im Unterschiede von so manchem anderen Kulturträger der Gegenwart.

Schnütgen.

DIE RESTAURATION DER NIKOLAI»
PFARRKIRCHE IN ERFURT.

(Mit 6 Abbildungen.)

Die in der Mitte des XI. Jahrh. erbaute altehrwürdige und hochinteressante
Nikolaipfarrkirche in Erfurt — früher Klosterkirche —, welche 1724 um-
gebaut wurde und bei dieser Gelegenheit zum Teil Barockcharakter erhalten
hat, soll laut Beschluß des Kirchenvorstandes einer gründlichen Restauration
unterworfen werden. Durch Nachgrabungen in der Kirche ist festgestellt, daß
die reichgeghederten und freistehenden Wandpfeiler mit den für die romanische
und Übergangszeit charakteristischen Basen versehen sind. Es ist deshalb in
erster Linie vorgesehen, das jetzige Pflaster auf die alte Höhe zu bringen, d. h.
ca. 1,0 m zu senken. Alte Pflasteransätze sind in dieser Tiefe deutlich erkennbar.
Es ist nicht ausgeschlossen, daß bei den Ausschachtungsarbeiten in der Kirche
alte Pflasterreste freigelegt werden, deren sorgfältigste Konservierung dem Unter-
nehmer zur Pflicht gemacht werden wird. Mit dieser Arbeit ist die Umgestal-
tung der Portale, die Anlage neuer Rampen und Treppen, die Restauration und
teilweise Erneuerung des Wandputzes hinter und unter der unschönen, dem
Charakter der Kirche absolut nicht entsprechenden Wandtäfelung, die deshalb

Abb. 1.
 
Annotationen