64
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
Nr. 5
Die Umrahmung des Hauptbildes trägt die Worte: „Beati misericordes quo-
niam ipsi misericordiam consequentur. Matth. 5, 7", indessen man am Fußende
die Bitte liest: ,,Sta. Elisabeth, ora pro nobis."
Die vier seitlichen Fenster zeigen die
geistlichen und die leiblichen Werke der Barm-
herzigkeit. Im nächsten der Evangelien-
seite als Mittelbild Rebekka gibt Eliezer zu
trinken, oben Tobias begräbt die Toten, unten
Daniel befreit Susanna, daneben Joseph mit
seinen Kindern besucht den kranken Vater Jakob.
Es folgen im äußeren Fenster: die Witwe von
Sareptha teilt mit Elias ihr letztes Brot, oben
Abraham beherbergt die drei Fremdlinge, unten
Noes Söhne bedecken ihren nackten Vater. Der
Hauptrahmen trägt die Bitte: „Panem nostrum
quotidianum da nobis hodie," die Sockeltafel
die Worte des Propheten Jesaias: „Frange
esurienti panem tuum et egenos vagosque induc
in domum tuam." In den Ranken die Brust-
bilder des Jesaias und des Evangelisten
Matthäus mit Bezug auf Kapitel 25, Vers 35.
Auf der Epistelseite stehen die geist-
lichen Werke der Barmherzigkeit; Johannes
predigt in der Wüste, oben Judas Macchabäus
schickt Geld nach Jerusalem zum Gebete für
die Gefallenen; unten der Prophet Natan straft
David, daneben Esther berät den König As-
suerus; erklärende Beischriften begleiten die
Bilder. Das äußere Glasgemälde zeigt Joseph
und seine Brüder, umrahmt von der Bitte:
„Et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos
dimittimus debitoribus nostris"; oben die Ver-
spottung Jobs durch seine Frau, unten Tobias
tröstet seine Eltern; die hh. Vinzenz von Paula
und Johannes von Gott in den Ranken.
Die Apsis der auf der Nordseite ge-
legenen Nebenkapelle, worin ein beson-
derer Altar der hl. Elisabeth geweiht ist, zeigt
zunächst in zwei Kleeblattfenstern das bekannte
Rosenwunder der Heiligen — Mildtätigkeit —
und ihre Vertreibung von der Wartburg —
Demut —. Mit Rücksicht auf den dort in einer
Nische aufgestellten Taufstein sind in drei wei-
teren kleineren Öffnungen die Kundschafter aus
dem gelobten Lande mit der Traube, der Durchzug durch das Rote Meer und
zwischen diesen die Taufe Christi angebracht. Außerdem weisen zwei höher
Abb. 3.
Zweites Fenster im nördlichen
Qucrsdiiff (Entwurf).
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
Nr. 5
Die Umrahmung des Hauptbildes trägt die Worte: „Beati misericordes quo-
niam ipsi misericordiam consequentur. Matth. 5, 7", indessen man am Fußende
die Bitte liest: ,,Sta. Elisabeth, ora pro nobis."
Die vier seitlichen Fenster zeigen die
geistlichen und die leiblichen Werke der Barm-
herzigkeit. Im nächsten der Evangelien-
seite als Mittelbild Rebekka gibt Eliezer zu
trinken, oben Tobias begräbt die Toten, unten
Daniel befreit Susanna, daneben Joseph mit
seinen Kindern besucht den kranken Vater Jakob.
Es folgen im äußeren Fenster: die Witwe von
Sareptha teilt mit Elias ihr letztes Brot, oben
Abraham beherbergt die drei Fremdlinge, unten
Noes Söhne bedecken ihren nackten Vater. Der
Hauptrahmen trägt die Bitte: „Panem nostrum
quotidianum da nobis hodie," die Sockeltafel
die Worte des Propheten Jesaias: „Frange
esurienti panem tuum et egenos vagosque induc
in domum tuam." In den Ranken die Brust-
bilder des Jesaias und des Evangelisten
Matthäus mit Bezug auf Kapitel 25, Vers 35.
Auf der Epistelseite stehen die geist-
lichen Werke der Barmherzigkeit; Johannes
predigt in der Wüste, oben Judas Macchabäus
schickt Geld nach Jerusalem zum Gebete für
die Gefallenen; unten der Prophet Natan straft
David, daneben Esther berät den König As-
suerus; erklärende Beischriften begleiten die
Bilder. Das äußere Glasgemälde zeigt Joseph
und seine Brüder, umrahmt von der Bitte:
„Et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos
dimittimus debitoribus nostris"; oben die Ver-
spottung Jobs durch seine Frau, unten Tobias
tröstet seine Eltern; die hh. Vinzenz von Paula
und Johannes von Gott in den Ranken.
Die Apsis der auf der Nordseite ge-
legenen Nebenkapelle, worin ein beson-
derer Altar der hl. Elisabeth geweiht ist, zeigt
zunächst in zwei Kleeblattfenstern das bekannte
Rosenwunder der Heiligen — Mildtätigkeit —
und ihre Vertreibung von der Wartburg —
Demut —. Mit Rücksicht auf den dort in einer
Nische aufgestellten Taufstein sind in drei wei-
teren kleineren Öffnungen die Kundschafter aus
dem gelobten Lande mit der Traube, der Durchzug durch das Rote Meer und
zwischen diesen die Taufe Christi angebracht. Außerdem weisen zwei höher
Abb. 3.
Zweites Fenster im nördlichen
Qucrsdiiff (Entwurf).