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Zeitschrift für christliche Kunst — 30.1917

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Witte, Robert Bernhard: Architektur und Kirchenheizung
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https://doi.org/10.11588/diglit.4334#0086

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74

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 5

Abb. 6.

Heizkörper bildet
auch hier eine
überaus wichtige
Frage. Entstehen
bei der Unter-
bringung der
Kessel und der
Hochführung des
Schornsteins, be-
sonders in alten
Kirchen, Schwie-
rigkeiten, so läßt diese Heizungsanlage es ohne weiteres zu, den Kesselraum
in einem von der Kirche entfernt liegenden Gebäude unterzubringen, nur muß
der Heizraum, der das Dampfwasser in natürlichem Gefälle dem Kessel wieder
zuführt, gegen den Fußboden des Kirchenraumes beträchtlich vertieft liegen
(ca. 3,00—3,50 m). Der Grundwasserstand ist wegen der Kessel allemal genau
festzulegen, um unliebsame Überraschungen zu verhüten. Als Heizkörper
kommen Rohre und Radiatoren in Frage, und zwar nur in glatter einfacher
Form. Die Radiatoren finden in der Regel ihre Aufstellung in den Vorräumen
und an den Wänden der Kirche unterhalb der Fenster (Abb. 7). Sie ohne
jede Verkleidung zu lassen, wirkt profan. So muß die künstlerische Hand des
Architekten für eine Verkleidung sorgen, die sich dem Charakter der Kirche
anpaßt, ohne indes allzu sehr die Wärmeausstrahlung zu unterbinden. In der
Regel wird versucht, die Körper in Nischen unterzubringen, die sehr rein ge-
halten werden müssen; am besten werden sie mit Kacheln ausgesetzt. Die man-
nigfaltigen Möglich-
keiten der Umklei-
dung dürfen aber
niemals an die für
Zimmer oder andere
Profanräume be-
stimmten erinnern.
Hier eröffnet sich
ein dankbares Feld
für den Architekten,
dem jede ernst an
die Aufgabe gehende
Heizungsfirma gerne die Hand zur gemein-
samen Arbeit bietet.

Stehen die Bänke dicht an der Wand,
so ist natürlich an die Aufstellung von
Radiatoren nicht zu denken, man muß zu
Heizrohren übergehen. Es hängt nun von
den Mittel- und Seitengängen, von der
Säulenstellung usw. ab, wie diese Rohre am
besten, ohne die Architektur zu stören,
gelegt werden. Wenn sie in Kanälen an
 
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