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Zeitschrift für christliche Kunst — 30.1917

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80

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 5

Anweisungen beherrschen sämtliche Hefte
(von je 80 bis 90 Seiten), so daß diese durchaus
ihrem Ziele dienen, den inneren wie den
äußeren Frieden zu fördern. S.

Altfränkische Bilder 1917. Mit
erläuterndem Text von Dr. Theodor
H e n n e r. Universitäts-Druckerei Stürtz
in Würzburg. I,— M.
Dieser, wie bereits seit mehr als zwanzig
Jahren, so reich wie geschmackvoll und lehr-
haft ausgestattete Kalender beschäftigt sich
mit den Kunstdenkmälern des Frankenlandes
in einer den Heimatsinn förderlichen Be-
schreibung. — Diesmal bildet das dritte
Jahrhundertgedächtnis vom Tode des be-
rühmten Würzburger Fürstbischofs Julius
Echter von Mespelbrunn den Hauptgegen-
stand wie für den Text, so für die Abbil-
dungen, auch die beiden farblichen, die,
wie immer, die Vorder- und Rückseite
schmücken: die Burg im Spessart und das
Grabdenkmal im Würzburger Dom. — Zwei
Barock-Silbergeräte der Strahlungen Kirche
werden mit dieser beschrieben, und aus dem
Bayreuther Lande werden die Kirchen bzw.
Klöster von Trebgast, Himmelkron und
Berneck hinsichtlich ihrer Geschichte und
künstlerischen teils mittelalterlichen, teils
späteren Ausstattung behandelt in ansprechen-
der Art, zuletzt das Schloß Burgwindheim,
ein vielleicht von Neumann gebautes Ab-
steigequartier der Cisterzienserabtei von
Ebrach. Text und Illustration, von einer
ringsumlaufenden gelblichen Barockborte ein-
gefaßt, ergänzen sich wiederum vortrefflich.

S.
Bibliothek des Ostens. Band III:
Strzygowski,. Die bildende Kunst
des Ostens. Ein Überblick über die für
Europa bedeutungsvollen Hauptströmun-
gen. Mit 28 Abbildungen. Werner Klink-
hardt in Leipzig 1916. Kart. 1,50 M.
Die langjährigen so geistvollen wie kon-
sequenten Versuche des Verfassers, für die
mitteleuropäische Kunst, zunächst der Archi-
tektur, die Vorbilder in Kleinasien zu suchen,
haben mannigfache Zustimmung, aber auch
Widerspruch und Bedenken erfahren. Die
Parole: „Nicht Rom, sondern Byzanz!"
hat ihre Wellen immer weiter geworfen, nach

Osten. So auch in dem neuesten, für einen
größeren Leserkreis bestimmten, dafür aber
doch nicht volkstümlich genug gehaltenen,
Büchlein. — Angesichts der Tatsache, daß die
Germanen ihre künstlerischen Anregungen
vornehmlich dem Norden entnommen haben,
werden zunächst die Einflüsse geprüft,
welche von der arischen und altarischen
Ornamentik herrühren, sodann die Vorbilder,
welche der einfache sakrische Hausbau,
die Kuppel über dem Quadrat, geliefert
hat, das Vorbild für die Kuppelkirchen
Armeniens, von wo die Kuppel ihren Weg
in das Abendland genommen hat; eine frap-
pante Feststellung, sehr geeignet, für die
Theorie des Verfassers einzunehmen. Und
wie aus der orientalischen Malerei die byzan-
tinische orthodoxe hervorging und ihre Erbin
im Abendland, wird geprüft. Alles an der
Hand sorgsamst zusammengesuchter Ab-
bildungen, die in ungewöhnlicher Auswahl
und überraschender Gruppierung die Ver-
gleiche ermöglichen und die Ergebnisse be-
handeln, mit deren Ausdehnung auf die
Bukowina und auf China.

Das Literatur- und Fachausdrücke-Ver-
zeichnis am Schluß sind dankenswerte Bei-
gaben. S.

P a x. Den Akademikern im Felde entboten
von der Abtei Maria Laach. Herausge-
geben durch das Sekretariat Sozialer Stu-
dentenarbeit. Mit 2 Kupfern. Volksvereins-
Verlag M.Gladbach 1917. Geb. 1,20 M.
Diese zehn kurzen Abhandlungen sollen
den Verkehr der Laacher Patres mit den
Akademikern weiterführen durch die Be-
handlung von Thematen, die dem Ordensgeist
entflossen, den Weltgeist durch ernste Ge-
danken und Anmutungen bannen, in richtige
Bahnen lenken wollen. — Den Geist des hl.
Benediktus enthüllt der Abt, den Wert der
Persönlichkeit der Prior. Aus der Aszese
und Liturgie werden liebliche Bilder vor-
geführt; aus dem Laacher Landschaftsbild
geologische Untersuchungen ;über das Laacher
Münster kunstgeschichtliche Erörterungen,
An ir ZWei Radierungen illustriert werden.
Alles klingt aus in den Friedensspruch Pax,
der das Ganze beherrscht, also zugleich in eine
sehr zeitgemäße Stimmung. s.
 
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