Nr. 67
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
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kapeile erbaut. Die Pläne nach den Wünschen des Bauherrn waren schnell fertig,
auch folgten bald die sämtlichen, bis ins Kleinste ausgearbeiteten Werkzeichnungen,
so daß schon im April 1914 mit der Vergebung der Bauarbeiten und im Mai
mit der Ausschachtung der Fundamente begonnen werden konnte. Alle Arbeiten
schritten so rasch fort, daß der allseitige Wunsch, im Frühjahr 1915 den Bau
seiner hohen Bestimmung zu übergeben, in Erfüllung zu gehen schien —. Der
Ausbruch des Weltkrieges wirkte indessen auch hier hemmend, und alle Energie
des Bauleiters vermochte die vielen durch die fortwährenden Einberufungen
eintretenden Störungen in dem Baubetriebe nicht wettzumachen, so daß im
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Abb. 4.
Östliche Seitenansidit.
Herbst 1914 der Bau über die Rohausführung nicht hinauskam, und eben unter
Dach gebracht, den Winter hindurch stillgelegt werden mußte. Im Sommer 1915
gelang dann nach unsäglichen Schwierigkeiten die Fertigstellung des Gottes-
hauses, und am 7. November 1915 konnte die feierliche Einweihung erfolgen.
Über das Gelingen des Bauwerkes herrscht bei Architekturlaien wie Sach-
verständigen nur eine Stimme. Mit wenigen Worten sind die Gesichtspunkte
gekennzeichnet, welche dem Architekten für den Bauentwurf vorschwebten.
Klar und bestimmt spricht sein künstlerisches Bekenntnis aus der Innen- und
Außenwirkung des Bauwerkes: Anlehnung an die im Sauerland noch zahlreich
erhaltenen Dorfkirchtypen des XVIII. Jahrh. bei aller Berücksichtigung der
besonderen Anforderungen der vorliegenden Bauaufgabe. Einerseits ist also jeg-
liche Absicht, einen von aller Überlieferung gewaltsam abweichenden, absolut
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
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kapeile erbaut. Die Pläne nach den Wünschen des Bauherrn waren schnell fertig,
auch folgten bald die sämtlichen, bis ins Kleinste ausgearbeiteten Werkzeichnungen,
so daß schon im April 1914 mit der Vergebung der Bauarbeiten und im Mai
mit der Ausschachtung der Fundamente begonnen werden konnte. Alle Arbeiten
schritten so rasch fort, daß der allseitige Wunsch, im Frühjahr 1915 den Bau
seiner hohen Bestimmung zu übergeben, in Erfüllung zu gehen schien —. Der
Ausbruch des Weltkrieges wirkte indessen auch hier hemmend, und alle Energie
des Bauleiters vermochte die vielen durch die fortwährenden Einberufungen
eintretenden Störungen in dem Baubetriebe nicht wettzumachen, so daß im
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Abb. 4.
Östliche Seitenansidit.
Herbst 1914 der Bau über die Rohausführung nicht hinauskam, und eben unter
Dach gebracht, den Winter hindurch stillgelegt werden mußte. Im Sommer 1915
gelang dann nach unsäglichen Schwierigkeiten die Fertigstellung des Gottes-
hauses, und am 7. November 1915 konnte die feierliche Einweihung erfolgen.
Über das Gelingen des Bauwerkes herrscht bei Architekturlaien wie Sach-
verständigen nur eine Stimme. Mit wenigen Worten sind die Gesichtspunkte
gekennzeichnet, welche dem Architekten für den Bauentwurf vorschwebten.
Klar und bestimmt spricht sein künstlerisches Bekenntnis aus der Innen- und
Außenwirkung des Bauwerkes: Anlehnung an die im Sauerland noch zahlreich
erhaltenen Dorfkirchtypen des XVIII. Jahrh. bei aller Berücksichtigung der
besonderen Anforderungen der vorliegenden Bauaufgabe. Einerseits ist also jeg-
liche Absicht, einen von aller Überlieferung gewaltsam abweichenden, absolut