Nr. 6/7
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
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lässigem Zement-Zeresitunterputz und auf diesem wurde erst der eigentliche
Außenputz aufgetragen. Der hierzu verwandte Mörtel ist aus längerer Zeit vor-
her eingesumpftem Weißkalk und scharfem Sand gemischt. Für das Auftragen
des Putzes wurde gleichfalls das überlieferte Verfahren angewandt, welches an
Stelle des heute meist üblichen Glattstreichens mit dem Reibebrett nur eine Ver-
teilung des angeworfenen Mörtels mit der Kelle vornimmt. Das hierdurch erzielte
lebhafte Spiel in der körnigen Flächenwirkung verleiht dem Baukörper einen
Reiz, den die glatte Härte des neueren Verfahrens nicht hervorzubringen vermag.
Ein besonderes Gepräge hat die Außenerscheinung durch die Anlage von
Strebepfeilern erhalten. Selbstverständlich sind diese Pfeiler ganz aus dem sta-
Abb. 8.
Gesamt« Innenansicht.
tischen Bedürfnis heraus als notwendige Verstärkungen der Mauern und in etwa
gegen den Schub der Dachkonstruktion und des zwar theoretisch freitragenden
Rabitzgewölbes, keineswegs aber als malerische Schmuckmotive anzusehen. Ihre
oberen Endigungen, die durch wenig vorspringende Blendbögen miteinander ver-
bunden sind, wurden ebenso wie die Fensterbänke, mit Schieferplatten abge-
deckt, die eine denkbar große Gewähr für Wasserundurchlässigkeit bieten u»d
hierin namentlich dem Sandstein ungleich überlegen sind.
Die größte Sorgfalt ist auch dem für die Außenerscheinung sehr wichtigen
Gegenstand: der Dacheindeckung gewidmet. Zunächst ist natürlich wieder unter
Beobachtung des bereits mehrmals betonten Prinzips das einheimische Schiefer-
material gewählt, das, abgesehen von seiner größeren Billigkeit, auch aus archi-
tektonischen Gründen den Vorzug vor dem ausländischen verdient. Es verhält
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
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lässigem Zement-Zeresitunterputz und auf diesem wurde erst der eigentliche
Außenputz aufgetragen. Der hierzu verwandte Mörtel ist aus längerer Zeit vor-
her eingesumpftem Weißkalk und scharfem Sand gemischt. Für das Auftragen
des Putzes wurde gleichfalls das überlieferte Verfahren angewandt, welches an
Stelle des heute meist üblichen Glattstreichens mit dem Reibebrett nur eine Ver-
teilung des angeworfenen Mörtels mit der Kelle vornimmt. Das hierdurch erzielte
lebhafte Spiel in der körnigen Flächenwirkung verleiht dem Baukörper einen
Reiz, den die glatte Härte des neueren Verfahrens nicht hervorzubringen vermag.
Ein besonderes Gepräge hat die Außenerscheinung durch die Anlage von
Strebepfeilern erhalten. Selbstverständlich sind diese Pfeiler ganz aus dem sta-
Abb. 8.
Gesamt« Innenansicht.
tischen Bedürfnis heraus als notwendige Verstärkungen der Mauern und in etwa
gegen den Schub der Dachkonstruktion und des zwar theoretisch freitragenden
Rabitzgewölbes, keineswegs aber als malerische Schmuckmotive anzusehen. Ihre
oberen Endigungen, die durch wenig vorspringende Blendbögen miteinander ver-
bunden sind, wurden ebenso wie die Fensterbänke, mit Schieferplatten abge-
deckt, die eine denkbar große Gewähr für Wasserundurchlässigkeit bieten u»d
hierin namentlich dem Sandstein ungleich überlegen sind.
Die größte Sorgfalt ist auch dem für die Außenerscheinung sehr wichtigen
Gegenstand: der Dacheindeckung gewidmet. Zunächst ist natürlich wieder unter
Beobachtung des bereits mehrmals betonten Prinzips das einheimische Schiefer-
material gewählt, das, abgesehen von seiner größeren Billigkeit, auch aus archi-
tektonischen Gründen den Vorzug vor dem ausländischen verdient. Es verhält