88
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
Nr. 6/7
sich nämlich zu diesem wie der Kellen- zum Glattstrichputz. Infolge des gröberen
Gefüges weist die Oberfläche der deutschen Schiefersteine eine Rauhheit auf,
die jenes reizvolle Spiel von Licht und Schatten auch auf die Dachfläche über-
trägt, und so einen wohltuenden Zusammenklang mit der Wirkung der Putz-
flächen erzeugt. Ferner ist die Eigenart der deutschen Eindeckungsweise be-
obachtet durch die Wahl des kleinen Schieferformats, durch die schräg ver-
laufende Schichtung beim
Verlegen und vor allem
durch das Auslegen der
Kehlen zwischen den kon-
kav verschneidendenDach-
flächen mit den gleichen
Steinen ohne jede Verwen-
dung von Metall. Nur so
kann eine wahrhaft einheit-
liche, geschlossene Dach-
flächenwirkung erzeugt
werden, ohne welche eine
künstlerisch befriedigende
Gesamterscheinung des
Bauwerkes undenkbar ist.
Die im Lageplan (Abb.2)
vorgesehene und beschlos-
sene Einfriedigung des
Kirchplatzes konnte bisher
wegen Mangel an geeig-
neten Arbeitskräften wie
Materialien nicht ausge-
führt werden. Erst diese
Ummauerungwird im Zu-
sammenklang mit der Be-
pflanzung (Abb. 9) dem
Gesamtbild der Kirche den
nötigen Halt in sich sowohl
als in seiner Wirkung in
der dörflichen Umgebung
verleihen. Indessen läßt
sich schon heute erkennen,
wie organisch sich das Bauwerk diesem Gepräge einordnet, wie selbstverständlich
es als beherrschender Mittelpunkt aus dem Dorfganzen herauswächst, wie aus-
gezeichnet das so ergänzte ländliche Bild in dem Charakter der sauerländischen
Landschaft aufgeht. Diese ländliche Wirkung findet eine weitere Ergänzung in
der einfachen, aber sehr wirkungsvollen farblichen Behandlung des äußeren
Holzwerkes der Türen, der Gesimse am Dach, Turm und Dachreiter, der
Dachfensterchen, Schallbretter, dann der Dachrinnen, Oberlichtgitter und des
schmiedeeisernen Schutzdächleins über der lebensgroßen, ebenfalls polychro-
mierten Christusstatue, die malerisch in einer Nische des straßenseitigen Giebels
Abb. 9.
Giebelansidit mit Einfriedigung.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
Nr. 6/7
sich nämlich zu diesem wie der Kellen- zum Glattstrichputz. Infolge des gröberen
Gefüges weist die Oberfläche der deutschen Schiefersteine eine Rauhheit auf,
die jenes reizvolle Spiel von Licht und Schatten auch auf die Dachfläche über-
trägt, und so einen wohltuenden Zusammenklang mit der Wirkung der Putz-
flächen erzeugt. Ferner ist die Eigenart der deutschen Eindeckungsweise be-
obachtet durch die Wahl des kleinen Schieferformats, durch die schräg ver-
laufende Schichtung beim
Verlegen und vor allem
durch das Auslegen der
Kehlen zwischen den kon-
kav verschneidendenDach-
flächen mit den gleichen
Steinen ohne jede Verwen-
dung von Metall. Nur so
kann eine wahrhaft einheit-
liche, geschlossene Dach-
flächenwirkung erzeugt
werden, ohne welche eine
künstlerisch befriedigende
Gesamterscheinung des
Bauwerkes undenkbar ist.
Die im Lageplan (Abb.2)
vorgesehene und beschlos-
sene Einfriedigung des
Kirchplatzes konnte bisher
wegen Mangel an geeig-
neten Arbeitskräften wie
Materialien nicht ausge-
führt werden. Erst diese
Ummauerungwird im Zu-
sammenklang mit der Be-
pflanzung (Abb. 9) dem
Gesamtbild der Kirche den
nötigen Halt in sich sowohl
als in seiner Wirkung in
der dörflichen Umgebung
verleihen. Indessen läßt
sich schon heute erkennen,
wie organisch sich das Bauwerk diesem Gepräge einordnet, wie selbstverständlich
es als beherrschender Mittelpunkt aus dem Dorfganzen herauswächst, wie aus-
gezeichnet das so ergänzte ländliche Bild in dem Charakter der sauerländischen
Landschaft aufgeht. Diese ländliche Wirkung findet eine weitere Ergänzung in
der einfachen, aber sehr wirkungsvollen farblichen Behandlung des äußeren
Holzwerkes der Türen, der Gesimse am Dach, Turm und Dachreiter, der
Dachfensterchen, Schallbretter, dann der Dachrinnen, Oberlichtgitter und des
schmiedeeisernen Schutzdächleins über der lebensgroßen, ebenfalls polychro-
mierten Christusstatue, die malerisch in einer Nische des straßenseitigen Giebels
Abb. 9.
Giebelansidit mit Einfriedigung.