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ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
Nr. 6/7
einheitlichen Durchführung durch den ganzen Raum eine geschlossene har-
monische Stimmung hervorruft.
Die Fenster in rechteckiger Rautenbleiverglasung aus weißem Glas spenden
viel Licht und erhöhen den barocken Eindruck des Raumes. Die zwölf großen
Fenster des Schiffes erhielten farbige Einsätze,
die Büsten der zwölf Apostel darstellend,
während in dem seitlichen Chorfenster der
Namenspatron des Stifters, der hl. Papst
Alexander, in ganzer Figur dargestellt wurde.
Das reichste und farbenprächtigste unter den
Fenstern, das oben kurz erwähnte Rund-
fenster im Chor, enthält neben der genannten
Hauptdarstellung in kleinem Maßstäbe das
Bildnis des hochherzigen Stifters, der als
solcher kniend die hl. Dreifaltigkeit anbetet
und sie um Schutz und Segen für sich und
die Ennester Gemeinde anruft. (Siehe Tafel.)
Der Fußbodenbelag der Kirche besteht aus
einfachen quadratischen halb geschliffenen
Solnhofener Kalksteinplatten, die sich auch
hier in jeder Hinsicht bewährt haben. Diese
Platten für Landkirchen nicht glatt, sondern
halb geschliffen zu wählen, empfiehlt sich des-
halb, weil die Gefahr des Ausgleitens genagelter
Schuhe auf der rauheren Fläche fortfällt;
auch werden für diese halbgeschliffenen
Platten farbigere Steine ausgesucht, die neben
größerer Unempfindlichkeit gegen Schmutz
ein lebhafteres, angenehm wirkendes Farben-
spiel aufweisen, als die eintönigen glatt ge-
schliffenen Platten.
Wie bei den Ausstattungen der erwähnten
Kirchen hat sich auch hier wieder die Sorge
des Stifters in der Kirche bis zur Beschaf-
fung der Altar- und Wandleuchter wie der
Altarkreuze, in der Sakristei von den schönen
Schränken mit ihren farbenprächtigen Para-
menten bis zum Rauchfaß und Weihwasser-
kessel erstreckt, und nur der Einsichtige ver-
mag zu ermessen, welche Mühen aufgewendet
werden mußten, um bei der großen Selten-
heit käuflicher alter Stücke all' das Vorhandene zu beschaffen, wie groß ander-
seits aber auch der Erfolg ist gegenüber anderen Neugründungen, wo die ebenso
kostspieligen als minderwertigen, aber im Glanz der Neuheit schillernden Aus-
stattungen von den meist wenig qualifizierten kirchlichen ,,K u n s t"-Anstalten
nach dem Musterkatalog oder bestenfalls „nach eigenen Entwürfen" bezogen
werden. A.Steinmetz.
Abb. 11.
Turmkreuz.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
Nr. 6/7
einheitlichen Durchführung durch den ganzen Raum eine geschlossene har-
monische Stimmung hervorruft.
Die Fenster in rechteckiger Rautenbleiverglasung aus weißem Glas spenden
viel Licht und erhöhen den barocken Eindruck des Raumes. Die zwölf großen
Fenster des Schiffes erhielten farbige Einsätze,
die Büsten der zwölf Apostel darstellend,
während in dem seitlichen Chorfenster der
Namenspatron des Stifters, der hl. Papst
Alexander, in ganzer Figur dargestellt wurde.
Das reichste und farbenprächtigste unter den
Fenstern, das oben kurz erwähnte Rund-
fenster im Chor, enthält neben der genannten
Hauptdarstellung in kleinem Maßstäbe das
Bildnis des hochherzigen Stifters, der als
solcher kniend die hl. Dreifaltigkeit anbetet
und sie um Schutz und Segen für sich und
die Ennester Gemeinde anruft. (Siehe Tafel.)
Der Fußbodenbelag der Kirche besteht aus
einfachen quadratischen halb geschliffenen
Solnhofener Kalksteinplatten, die sich auch
hier in jeder Hinsicht bewährt haben. Diese
Platten für Landkirchen nicht glatt, sondern
halb geschliffen zu wählen, empfiehlt sich des-
halb, weil die Gefahr des Ausgleitens genagelter
Schuhe auf der rauheren Fläche fortfällt;
auch werden für diese halbgeschliffenen
Platten farbigere Steine ausgesucht, die neben
größerer Unempfindlichkeit gegen Schmutz
ein lebhafteres, angenehm wirkendes Farben-
spiel aufweisen, als die eintönigen glatt ge-
schliffenen Platten.
Wie bei den Ausstattungen der erwähnten
Kirchen hat sich auch hier wieder die Sorge
des Stifters in der Kirche bis zur Beschaf-
fung der Altar- und Wandleuchter wie der
Altarkreuze, in der Sakristei von den schönen
Schränken mit ihren farbenprächtigen Para-
menten bis zum Rauchfaß und Weihwasser-
kessel erstreckt, und nur der Einsichtige ver-
mag zu ermessen, welche Mühen aufgewendet
werden mußten, um bei der großen Selten-
heit käuflicher alter Stücke all' das Vorhandene zu beschaffen, wie groß ander-
seits aber auch der Erfolg ist gegenüber anderen Neugründungen, wo die ebenso
kostspieligen als minderwertigen, aber im Glanz der Neuheit schillernden Aus-
stattungen von den meist wenig qualifizierten kirchlichen ,,K u n s t"-Anstalten
nach dem Musterkatalog oder bestenfalls „nach eigenen Entwürfen" bezogen
werden. A.Steinmetz.
Abb. 11.
Turmkreuz.