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Zeitschrift für christliche Kunst — 30.1917

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Rahtgens, Hugo: Der ehemalige Reliquienaltar des hl. Adelph in Neuweiler
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https://doi.org/10.11588/diglit.4334#0115

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Nr. 6/7

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

101

fehlt jetzt, an den Seiten schmucklose eiserne Griffe. Der jetzt weiß getünchte
Schrein zeigt darunter eine Bemalung mit Grün und Rot. Der primitiven Aus-
führung und dem Rundbogenfries zufolge wird er erheblich älter sein als das
Gehäuse, das übrigens ebenso wie der Baldachin auch noch Reste der ehe-
maligen Bemalung
aufweist.

Der Bogen und
Wimperg der linken
Schmalseite des Bal-
dachins ist Ersatz
des XIX. Jahrh.

Dagegen haben
sich noch Arkade
und Wimperg der
rechten Giebelseite
und bis auf die
Spitzen auch die der
Rückseite erhalten.
Diese letztere liegt
mit nur ganz gerin-
gem Zwischenraum
dicht vor der Ab-
schlußwand des
Seitenschiffs; es läßt
sich aber feststellen,
daß sie eine der
Vorderseite ent-
sprechende Bearbei-
tung besitzt, deren
Einzelheiten sich bei
der jetzigen Auf-
stellung jedoch der
Beobachtung ent-
ziehen.

Dies führt uns
dazu, der Frage der
ursprünglichen
Aufstellung des
Adelphigrabes nach-
zugehen .

Die um 820 nach Neuweiler übertragenen Reliquien des hl. Adelph wurden
zunächst in der noch vorhandenen eigenartigen Gruft unter dem Chor der Abtei-
kirche S. Peter und Paul beigesetzt. Als aber im Anfang des XIII. Jahrh. ein
Neubau der Kirche für das nach dem Heiligen genannte und neben dem Kloster
bestehende Stift S. Adelphi ausgeführt worden war, wurden die Gebeine des
Titelheiligen in diese Stiftskirche übertragen und für den Schrein am Ende des
XIII. Jahrh. das oben beschriebene Grabdenkmal ausgeführt.

Abb. 1.

Das Adelphigrab in gegenwärtiger Aufstellung.
 
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