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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 9.1884

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Korolkow, D.: Inschriften aus Akraiphia
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https://doi.org/10.11588/diglit.42072#0015

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Inschriften aus Akraiphia.

Bei den Arbeiten, welche die französische Gesellschaft be-
hufs Trockenlegung des Copaissees veranstaltet hat, sind eine
Viertelstunde s. ö. von der Akropolis von Akraiphia c. 3 Me-
ter tief in einer Reihe 9 Grabsteine mit Inschriften gefunden
worden; es ist augenscheinlich, dass in dieser Gegend im Al-
terthum der Fridhof von Akraiphia gelegen hat. Sechs von
den Inschriften sind im archaischen Alphabete geschrieben,
zwei im ionischen, eine (n. 7) muss, wie es scheint, der ersten
Zeit nach Einführung des ionischen Alphabets in Boeotien zu-
geschrieben werden. Dank der Fürsorge der archäologischen
Gesellschaft sind die Inschriftensteine in das nächst liegende
Dorf Kardiza geschafft worden. Die Copien der Inschriften
sind von mir in c. 0,1 der wirklichen Grösse der Buchstaben
gemacht.
1. Weisser Kalkstein, Höhe 0,64, Breite 0,44, Dicke c.
0,16. Unten ist der Stein bis 0,19 roh gelassen.
55 Λ ^ 0
Σσαρ.ρ.ώ.
Die Verdoppelung von σ vor mehreren Consonanten in der
Mitte des Worts ist eine bekannte Erscheinung, die man in
den Inschriften der verschiedenen Dialekte bemerkt; in die-
sem Falle findet sie im Anfänge des Worts vor dem Vocale
statt. Der durch σσ auszudrückende Laut war von σ kaum
wesentlich verschieden (vgl. Böckh C.I.G. 25; Mommsen,
Unterital· Dial. S. 6). Wir müssen wohl an nehmen, dass
dem σ-Laute in Folge des Schwindens jenes ähnlichen Lautes,
den man in dem dorischen Dialekte durch σάν ausdrückte,
eine gewisse Unbestimmtheit eigen geworden war. Ueber die
 
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