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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 9.1884

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Hultsch, Friedrich: Zur Abwehr gegen W. Dörpfelds "Beiträge zur antiken Metrologie"
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https://doi.org/10.11588/diglit.42072#0156

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Zur Abwehr
gegen W. Dörpfelds “Beiträge zur antiken Metrologie”.

Nach einet* fünfundzwanzigjährigen litterarischen Thätig-
keit bin ich genötigt, das erstemal die Feder zur Polemik zu
ergreifen. Was man in der Jugend nicht geübt hat, lernt man
im Alter schwerlich. Der geneigte Leser wolle also Nachsicht
üben, wenn ich die erzwungene Abwehr gegen harte und un-
begründete Angriffe mit noch ungeübter Hand führe, insbe-
sondere, wenn der Ton meiner Entgegnung sanfter und rück-
sichtsvoller sich hält, als nach dem, was vorangegangen ist,
zu erwarten wäre.
In dem ersten Abschnitte seiner “ Beiträge zur antiken
Metrologie” (Mitth. VII 277 ff.) hielt Herr Dörpfeld noch die
Grenzlinien einer rein sachlichen Polemik ein. Wenn er im
Eingang, nachdem er Böckh, Hultsch, Lepsius, Brandts u. a.
citiert hatte, von nicht unbedeutenden Irrtümern sprach,wel-
che sich nach seiner Meinung in die Hauptsätze der antiken
Metrologie eingeschlichen haben, wenn er bald darauf (S.
278) es als einen “sehr verhängnisvollen Fehler” bezeich-
nete, dass “man den italischen und römischen Längenfuss
,, für identisch hält”, so waren das Urteile, die der Forscher
auf diesem Gebiete, wer es auch sein mochte, zunächst als
beachtlich zu registrieren hatte. Denn entweder waren die
erhobenen Ausstellungen begründet, und dann musste der,
den es anging, seine frühere Meinung ändern, oder jene Vor-
würfe erwiesen sich, sei es ganz oder teilweise, als nicht
stichhaltig; dann musste der Gegenbeweis früher oder später
erbracht werden, und es war kein Anlass, dabei die Grenzen
ßiner rein sachlichen Polemik zu überschreiten.
Nur an einer Stelle dieses ersten Abschnittes wurde gegen
 
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