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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 9.1884

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Köhler, Ulrich: Eine Illustration zu Theognis
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https://doi.org/10.11588/diglit.42072#0011

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Eine Illustration zu Theognis.
(Tafel I.)
Während die epische Poesie den griechischen Vasenmalern
eine Fülle von Stoffen zugeführt hat, so dass man die Frage
aufwerfen kann, ob dieser Kunstzweig ohne jene Anregung zu
haben sich so reich entfaltet haben würde wie es thatsächlich
der Fall gewesen ist, lässt sich begreiflicherweise ein Einfluss
der Lyrik auf die Vasenmalerei, abgesehen von denjenigen
Gesängen welche mythische Gegenstände behandelten, nur
selten nachweisen. Hierher gehören die Darstellungen von
Dichtern auf Vasenbildern, welche Otto Jahn in seiner be-
kannten Abhandlung besprochen hat. Unter den von Jahn ge-
sammelten Beispielen steht oben an das Bild, welches Alkaios
und Sappho in einer Situation darstellt, die zwei zwischen
den Beiden gewechselten Gedichten entnommen ist. Verwandt
aber doch auch wieder verschieden ist die auf Tafel I nach
einer Zeichnung von Hrn. Gillieron zum ersten Male publi-
cirte Darstellung.
Das Bild nimmt den Innenraum einer Schale ein, die sonst
ausserdem schwarzglänzenden Firniss keinen Schmuck an sich
hat1. Das Gefäss, jetzt im Vasensaal des Museums der archae-

1 Collignon, Cat. des vases peints du mus. de la soc. arch. n. 469 : Un
komme barba couronne d'ache, le bas du corps couvert d’une clamide ornee
de dessms en forme de petites croix, est couche sur un lit; le dos et le bras
gauclie sont appuyes sur un coussin; la tete est renversöe en arriere; de la
boucke entr’ ouverte s'echappent les mots suivants, qu’on lit dans le champ (In-
schrift). Oe la main gauclie il tient des tablettes; la droite abanäonnee et pen-
dante caresse un lievre. Dans le cliamp est suspendue une corbeille ä laguelle
pendent cles lioupes rouges. Le travail est tres-soignes; les details des muscles
sont traces avec une pointe emoussee sur la terre encore molle... L'inscription
precise le cliaractere du personnage. Le lievre figure cVailleurs frequemment
dans les sc'enes d’erastes et d’eromenes.

MITTH. D. ARCH. INST. IX.

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